Auszug aus Ägypten

Aus Kunstwissenschaft Ikonographie
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Abb. 1: Frans Francken the Younger: Auszug der Israeliten aus Ägypten 1640. Height: 95.7 cm; Width: 123 cm, Staatsgalerie Aschaffenburg.

Der Auszug aus Ägypten ist ein großer Wendepunkt für das Israelische Volk welches aus Ägypten und der Sklaverei wandert, mit dem Versprechen auf ein besseres Leben. Diese Erzählung befindet sich im Alten Testament unter dem Exodus, welches übersetzt auch 'Auszug' gedeutet werden kann.

Quellen

Das Buch Exodus des Alten Testamentes, wie auch schon die Übersetzung 'der Auszug' aussagt, wird hier der Auszug aus Ägypten erzählt. Die Befreiung der Israeliten befindet sich im Exodus in Kapitel 1-15. Dies bildet auch den Anfang der Geschichte des Israelischen Volkes und wird als die zentrale Ursprungsgeschichte des Judentums anerkannt.

Biblische Überlieferung

Das Buch Genesis endet mit den Vätergeschichten, woraufhin das Buch Exodus direkt anschließt und die Geschichte des Moses weiter einleitet.

Leben und Wirken

Israels Bedrückung in Ägypten (Ex 1-15)

Das Buch Exodus schließt sich direkt an den Genesis an. Die Jakob kam mit den Söhnen Israels in Ägypten an. Mit allen Nachkommen waren sie eine Anzahl von siebzig Menschen. Nach Josefs Tod, wurde die Familie Israels nur noch größer von den vielen Nachkommen. So groß dass das Land von ihnen voll war (2. Mose 7). Es kam ein neuer König in Ägypten an die Macht und sah die Israeliten als Gefahr, also ließ er Fronvögte sie unterdrücken und nutzte sie für Zwangsarbeit aus. So bauten sie dem Pharao die Städte Pitom und Ramses. Trotz der Unterdrückung, vermehrte sich das Volk immer noch. Die Ägypter zwangen die Israeliten als Konsequenz noch mehr zum Dienst.

Der Pharao gab den hebräischen Hebammen (Schifra und Pua) den Befehl bei hebräischen Geburten den Sohn zu töten und die Töchter leben zu lassen. Die Hebammen gingen aber gegen diesen Befehl und ließen die Kinder leben. Ein zweites mal werden sie zum Pharao gerufen, welcher sie fragt wieso sie die Kinder leben lassen. Als Antwort kam die Frauen seien kräftige Frauen und bevor die Hebammen zu der Geburt kommen, wäre das Kind schon da.

der Pharao gab seinem Volk also den Befehl alle Söhne der Hebräer, die geboren werden, in den Nil zu werfen und die Töchter am leben zu lassen. die Ägypter folgen diesem Befehl und lassen die neugeborenen Jungen ertrinken.

Moses Geburt

Eine Tochter Levis gebar einen Sohn und aus Angst er müsste auch sterben, verbarg sie ihn drei Monate lang. Als sie ihn nicht mehr verbergen konnte, legte sie ihren Sohn in einen geflochtenen Korb und ließ den Korb mit ihrem Kind, im Schilf am Ufer des Nils treiben. Seine Schwester beobachtete dies von der Seite.

Die Tochter des Pharao entdeckte den kleinen Korb und bat ihre Dienerinnen ihn ihr zu bringen. Sie erkannte das der Junge ein hebräisches Kind ist. Die Schwester welche auch eine Dienerin der Tochter des Pharaos ist, machte den Vorschlag eine hebräische Frau zu holen, welche das Kind stillen sollte. die Tochter des Pharaos stimmte zu und so kam die Mutter des Kindes und stillte ihn.

Sie nannte ihn Mose und als er groß war, brachte die Mutter ihn zu der Tochter des Pharaos und übergab ihn ihr. Die Tochter des Pharaos nahm Mose als eigenen Sohn an und meinte, sie habe ihn aus dem Wasser gezogen (Ex 10).

Moses flucht nach Midian

Als Mose groß geworden ist, wurde ihm die Unterdrückung vom Ägyptischen Volk auf die Israeliten immer klarer. Er sah die Lasten seiner Brüder. Wo er dachte keiner würde hinschauen, erschlug er einen Ägypter. Tage später spricht er mit streitenden Hebräern und erfährt das seine Tat bekannt wurde. So floh Mose vor dem Pharao, welcher ihn Tod sehen wollte. Mose floh ins Land Midian. Er traf dort auf sieben Töchter des Priesters und half ihnen ihre Schafe zu tränken. Als Dank nahm er Mose bei sich auf und gab ihm sogar seine Tochter Zippora zur Frau.

