Diskussion:Gewalt bei Neidhart: Unterschied zwischen den Versionen
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Lieber Kommilitone, | Lieber Kommilitone, | ||
ich habe mit großer Lust deinen Artikel gelesen und muss sagen, dass er mir ausgesprochen gut gefällt. Das Thema, über das du schreibst, wirkt für mich zentral. Doch ich habe einige kleine Formale Tipps wie du deinen Artikel etwas besser gestalten könntest. Zunächst einmal ist deine Einleitung per se nicht schlecht. Aber das Ziel der einleitenden Worte des Artikels war es, dem Besucher der Seite mit einem (bis zwei Sätzen) den Gegenstand des Artikels und deine Zielsetzung klar zu machen - quasi als Wegweiser. Also würde ich vorschlagen du nimmst den jetzigen einleitenden Teil als eine Art Einführung in deinen Artikel und ergänzt noch einen Satz ganz zu Anfang der so eine Art Basissatz darstellt, der die beschriebene wegweisende Funktion leisten kann. Weiter ist deine Definition der Gewalt noch äußerst differenziert durch Untertitel eingeteilt, wogegen die Teile deines Artikel, welche die umfangreichsten und wichtigsten sind, i.e. Analyse Interpretation und Schlussbetrachtung, ein einziger großer Blocktext sind. Ich würde im Sinne der Übersichtlichkeit und Verständlichkeit dringend empfehlen auch diese mit Untertitel zu versehen. Bei diesen großen zusammenhängenden Textstellen gilt: besser zu viele einteilende Sinnabschnitte mit Titel als zu wenige und Unübersichtlichkeit riskieren. Den Inhalt - und das will ich betonen - finde ich aber sehr fundiert und interessant. Trotz deiner Ausführlichkeit und deiner expliziten Einschränkung auf die dörper und den Sänger jucken mir noch einige Punkte unter den Fingern, die du unerwähnt gelassen hast. Gerade der Sänger und die dörper machen zwei der wichtigsten Rollen im Neidhartschen Minneschema aus. Das Verhältnis zwischen ihnen - das wird durch deine Ausführungen deutlich - ist durch Gewalt geprägt. Wenn nun eine solche wichtiges Verhältnis zwischen zwei Rollen der Minneschema in so hohem Maße durch Gewalt geprägt ist, was bedeutet diese Gewalt dann für das Minneschema in Neidarts Liedern? Ist nicht das explizite gewalttätige Rivalenverhältnis zwischen den Rollen Sänger und dörper (Gesellschaft) das entscheidende Kriterium, durch das sich dieses vom Schema der hohen Minne abgrenzt? Das wäre auf jeden Fall eine Betrachtung wert. Außerdem schreibst du zum Ende einen Ausblick, was noch eine Überlegung wert sein könnte. Aber wieso nicht jetzt? Bspw. das Following der Neidhartlieder: dieses ist in hohem Maße durch das faszinierende Novum bzw. die Innovation der Neidhartlieder motiviert - den dörpern und ihre Welt / und das durch sie veränderte Minneschema. Durch was zeichnen sich die dörper(welt) vor allem aus? Durch ihre Gewalt! Ein Zusammenhang zwischen Gewaltdarstellung und Beliebtheit der Neidhartwerke kann auf jeden Fall aufgebaut werden. Siehe dafür auch Jan Dirk Müller, der die Welt der dörper als "abstoßend und zugleich faszinierend" beschriebt. Das restliche Animalische in dem Adel wird insgeheim ihren Spaß an der Gewaltdarstellung gefunden haben, ob | ich habe mit großer Lust deinen Artikel gelesen und muss sagen, dass er mir ausgesprochen gut gefällt. Das Thema, über das du schreibst, wirkt für mich zentral. Doch ich habe einige kleine Formale Tipps wie du deinen Artikel etwas besser gestalten könntest. Zunächst einmal ist deine Einleitung per se nicht schlecht. Aber das Ziel der einleitenden Worte des Artikels war es, dem Besucher der Seite mit einem (bis zwei Sätzen) den Gegenstand des Artikels und deine Zielsetzung klar zu