Johanna von Orléans (Heilige)

Aus Kunstwissenschaft Ikonographie
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Abb.1, Jean Auguste Dominique Ingres: Jeanne d’Arc bei der Krönung Karls VII, 1854, Öl auf Leinwand, 240 x 178 cm, Louvre Museum Paris. Bildquelle: Alonso de Mendoza, Public domain via Wikimedia Commons

Johanna von Orléans, franz. Jeanne d’Arc, (*1412 in Domrémy, Lothringen, heute Frankreich; †1431 in Rouen, Frankreich) war eine französische Nationalheldin und kämpfte im Hundertjährigen Krieg.

Leben und Wirken

Johanna wuchs als Tochter einer wohlhabenden Bauernfamilie auf, sie erhielt eine fromme Erziehung, lernte aber nie lesen und schreiben. Mit 13 erschienen ihr der Erzengel Michael, die hl. Katharina von Siena und die hl. Margareta. Im Namen des „Königs des Himmels“ sollte sie Frankreich von den Engländern befreien und Karl VII. zum König salben lassen. Dieser wurde 1420 von seinem Vater König Karl VI. enterbt, stattdessen wurde der englische König Heinrich V. zum Thronfolger ernannt.

Anfang 1429 ritt sie mit Begleitern nach Chinon, wo sie nach langer Prüfung Karl, mehrere Geistliche und Juristen von der Echtheit ihrer Sendung überzeugen konnte. Mit einem kleinen Heer siegte sie über die Engländer in Orléans und führte Karl nach Reims, wo er am 17. Juli 1429 in der Kathedrale zum König von Frankreich gekrönt wurde.

Sie versuchte mehrmals Paris zu befreien, jedoch fehlte ihr die Unterstützung des Königs, welcher lieber Frieden schließen wollte. Die Engländer konnten mit der Unterstützung der Burgunder Paris erfolgreich verteidigen, wobei Johanna im Prozess verwundet wurde.

1430 wurde sie in Compiègne von den Burgundern gefangen genommen, welche sie nach langer Gefangenschaft für 10.000 Écus an die Engländer auslieferten. Vor einem geistlichen Gericht in Rouen wurde sie für 70 Vergehen, unteranderem der Hexerei und Ketzerei, angeklagt und nach drei Monaten für schuldig befunden. Am 30. Mai 1431 wurde Johanna am Scheiterhaufen verbrannt und ihre Asche wurde in die Seine gestreut.

Nach ihrem Tod

Nach der Rückeroberung von Paris 1436 wurde eine Untersuchung des Prozesses und ihres Todes angeordnet, woraufhin sie 1456 von Papst Calixtus II. vollständig rehabilitiert wurde.

Am 18. April 1909 wurde sie von Papst Pius X. seliggesprochen und am 16. Mai 1920 von Benedikt XV. heiliggesprochen.

Am 13. Mai 1944 proklamierte Pius XII. sie zur Patronin Frankreichs. Zudem ist sie Patronin von Orléans, wo man ihr am 8. März zur Befreiung der Stadt gedenkt, und Rouen. Sie ist Beschützerin der Schäferinnen und Patronin von Telegrafie und Rundfunk.

Bildtraditionen

Attribute

Johanna wird als junge Frau, meistens in Rüstung mit Schwert und Standarte dargestellt. In machen Darstellungen trägt sie auch nur Frauenkleidung.

Darstellungsmotive

Quellen- / Literaturverzeichnis

Fernando Lanzi/Gioia Lanzi, Das Buch der Heiligen. Kunst, Symbole und Geschichte, Stuttgart 2003, S.181.

Joachim Schäfer, Heiligenlexikon (Johanna von Orléans) https://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Johanna_von_Orleans_Jeanne_d_Arc.htm (14.03.23)

Rosa Giorgi, Die Heiligen. Geschichte und Legende, Berlin 2002, S.162.

Wolfgang Braunfels (Hg.), Lexikon der Christlichen Ikonographie. Siebter Band. Ikonographie der Heiligen. Innozenz bis Melchisedech, Freiburg im Breisgau 1974, S.73-78.