Riwalin (Gottfried von Straßburg, Tristan): Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 9: | Zeile 9: | ||
Die drei Kämpfe Riwalins haben große inhaltliche Unterschiede. Der erste Feldzug wird von Riwalin dem jungen Fürsten von Parmenien angeführt und richtet sich gegen Morgan. Der junge Fürst kommt ''geriten in sin (Morgans) lant''(V347) und plündert die Städte. Gründe für sein Handeln sind unter anderem ''übermuot''(V342). Riwalin erleidet auch Schaden dabei ''ouch nam er dicke schaden dar an''(V361), jedoch gelingt es ihm den Feind zu besiegen: ''alsus lag er im obe mit craft und herete in in dm lande mit roube und mit brande (V.392) | Die drei Kämpfe Riwalins haben große inhaltliche Unterschiede. Der erste Feldzug wird von Riwalin dem jungen Fürsten von Parmenien angeführt und richtet sich gegen Morgan. Der junge Fürst kommt ''geriten in sin (Morgans) lant''(V347) und plündert die Städte. Gründe für sein Handeln sind unter anderem ''übermuot''(V342). Riwalin erleidet auch Schaden dabei ''ouch nam er dicke schaden dar an''(V361), jedoch gelingt es ihm den Feind zu besiegen: ''alsus lag er im obe mit craft und herete in in dm lande mit roube und mit brande (V.392) | ||
Riwalins zweiter Kampf ist gegen Markes Feind, einem ''künec, geriten in sin (Markes) lant mit also creftiger hant'' (V 1124). In dieser Schlacht wird Riwalin lebensgefährlich verwundet. Nur Blanscheflurs Liebe hilft ihm am Leben zu bleiben. Im dritten Kampf, der Morgans Antwort auf Riwalins erste Aggression ist, wird '' der vil clagebaere erslagen'' (V 1677). | Riwalins zweiter Kampf ist gegen Markes Feind, einem ''künec, geriten in sin (Markes) lant mit also creftiger hant'' (V 1124). In dieser Schlacht wird Riwalin lebensgefährlich verwundet. Nur Blanscheflurs Liebe hilft ihm am Leben zu bleiben. Im dritten Kampf, der Morgans Antwort auf Riwalins erste Aggression ist, wird '' der vil clagebaere erslagen'' (V 1677). So fällt Riwalin im Krieg, den er mit seinem ersten Angriff auf Morgan stiftet. | ||
Die Darstellung Riwalins Feldzüge unterscheidet sich von dem Ideal des ritterlichen | |||
Die Darstellung Riwalins Feldzüge unterscheidet sich von dem Ideal des ritterlichen Kampfs. Es ist auch wenig vom eigentlichen Kampfgeschehen zu erfahren, die Folgen der Schlacht spielen eine größere Rolle. Dürch die Verkürzung der Schlachtderstellung widersetzt sich Gottfried der Tradition des Artusromans, in dem der ritterliche Zweikampf sehr wichtig ist. | |||
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- | --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- | ||
Version vom 30. November 2010, 00:03 Uhr
Riwalin als Ritter
Gottfrieds von Straßburgs Tristan beginnt mit der Vorgeschichte der Eltern des Helden. Tristans Vater Riwalin ist der jugendliche Regent von Parmenien. Er stiftet einen Krieg gegen Morgan, seinen Lehnsherrn. Als es [[Morgan] gelingt, einen Waffenstillstand zu erwirken, kehrt Riwalin zurück nach Parmenien. Das Jahr des Friedens nutzt er um höfische Tugenden zu erwerben und geht nach Cornwall zum König Marke, dessen Ruhm weithin verbreitet ist. Er ist ein gern gesehener Gast an Markes Hof. Bei einem großen Fest verliebt sich Riwalin in Markes schöne Schwester Blanscheflur. Er entführt sie nach Parmenien und zeugt mit ihr heimlich einen Sohn (Tristan). Riwalin folgt dem Rat seines Marschalls Rual und heiratet Blanscheflur. Riwalin verlässt aber bald seine Geliebte, weil er den unterbrochenen Krieg gegen Morgan weiter führen muss. In dem Krieg fällt Riwalin. Da die schöne Blanscheflur ohne ihren Geliebten nicht leben kann, stirbt sie auch, nachdem sie ihren Sohn zur Welt gebracht hat.
Riwalins Kämpfe
Die drei Kämpfe Riwalins haben große inhaltliche Unterschiede. Der erste Feldzug wird von Riwalin dem jungen Fürsten von Parmenien angeführt und richtet sich gegen Morgan. Der junge Fürst kommt geriten in sin (Morgans) lant(V347) und plündert die Städte. Gründe für sein Handeln sind unter anderem übermuot(V342). Riwalin erleidet auch Schaden dabei ouch nam er dicke schaden dar an(V361), jedoch gelingt es ihm den Feind zu besiegen: alsus lag er im obe mit craft und herete in in dm lande mit roube und mit brande (V.392)
Riwalins zweiter Kampf ist gegen Markes Feind, einem künec, geriten in sin (Markes) lant mit also creftiger hant (V 1124). In dieser Schlacht wird Riwalin lebensgefährlich verwundet. Nur Blanscheflurs Liebe hilft ihm am Leben zu bleiben. Im dritten Kampf, der Morgans Antwort auf Riwalins erste Aggression ist, wird der vil clagebaere erslagen (V 1677). So fällt Riwalin im Krieg, den er mit seinem ersten Angriff auf Morgan stiftet.
Die Darstellung Riwalins Feldzüge unterscheidet sich von dem Ideal des ritterlichen Kampfs. Es ist auch wenig vom eigentlichen Kampfgeschehen zu erfahren, die Folgen der Schlacht spielen eine größere Rolle. Dürch die Verkürzung der Schlachtderstellung widersetzt sich Gottfried der Tradition des Artusromans, in dem der ritterliche Zweikampf sehr wichtig ist.