machen - quasi als Wegweiser. Also würde ich vorschlagen du nimmst den jetzigen einleitenden Teil als eine Art Einführung in deinen Artikel und ergänzt noch einen Satz ganz zu Anfang der so eine Art Basissatz darstellt, der die beschriebene wegweisende Funktion leisten kann. Weiter ist deine Definition der Gewalt noch äußerst differenziert durch Untertitel eingeteilt, wogegen die Teile deines Artikel, welche die umfangreichsten und wichtigsten sind, i.e. Analyse Interpretation und Schlussbetrachtung, ein einziger großer Blocktext sind. Ich würde im Sinne der Übersichtlichkeit und Verständlichkeit dringend empfehlen auch diese mit Untertitel zu versehen. Bei diesen großen zusammenhängenden Textstellen gilt: besser zu viele einteilende Sinnabschnitte mit Titel als zu wenige und Unübersichtlichkeit riskieren. Den Inhalt - und das will ich betonen - finde ich aber sehr fundiert und interessant. Trotz deiner Ausführlichkeit und deiner expliziten Einschränkung auf die dörper und den Sänger jucken mir noch einige Punkte unter den Fingern, die du unerwähnt gelassen hast. Gerade der Sänger und die dörper machen zwei der wichtigsten Rollen im Neidhartschen Minneschema aus. Das Verhältnis zwischen ihnen - das wird durch deine Ausführungen deutlich - ist durch Gewalt geprägt. Wenn nun eine solche wichtiges Verhältnis zwischen zwei Rollen der Minneschema in so hohem Maße durch Gewalt geprägt ist, was bedeutet diese Gewalt dann für das Minneschema in Neidarts Liedern? Ist nicht das explizite gewalttätige Rivalenverhältnis zwischen den Rollen Sänger und dörper (Gesellschaft) das entscheidende Kriterium, durch das sich dieses vom Schema der hohen Minne abgrenzt? Das wäre auf jeden Fall eine Betrachtung wert. Außerdem schreibst du zum Ende einen Ausblick, was noch eine Überlegung wert sein könnte. Aber wieso nicht jetzt? Bspw. das Following der Neidhartlieder: dieses ist in hohem Maße durch das faszinierende Novum bzw. die Innovation der Neidhartlieder motiviert - den dörpern und ihre Welt / und das durch sie veränderte Minneschema. Durch was zeichnen sich die dörper(welt) vor allem aus? Durch ihre Gewalt! Ein Zusammenhang zwischen Gewaltdarstellung und Beliebtheit der Neidhartwerke kann auf jeden Fall aufgebaut werden. Siehe dafür auch Jan Dirk Müller, der die Welt der dörper als "abstoßend und zugleich faszinierend" beschriebt. Das restliche Animalische in dem Adel wird insgeheim ihren Spaß an der Gewaltdarstellung gefunden haben. Schau auch Hübner, Höfische Liebe im satirischen Spiegel S. 60, der sich fragt, ob die Belustigung am unhöfischen - ergo der Gewalt - "auf einem heimlichen Gefallen am Unkultivierten oder auf der sicheren Überlegenheit gegenüber dem Unkultivierten gründet." Die Gewaltdarstellung hat doch auch in der Moderne noch etwas ungemein anziehendes! Das wäre noch so schönes auch abschließendes Material für deinen Artikel! | ||
Ich würde mir so eine Ergänzung mit Blick auf deinen sonst so | Ich würde mir so eine Ergänzung mit Blick auf deinen sonst so ausführlichen Artikel wünschen! | ||
Diese unverbindlichen Ratschläge und Überlegungen mögen dir bei deiner Arbeit helfen und vielleicht inspirieren einige kleine Schritte weiterzugehen. | Diese unverbindlichen Ratschläge und Überlegungen mögen dir bei deiner Arbeit helfen und sich vielleicht inspirieren einige kleine Schritte weiterzugehen. | ||
Ich hoffe ich konnte dir helfen! | Ich hoffe ich konnte dir helfen! | ||
Philipp Leisenheimer | Philipp Leisenheimer |
Aktuelle Version vom 9. März 2021, 03:06 Uhr
Lieber Kommilitone,
