Parzival und Feirefiz: Unterschied zwischen den Versionen

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Unterschiedlich sind die Gründe der beiden Halbgeschwister, weshalb sie ohne ihren Vater aufwachsen.  
Unterschiedlich sind die Gründe der beiden Halbgeschwister, weshalb sie ohne ihren Vater aufwachsen.  
Feirefiz und seine Mutter Belacane werden von Gahmuret verlassen, weil er zum einen nach neuen Abenteuern strebt und weil Belacane nicht christlichen Glaubens ist. Herzeloyde und Parzival verlieren Gahmuret, weil dieser im Kampf stirbt.  
Feirefiz und seine Mutter Belacane werden von Gahmuret verlassen, weil er zum einen nach neuen Abenteuern strebt und weil Belacane nicht christlichen Glaubens ist. Herzeloyde und Parzival verlieren Gahmuret, weil dieser im Kampf stirbt.  





Version vom 2. Juni 2015, 11:48 Uhr

Dieser Artikel soll die Parallelen und Unterschiede der Halbbrüder Parzival und Feirefiz thematisieren.

Schwerpunkte sollen die Familienkonstellation, die groben Charakterzüge der beiden Männer, deren äußeres Erscheinungsbild sowie das Leben vor dem ersten Aufeinandertreffen sein. Anhand dieser genannten Aspekte werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Parzival und Feirefiz aufgezeigt.


Die erste Begegnung

Parzival und Feirefiz treffen das erste Mal in einem Wald aufeinander. Allerdings weiß zu diesem Zeitpunkt weder Parzival noch Feirefiz wer sich in der Rittermontur gegenüber überhaupt verbirgt. Und so kommt es zu einem ehrwürdigen Kampf zwischen den beiden Männern. Da beide sehr gut im Tjostieren sind, konnte dadurch noch kein Sieger ermittelt werden und der Kampf verlagerte sich von den Pferden runter auf den Boden. Dort kämpfen die beiden mit ihren Schwertern gegeneinander. Die Schläge des Heiden treffen Parzival mit einer starken Wucht. Feirefiz schöpft Kräfte für den Kampf aus der Liebe zu Secundille und aus der Magie der Steine seiner Rüstung, die ihn mit neuen Kräften versorgen. Auch Parzival schöpft neue Kräfte für den Kampf aus seiner Liebe zur Königin. Nach einem intensiven Kampf auf Augenhöhe entscheidet wohl die Hand Gottes über das Ende des Kampfes. Denn das Schwert von Parzival zerspringt und daraufhin wendet auch Feirefiz sein Schwert von Parzival ab. Der Heide bekennt Parzival seinen Respekt gegenüber seinen Kampfkünsten und fragt diesen nach seinem Namen und seiner Herkunft. Parzival verweigert eine Antwort und daraufhin macht Feirefiz den Anfang. Er stellt sich Parzival als Feirefiz von Anschevîn vor. Daraufhin erwidert Parzival, dass auch er ein Anschevîn ist und er angeblich einen Bruder aus dem Heidenland haben soll. Er bittet Feirefiz doch seinen Helm abzunehmen damit er ihn erkennen kann. Bevor die Männer jedoch ihre Helme abziehen, wirft Feirefiz sein Schwert in die Wildnis, denn er möchte, dass sie die gleichen Chancen haben. Feirefiz fragt Parzival woran er denn seinen angeblichen Bruder erkennen würde. Dieser antwortet: „ Als ein geschriben permint, swarz und blanc her unde dâ.“ (747, 26-27). Feirefiz bestätigt, dass er dieser ist und beide ziehen schnell ihre Helme ab und legen ihre Feindschaft mit einem Kuss ab. ( XV. Buch; 735, 4-753, 9)


XV. Buch (752, 6-10)

Wil ich der wârheit grîfen zuo,

beidiu mîn vater unde ouch duo

und ich, wir wâren gar al ein,

doch ez an drîen stücken schein.


In dieser Textstelle sagt Feirefiz, dass Parzival, ihr gemeinsamer Vater und er das gleiche Wesen waren. Sie erscheinen nur in drei Gestalten. Diese Feststellung soll als Ausgangspunkt dienen, um einen Vergleich zwischen den beiden Halbbrüdern zu ziehen. Denn diese Textstelle als Ausgangspunkt zeigt sehr schön, dass es sehr wohl einige unbekannte Prallelen und mit Sicherheit auch Unterschiede zwischen den beiden Männern geben wird.


siehe auch: Parzival und Feirefiz

Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Gebrüder

Lebensweg vor der ersten Begegnung

Charakterzüge

Familie

Im Parzival von Wolfram von Eschenbach spielen die Verschwandtschaftsmotive eine bedeutsame Rolle. Die meisten Figuren, die in der Dichtung vorkommen, sind miteinander verwandt [Bumke 1991: 139]. So sind es auch Feirefiz und Parzival. Ihr Vater ist Gahmuret und somit stammen sie von Mazadan ab.

Nach der Auffassung des mittelalterlichen Rechtsverständnisses liefen die legitime Herrschaft und genealogische Kontinuität über die männliche Verwandtschaft. Die Familientraditionen setzen sich vom Vater über den Sohn fort. Jedoch ist die geschilderte Grundlinie im Parzival meistens gestört. Die Abweichungen von der besagten Grundlinie treffen ebenfalls auf die Halbgeschwister zu. Beide lernen ihren leiblichen Vater nicht kennen und hinzu kommt, dass Parzival auch nicht die Herrschaft, der vom Vater geerbten Länder, antritt. [Bumke 1991: 140] Die chronologische Familienabfolge besagt, dass Feirefiz Gahmurets erst geborener Sohn ist. Diesen bekommt er mit seiner damaligen Frau Belacane, die aus dem Orient stammt. Parzival wird von Gahmurets zweiter Frau Herzeloyde geboren. Eine weitere Gemeinsamkeit der beiden Ritter ist, dass sie gegen Ende des Epos heiraten. Parzival nimmt Condwiramurs zur Frau und Feirefiz heiratet die Gralsträgerin Repanse de Schoye.

Unterschiedlich sind die Gründe der beiden Halbgeschwister, weshalb sie ohne ihren Vater aufwachsen. Feirefiz und seine Mutter Belacane werden von Gahmuret verlassen, weil er zum einen nach neuen Abenteuern strebt und weil Belacane nicht christlichen Glaubens ist. Herzeloyde und Parzival verlieren Gahmuret, weil dieser im Kampf stirbt.



Lebensweg nach der ersten Begegnung

Fazit

Literaturverzeichnis

<HarvardReferences />

[*Bumke 1991] Bumke, Joachim. Wolfram von Eschenbach, Stuttgart/Weimar 1991.


Alle Versangaben beziehen sich auf die Ausgabe: Wolfram von Eschenbach: Parzival. Studienausgabe. Mittelhochdeutscher Text nach der sechsten Ausgabe von Karl Lachmann. Übersetzung von Peter Knecht. Mit einer Einführung zum Text der Lachmannschen Ausgabe und in Probleme der 'Parzival'-Interpretation von Bernd Schirok, 2. Aufl., Berlin/New York 2003.