Vera Icon: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Kunstwissenschaft Ikonographie
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=== Darstellungsmotive ===
=== Darstellungsmotive ===
Darstellung Vera Icon


==== Darstellung Vera Icon ====


Darstellung Vera Icon mit heiliger Veronika  
==== Darstellung Vera Icon mit heiliger Veronika ====
Häufig hält die heilige Veronika das Vera Icon auf Gemälden. Somit wird das ursprüngliche Schweißtuch als Bild im Bild dem Betrachter präsentiert.


 
==== Einschreibung Künstler in Vera Icon ====
Einschreibung Künstler in Vera Icon  


== Quellen- / Literaturverzeichnis ==
== Quellen- / Literaturverzeichnis ==

Version vom 7. Februar 2022, 19:42 Uhr

Quellen

Das Vera Icon wird als Veronica das erste Mal in der Chronik des Mönchs Benedikt im 10. Jahrhundert erwähnt. Sie wird im Zusammenhang mit der Einrichtung einer Marienkapelle in St. Peter genannt.

In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wird das Vera Icon von Petrus Mallius, einem Kanoniker von St. Peter erwähnt. Er nennt die Marienkapelle in St. Peter in seiner Beschreibung der vatikanischen Basilika:

„[…] die man Veronica nennt, wo ohne Zweifel das Schweißtuch Christi aufbewahrt wird, in das er vor der Passion, wie wir von unseren Vorfahren wissen, sein heiliges Antlitz drückte, als sein Schweiß in Tropfen von Blut zur Erde rann [...]".

Auffällig an diesen ersten Quellen des Vera Icons ist, dass lediglich von der Existenz eines Schweißtuches die Rede ist. Ein Abdruck des Gesichts Christi wird hierbei noch nicht erwähnt. Erst Ende des 12. Jahrhunderts schreibt der englische Historiograph Roger von Hoveden bei einer Besichtigung der Marienkapelle:

„[…] die Veronica, das ist ein Leinentuch, das Jesus auf sein Antlitz gedrückt hat und auf dem jener Abdruck bis zum heutigen Tag so deutlich erscheint, wie wenn das Antlitz Jesu Christi darauf wäre; und es wird Veronica genannt, weil die Frau, der das Tuch gehörte, Veronika hieß."

Leben und Wirken

Bei einem Vera Icon handelt es sich um ein sogenanntes Acheiropoieton, also ein Nicht-von-Menschenhand-gemachtes Bildnis.  Es wird als ein Abdruck des Gesichtes von Jesus Christus verstanden, das auf wundersame Weise von selbst entstanden ist. Somit handelt es sich hierbei um eine Berührungsreliquie, dessen Abbildung dem wahren Aussehen der gemalten Person (Jesus) entspricht. Das Vera Icon zeigt also das wahre Abbild Jeus. Diese ikonologische Darstellung ist von Gott gegeben und abgesegnet worden. Er hat die Abbildung somit zugelassen.

Das Vera Icon soll bei einer Begegnung zwischen Christus und der heiligen Veronika auf dem Weg nach Golgotha entstanden sein. Veronika soll dem unter der Last des Kreuzes zusammenbrechenden Christus ein Tuch gereicht haben, damit er den Schweiß von seinem Gesicht abwischen könne. Auf wundersame Weise blieb auf dem Stoff der Abdruck des leidenden Antlitzes Christus zurück. Noch zu Lebzeiten Veronikas soll es als Schweißtuch Wunder gewirkt haben, bevor es vermutlich um 700 den Reliquien Sankt Peters in Rom beigefügt wurde.Das Vera Icon soll Gläubigen helfen sich durch die Betrachtung des Antlitzes des leidenden Christus, sich mit den Schmerzen zu identifizieren.

Bildtraditionen

Attribute

Charakteristisch für das Vera Icon ist die Darstellung halslosen Christuskopfes, der frontal abgebildet ist. Häufig hat Christi ein dreigeteiltes Haar und Bartende und das Gesicht stellt symmetrisch gestaltet.

Darstellungsmotive

Darstellung Vera Icon

Darstellung Vera Icon mit heiliger Veronika

Häufig hält die heilige Veronika das Vera Icon auf Gemälden. Somit wird das ursprüngliche Schweißtuch als Bild im Bild dem Betrachter präsentiert.

Einschreibung Künstler in Vera Icon

Quellen- / Literaturverzeichnis

Egger, Christoph: Papst Innozenz III und die Veronika,  in: Kessler, H.L/ Wolf, G.: The Holy Face and the Paradox of Representation, Bologna 1998. Zitiert und übersetzt nach Kruse, Monika: Vera Icon – oder die Leerstellen des Bildes, in: Belting/Hans, Kamper, Dietmar/ Schulz, Martin (Hg.): Quel Corps? Eine Frage der Repräsentation, München 2002, Seite 107.

Mallius, Petrus/ Valentini, R./ Zucchetti, G.: Descriptio basilicae Vaticanae, Rom 1946, 420 und 425 (Codice topografico della cittá di Roma, III) Kap. 27 und 43. Zitiert und übersetzt nach Kruse, Monika: Vera Icon.  oder die Leerstellen des Bildes, in: Belting/Hans, Kamper, Dietmar/ Schulz, Martin (Hg.): Quel Corps? Eine Frage der Repräsentation, München 2002, Seite 107.

Von Hoveden, Roger/ Stubbs, W.: Gesta regis Henrici II, London 1867, 228 f, in: Egger, Christoph: Papst Innozenz III und die Veronika, 194. Zitiert und übersetzt nach Kruse, Monika: Vera Icon – oder die Leerstellen des Bildes, in: Belting/Hans, Kamper, Dietmar/ Schulz, Martin (Hg.): Quel Corps? Eine Frage der Repräsentation, München 2002, Seite 107.

Kopp-Schmith, Gabrielle: Ikonographie und Ikonologie. Eine Einführung, Köln 2004, Seite 101-102.