Quelltext der Seite Der Gregorius-Prolog (nach Rainer Zäck)

==Zusammenfassung==
Im Rahmen seiner Studie zu Deutungsmodellen des 'guten Sünders' bei Hartmann von Aue und Arnold von Lübeck analysiert Rainer Zäck die rhetorische Struktur und das theologische Programm des ''Gregorius''-Prologs. Zäck gelangt dabei zu dem Ergebnis, ...


==Sachinformationen zum Prolog==



==Argumentation==

Laut Hartmann von Aue existieren drei verschiedengewichtige Arten der Sünde. Der Autor differenziert zwischen dem „leichtfertigen Vertrauen auf [sein] das jugendliche[s] Alter“<ref>Rainer Zäck: Der guote Sündaere und der Peccator Precepuus, Göppingen 1989, S. 46 </ref>, welches damit einhergeht, dass die Buße bis zum letztmöglichen Termin aufgeschoben werden. Das kann bei einem „plötzlichen Tod“<ref>Ebd.</ref> verheerend sein, denn die „êhafte nôt“<ref>Hartmann von Aue: Gregorius, Stuttgart 2011, V.19</ref> kann dem Leben ganz schnell ein Ende bereiten und  man bezahlt das „êwige leben“<ref>Ebd., V. 32</ref> für den „êwigen tôt“<ref>Ebd., V. 86</ref>. Die Unbußfertigkeit ist als eine Warnung vor der praesumptio, einer vermessenen Gnadenerwartung, zu verstehen<ref>Vgl. Zäck, Göppingen 1989, S. 47</ref> und gilt als die schwerste aller Sünden, da die Folgen irreversibel sind. Hierbei ist wiederum zu „unterscheiden zwischen dem bewußten vermessenen Rechnen auf die göttliche Gnade und dem gedankenlosen Weitersündigen.“<ref>Ebd., S. 49</ref> Denn die Zuversicht eines langen Lebens<ref>Ebd., S. 49</ref> hindert die Absicht, Buße zu tun daran, Wirklichkeit zu werden. 
Weniger stark gewichtig ist dagegen die Sünde des „zwîvel“, die damit einhergeht, dass man an der Vergebung der starken „schulde“<ref>Aue, Stuttgart 2011, V. 52</ref> zweifelt und somit an der göttlichen Gnade verzweifelt<ref>Vgl. Zäck, Göppingen 1989, S. 47</ref>. Wenn der Sündiger den „zwîvel lâze“<ref>Aue, Stuttgart 2011, V. 64</ref>, ist nach wie vor noch nicht gewährleistet, dass seine Sünden vergeben werden, denn wenn er „sich […]  bedenket houbethafter missetât“<ref>Ebd., V. 66 f</ref> und annimmt, dass diese zu gravierend sind, als dass Gott sie vergeben könnte, befindet er sich abermals auf dünnem Eis, denn „verzwîfelt er an gote […] sô hât der zwîvel im benomen, den wuocher der riuwe.“<ref>Ebd., V. 70 bzw. 74 f</ref>. 
Die am leichtesten entschuldbare Sünde entspricht derjenigen, nach einer „missetat“ keine Reue zu empfinden, diese kann ganz einfach dadurch ausgemerzt werden, indem man „von herzen riuwet und si niht wider niuwet.“<ref>Ebd., V. 49 f</ref>. In diesem Fall führt die „erbarmekeit“<ref>Ebd., V. 111</ref> Gottes zur Vergebung der Sünden.

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<references />
{{SORTIERUNG:Zäck, Rainer}}

==Kritik==



==Fazit==