ich habe mit großer Lust deinen Artikel gelesen und muss sagen, dass er mir ausgesprochen gut gefällt. Das Thema, über das du schreibst, wirkt für mich zentral. Doch ich habe einige kleine Formale Tipps wie du deinen Artikel etwas besser gestalten könntest. Zunächst einmal ist deine Einleitung per se nicht schlecht. Aber das Ziel der einleitenden Worte des Artikels war es, dem Besucher der Seite mit einem (bis zwei Sätzen) den Gegenstand des Artikels und deine Zielsetzung klar zu machen - quasi als Wegweiser. Also würde ich vorschlagen du nimmst den jetzigen einleitenden Teil als eine Art Einführung in deinen Artikel und ergänzt noch einen Satz ganz zu Anfang der so eine Art Basissatz darstellt, der die beschriebene wegweisende Funktion leisten kann. Weiter ist deine Definition der Gewalt noch äußerst differenziert durch Untertitel eingeteilt, wogegen die Teile deines Artikel, welche die umfangreichsten und wichtigsten sind, i.e. Analyse Interpretation und Schlussbetrachtung, ein einziger großer Blocktext sind. Ich würde im Sinne der Übersichtlichkeit und Verständlichkeit dringend empfehlen auch diese mit Untertitel zu versehen. Bei diesen großen zusammenhängenden Textstellen gilt: besser zu viele einteilende Sinnabschnitte mit Titel als zu wenige und Unübersichtlichkeit riskieren. Den Inhalt - und das will ich betonen - finde ich aber sehr fundiert und interessant. Trotz deiner Ausführlichkeit und deiner expliziten Einschränkung auf die dörper und den Sänger jucken mir noch einige Punkte unter den Fingern, die du unerwähnt gelassen hast. Gerade der Sänger und die dörper machen zwei der wichtigsten Rollen im Neidhartschen Minneschema aus. Das Verhältnis zwischen ihnen - das wird durch deine Ausführungen deutlich - ist durch Gewalt geprägt. Wenn nun eine solche wichtiges Verhältnis zwischen zwei Rollen der Minneschema in so hohem Maße durch Gewalt geprägt ist, was bedeutet diese Gewalt dann für das Minneschema in Neidarts Liedern? Ist nicht das explizite gewalttätige Rivalenverhältnis zwischen den Rollen Sänger und dörper (Gesellschaft) das entscheidende Kriterium, durch das sich dieses vom Schema der hohen Minne abgrenzt? Das wäre auf jeden Fall eine Betrachtung wert. Außerdem schreibst du zum Ende einen Ausblick, was noch eine Überlegung wert sein könnte. Aber wieso nicht jetzt? Bspw. das Following der Neidhartlieder: dieses ist in hohem Maße durch das faszinierende Novum bzw. die Innovation der Neidhartlieder motiviert - den dörpern und ihre Welt / und das durch sie veränderte Minneschema. Durch was zeichnen sich die dörper(welt) vor allem aus? Durch ihre Gewalt! Ein Zusammenhang zwischen Gewaltdarstellung und Beliebtheit der Neidhartwerke kann auf jeden Fall aufgebaut werden. Siehe dafür auch Jan Dirk Müller, der die Welt der dörper als "abstoßend und zugleich faszinierend" beschriebt. Das restliche Animalische in dem Adel wird insgeheim ihren Spaß an der Gewaltdarstellung gefunden haben. Schau auch Hübner, Höfische Liebe im satirischen Spiegel S. 60, der sich fragt, ob die Belustigung am unhöfischen - ergo der Gewalt - "auf einem heimlichen Gefallen am Unkultivierten oder auf der sicheren Überlegenheit gegenüber dem Unkultivierten gründet." Die Gewaltdarstellung hat doch auch in der Moderne noch etwas ungemein anziehendes! Das wäre noch so schönes auch abschließendes Material für deinen Artikel!
Ich würde mir so eine Ergänzung mit Blick auf deinen sonst so ausführlichen Artikel wünschen!
Diese unverbindlichen Ratschläge und Überlegungen mögen dir bei deiner Arbeit helfen und sich vielleicht inspirieren einige kleine Schritte weiterzugehen.
Ich hoffe ich konnte dir helfen!
Philipp Leisenheimer