Lange Zeit später starb der König von Ägypten, während Mose immer noch die Schafe hütet. Eines Tages stieg er auf den Berg Gottes, Horeb. Da sah er einen brennenden Dornbusch, welcher aber nicht abrennt. Ein Engel Gottes ist ein der Gestalt eines brennendes Dornbusch vor ihm erschienen. Mose fängt an die Stimme Gottes durch die Gestalt des Dornbusches zu hören. Gott befielt Mose, die Israeliten aus dem Grauen der Ägypter zu befreien und sie zu diesem Land zu führen. In ein Land voller schätze mit fließendem Milch und Honig. So soll Mose zum Pharao gehen und sein Volk aus Ägypten führen. Mose fragt Gott : Wie er ihn nennen sollte vor den Israeliten. Gott antwortete ihm "Ich werde sein". Gott bescherte Mose noch mit einigen Gaben, ein Stab welcher sich in eine Schlange verwandelt, ein Gewand aus welchem er Schnee heraus holen kann und zuletzt die Gabe Wasser aus dem Nil auf das trockene Land fließen zu lassen und daraus sollte Blut werden.

Moses Rückkehr nach Ägypten

Mose nahm seine Familie und machte sich auf den Weg zurück nach Ägypten. Gott sprach erneut, Mose sollte dem Pharao sagen, dass dieser seinen erstgeborenen Sohn Israel ziehen lassen soll und wenn er dies nicht tut wird er seinen erstgeborenen Sohn töten. Noch bevor sie ankamen hat Zippora ihrem Sohn beschnitten, damit auch er die Verbindung zu Gott aufbauen kann. Und so gingen Mose und Aaron (Sohn Mose) zu den Ältesten Israeliten und zeigten die Zeichen von Gott. Die Israeliten glaubten an die Zeichen und neigten sich vor Gott.

Weitere Bedrückung Israels

Mose ging also zum Pharao und bat ihn das Volk Israels ziehen zu lassen. Der Pharao glaubt nicht an den Herrn und lässt auch nicht das Volk ziehen. Mose drohte mit Plagen aber der Pharao schickte ihn trotzdem weg und erteilte noch härtere Arbeit den Israeliten.

Mose versucht weiterhin ohne Erfolg Gottes Worte zu verbreiten nicht nur bei den Israeliten, sondern auch beim Pharao. Dann ging Aaron auf Gottes Befehl zum Pharao und bat erneut das Volk ziehen zu lassen, dieser erschlag die Bitte erneut. Daraufhin ließ Aaron seinen Stab zur Schlange werden, was den Pharao zum wundern brachte aber der Pharao hörte trotzdem nicht auf Mose und Aaron. So ließ Gott 10 Plagen über Ägypten ziehen.

Die Plagen

1. Die Nilpest (Ex 7,14-25): Die Verwandlung des Nils sowie aller Gewässer Ägyptens in Blut löst ein Fischsterben aus, durch das alles Wasser im Land verpestet wird.

2. Die Froschplage (Ex 7,26-8,11): Frösche kriechen aufs Land, wo sie verenden und mit ihren Kadavern auch das Land verpesten.

3. Die Mückenplage (Ex 8,12-15): Der Staub des Landes verwandelt sich in Mücken, die Mensch und Vieh peinigen.

4. Die Ungezieferplage (Ex 8,16-28): Ungeziefer dringt bis in die Häuser vor.

5. Die Viehpest (Ex 9,1-7): Das Vieh der Ägypter verendet an den Folgen einer Krankheit.

6. Die Beulenpest (Ex 9,8-12): Mensch und Vieh werden mit eitrigen Beulen geschlagen.

7. Die Hagelplage (Ex 9,13-35): Ein Hagelgewitter vernichtet die Ernte und erschlägt Mensch und Vieh auf den Feldern.

8. Die Heuschreckenplage (Ex 10,1-20): Heuschrecken vernichten, was der Hagel verschont hat.

9. Die Finsternisplage (Ex 10,21-29): Eine dreitägige Finsternis macht die Orientierung in Ägypten unmöglich.

10. Die Tötung der Erstgeburt (Ex 12,29-33): Die ägyptischen Erstgeburten, Mensch wie Vieh, fallen einem Schlag JHWHs (Gott) zum Opfer.

Nur die Israeliten, welche die Passopfer Rituale befolgten und ein Lamm schlachteten wurden verschont.

Nach der Zehnten Plage am nächsten Morgen sagte der Pharao zu Mose und Aaron sie sollen ihr Volk die Israeliten nehmen und ziehen.

So zieht das Israelische Volk mit ihren Backschüsseln, Silber und Gold Gefäße sowie Kleidung von den Ägyptern fort, in ein neues Land.

Der Aufbruch Israels

So ziehen sechshunderttausend Israeliten, die Frauen und Kinder nicht mit ein berechnet von Ramses nach Sukkot.

