Magie (Gottfried von Straßburg, Tristan): Unterschied zwischen den Versionen
Olivia (Diskussion | Beiträge) K (kleinere Verbesserungen (Rechtschreibung, Stil...)) |
Olivia (Diskussion | Beiträge) KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Ein Liebestrank, mehrere Wunderheilungen und Liebende, die ohne Nahrung leben können – wunderbare Elemente, die an Märchen erinnern, gibt es viele im Tristan. Dieser Artikel unternimmt den Versuch, diese Elemente aufzulisten, zu systematisieren und | Ein Liebestrank, mehrere Wunderheilungen und Liebende, die ohne Nahrung leben können – wunderbare Elemente, die an Märchen erinnern, gibt es viele im Tristan. Dieser Artikel unternimmt den Versuch, diese Elemente aufzulisten, zu systematisieren und in den historischen Kontext einzuordnen, um sie daraus zu erklären und zu deuten. | ||
Zeile 12: | Zeile 12: | ||
Desweiteren gibt es noch diverse Szenen, in denen von Magie und Verzauberung gesprochen wird, beispielsweise als der im Boot ausgesetzte Tristan musiziert, um die Aufmerksamkeit der Booten auf sich zu lenken. Dies gelingt ihm auch so gut, „daz sîz in z'eime gruoze/ und ze âventiure nâmen“ [7520/7521], was in der Reclam-Ausgabe mit „daß sie es für ein Wunder hielten“ übersetzt ist. Ähnliche Reaktionen ruft Isoldes Wirkung hervor, deren Musizieren und Auftreten einer Sirene gleich „in vil manic edele herze sleich/ und daz zouber dar în streich“ [8127/8128]. Diese Arten von Wundern der Musik oder Zauber der Schönheit werden in die Magiebetrachtungen nicht einbezogen, da die kein „wirkliches“ Verzaubern darstellen, sondern rein metaphorische Bedeutung haben. | Desweiteren gibt es noch diverse Szenen, in denen von Magie und Verzauberung gesprochen wird, beispielsweise als der im Boot ausgesetzte Tristan musiziert, um die Aufmerksamkeit der Booten auf sich zu lenken. Dies gelingt ihm auch so gut, „daz sîz in z'eime gruoze/ und ze âventiure nâmen“ [7520/7521], was in der Reclam-Ausgabe mit „daß sie es für ein Wunder hielten“ übersetzt ist. Ähnliche Reaktionen ruft Isoldes Wirkung hervor, deren Musizieren und Auftreten einer Sirene gleich „in vil manic edele herze sleich/ und daz zouber dar în streich“ [8127/8128]. Diese Arten von Wundern der Musik oder Zauber der Schönheit werden in die Magiebetrachtungen nicht einbezogen, da die kein „wirkliches“ Verzaubern darstellen, sondern rein metaphorische Bedeutung haben. | ||
Die restlichen „wirklichen“ Wunder und Zauber lassen sich nun in verschiedene Gruppen zusammenfassen. Zunächst gibt es drei Wunderheilungen, einmal Riwalin durch Blanscheflur und zwei weitere Male Tristan durch Isolde. Es gibt zwei vorausdeutende oder weissagende Träume, einen von Isolde der Älteren und einen von der Nebenfigur Marjodo. Die Minnegrotte mit dem Speisewunder und der Zauberhund Petitcrü gehören beide in den Bereich der Wunder, da ihre Wirkung der Realität entrückt. Der Minnetrank nimmt eine Sonderstellung ein, ist aber noch den Wunderheilungen am ähnlichsten, da es sich hier im weitesten Sinne auch um eine Art Medizin handelt. Auffällig ist, dass bei der Hälfte aller Wunder die ältere Isolde eine Rolle spielt und auch die Urheberin des zentralen Minnetrankes ist. Im Folgenden werden die einzelnen Wunderkategorien genauer betrachtet und auf ihren Ursprung und ihre | Die restlichen „wirklichen“ Wunder und Zauber lassen sich nun in verschiedene Gruppen zusammenfassen. Zunächst gibt es drei Wunderheilungen, einmal Riwalin durch Blanscheflur und zwei weitere Male Tristan durch Isolde. Es gibt zwei vorausdeutende oder weissagende Träume, einen von Isolde der Älteren und einen von der Nebenfigur Marjodo. Die Minnegrotte mit dem Speisewunder und der Zauberhund Petitcrü gehören beide in den Bereich der Wunder, da ihre Wirkung der Realität entrückt. Der Minnetrank nimmt eine Sonderstellung ein, ist aber noch den Wunderheilungen am ähnlichsten, da es sich hier im weitesten Sinne auch um eine Art Medizin handelt. Auffällig ist, dass bei der Hälfte aller Wunder die ältere Isolde eine Rolle spielt und auch die Urheberin des zentralen Minnetrankes ist. Im Folgenden werden die einzelnen Wunderkategorien genauer betrachtet und auf ihren Ursprung und ihre Erklärbarkeit untersucht. Danach wird Isolde ein eigenes Kapitel gewidmet, abschließend konkludiert ein allgemeines Plädoyer über Zauber die Beobachtungen. | ||
Version vom 6. Januar 2011, 03:33 Uhr
Ein Liebestrank, mehrere Wunderheilungen und Liebende, die ohne Nahrung leben können – wunderbare Elemente, die an Märchen erinnern, gibt es viele im Tristan. Dieser Artikel unternimmt den Versuch, diese Elemente aufzulisten, zu systematisieren und in den historischen Kontext einzuordnen, um sie daraus zu erklären und zu deuten.