Die Israeliten lebten in Ägypten laut der Bibel vierhundertdreißig (430) Jahre.

Die Wolken- und Feuersäule

Das Volk Israels nahm nicht den weg durch das Land der Philister, da dort zu der Zeig auch Krieg geführt wurde sondern sie nahmen einen Umweg durch die Wüste zum Schilfmeer. Sie zogen aus von Sukkot und lagerten sich in Etam am Rande der Wüste. Der Herr führte ihnen den Weg, am Tag als Windsäule und in der Nacht als Feuersäule. Damit sie Tag und Nacht wandern konnten.

Das Schilfmeer

Das Volk kam am Meer vor Baal-Zefon an und lagerte sich da an um Pause zu machen.

Nach dem Aufbruch der Israeliten wurde dem Pharao bewusst das es sie nicht hätte gehen lassen sollen. Er packte alle seine Männer und sie machten sich mit vielen Wägen auf den Weg die Israeliten abzufangen und sie zurück zu holen.

Die Wolkensäule stellte sich zwischen die Wägen des Pharaos und dem Israelischen Volk, solange wurde durch Mose und den Ostwind das Meer geteilt und das Volk konnte durch das Meer passieren. Die Ägypter folgten ihnen aber wurden dann von dem Wasser verschlungen.

Das Wandern durch die Wüste

So wanderte das Israelische Volk unter der Obhut von Gott und Mose weiter und erlebten Unterwegs viele Gesellschaftliche Hürden welche durch Regeln und Ordnung gelöst wurden. Insgesamt war das Israelische Volk 40 Jahre auf der Reise bevor sie in das Versprochene Land einziehen konnten.

Bildtraditionen

Attribute

Merkmale des Auszuges aus Ägypten ist oft die Wüste bzw. Sandlandschaft sowie auch die Pyramiden. Speziell Moses hält die Attribute des Stabes, welcher zur Schlange wird und des Mantels aus welchem er Schnee herausholen kann.

Darstellungsmotive

Abb. 2: Die im 4. Jahrhundert erbaute Exoduskapelle zeigt in einfacher Malerei den Auszug der Israeliten aus Ägypten. 14 November 2008, Chapel of Exodus.

In Abb.1 werden die Israeliten dargestellt, welche zusammen mit Ägyptern in einer Menge stehen. Es sind Szenen zu Beobachten in denen den Ägyptern die Goldgefäße, Schüssel sowie jegliches Wertvolles genommen wird, sodass die Israeliten nach Jahrhunderten Sklaverei ausziehen können. Durch die Sandsteingebäude im Hintergrund wird klar, dass die Israeliten als gesamtes Volk die Wüste und auch die Ägypter zurücklassen.

In Abb.2 befindet sich ein Ausschnitt der Exoduskapelle. Dieser Ausschnitt zeigt ins Besonderem den Auszug aus Ägypten. Trotz der einfachen Malerei sind die vielen Kamele und die Menschen zu erkennen. Menschliche Figuren in verschiedenen Größen, welche laufen oder auf den Kamelen reiten. Im linken Bildbereich sind auch Tragestäbe zu erkennen, welche genutzt wurden um mehr Gut zu transportieren.

Datei:Dinkelsbühl Dr.-Martin-Luther-Straße 5 Hausfigurengruppe Auszug aus Ägypten-001.JPG
Abb. 3: Dinkelsbühl Dr.-Martin-Luther-Straße 5 Hausfigurengruppe Auszug aus Ägypten, 28 September 2012.

Abb. 3 zeigt eine Darstellung des Auszuges aus Ägypten auf einer Hauswand in Dinkelsbühl. Im Hintergrund ist die Wüste zu erkennen, welche mit den Pyramiden und Palmen als Merkmale zusteht. Im Vordergrund befindet sich die Plastik von vier Figuren, zwei Engel welche jeweils Rechts und Links positioniert sind und den Weg zu zeigen scheinen. Die Engel sind durch ihr Helles Gewand und die Flügel zu erkennen. Die Rechte Figur zwischen beiden Engeln, trägt braunes Gewand und Gepäck auf dem Rücken, sowie einen Holzstab in der linken Hand. Die Figur läuft außerdem zwar in die selbe Richtung wie der leitende Engel, schaut aber selbst stehts auf die linke Figur hinter ihm, als würde er auf sie aufpassen müssen. Durch all diese Aspekte wird interpretiert das diese Figur mit dem Stab, Moses darstellen soll. Denn Moses besitzt den Stab welcher sich in eine Schlange verwandelt und führt mit Hilfe der Engel das Volk Israels aus der Wüste. Die vierte Figur reitet auf einem Kamel voller Gepäck und sollte in dieser Darstellung wahrscheinlich das Israelische Volk repräsentieren, welches durch Moses und die Engel aus der Sklaverei wandern konnte.


Quellen- / Literaturverzeichnis