Magie – Zauber – Hexerei? (über-) natürliche Ereignisse im Tristan
Übernatürliche Elemente im Tristan
Das erste nicht rational zu erklärende Ereignis vollzieht sich bereits in der Vorgeschichte, als Riwalin auf wundersame Weise durch den Beischlaf mit Blanscheflur von seiner tödlichen Verwundung geheilt wird. Beim Kampf mit Morold wird auch Tristan verwundet, allerdings von einem derart vergifteten Schwert, dass er einzig und allein durch Isolde, der Schwester Morolds, geheilt werden kann. Dafür fährt Tristan nach Irland und erfährt dank deren magischen Kräfte tatsächlich eine vollständige Genesung. Nach dem Kampf mit dem Drachen wird Tristan durch den Einfluss der Zunge des Untiers, welche er als Beweisstück an sich nahm, in eine Art Koma versetzt, aus dem ihn wiederum Isolde zu erwecken imstande ist. Zuvor bekam sie bereits in einem hellseherischen Traum die Eingebung, dass er sich in dieser Notlage befindet. Bevor die junge Isolde aus Irland abfährt, braut die ältere Isolde einen Trank, der die Liebe zwischen ihrer Tochter und König Marke zwangsläufig gewährleisten soll. Dieser Zaubertrank ist der Auslöser für die gesamte nachfolgende Handlung. In Cornwall hat Marjodo, der Truchseß Markes, einen Ebertraum, der auf Tristan als denjenigen, der die Königswürde beschmutzt, hinweist. In Swales bringt Tristan den Hund Petitcrü in seinen Besitz, in dessen Anwesenheit jeglicher Kummer verschwindet. Nach ihrer Verbannung vom Hof ziehen Tristan und Isolde in die Minnegrotte, die, insgesamt schon ein wundersamer Ort, vor allem durch den wundersamen Umstand beeindruckt, dass das Paar dort völlig ohne feste Nahrung und stattdessen allein von Luft und Liebe leben kann.
Desweiteren gibt es noch diverse Szenen, in denen von Magie und Verzauberung gesprochen wird, beispielsweise als der im Boot ausgesetzte Tristan musiziert, um die Aufmerksamkeit der Booten auf sich zu lenken. Dies gelingt ihm auch so gut, „daz sîz in z'eime gruoze/ und ze âventiure nâmen“ [7520/7521], was in der Reclam-Ausgabe mit „daß sie es für ein Wunder hielten“ übersetzt ist. Ähnliche Reaktionen ruft Isoldes Wirkung hervor, deren Musizieren und Auftreten einer Sirene gleich „in vil manic edele herze sleich/ und daz zouber dar în streich“ [8127/8128]. Diese Arten von Wundern der Musik oder Zauber der Schönheit werden in die Magiebetrachtungen nicht einbezogen, da die kein „wirkliches“ Verzaubern darstellen, sondern rein metaphorische Bedeutung haben.
Die restlichen „wirklichen“ Wunder und Zauber lassen sich nun in verschiedene Gruppen zusammenfassen. Zunächst gibt es drei Wunderheilungen, einmal Riwalin durch Blanscheflur und zwei weitere Male Tristan durch Isolde. Es gibt zwei vorausdeutende oder weissagende Träume, einen von Isolde der Älteren und einen von der Nebenfigur Marjodo. Die Minnegrotte mit dem Speisewunder und der Zauberhund Petitcrü gehören beide in den Bereich der Wunder, da ihre Wirkung der Realität entrückt. Der Minnetrank nimmt eine Sonderstellung ein, ist aber noch den Wunderheilungen am ähnlichsten, da es sich hier im weitesten Sinne auch um eine Art Medizin handelt. Auffällig ist, dass bei der Hälfte aller Wunder die ältere Isolde eine Rolle spielt und auch die Urheberin des zentralen Minnetrankes ist. Im Folgenden werden die einzelnen Wunderkategorien genauer betrachtet und auf ihren Ursprung und ihre Erklärbarkeit untersucht. Danach wird Isolde ein eigenes Kapitel gewidmet, abschließend konkludiert ein allgemeines Plädoyer über Zauber die Beobachtungen.
Heilungen
Riwalin wird in einem Kampf für König Marke „mit eime sper zer sîten în / gestochen und [ ] sêre wunt,“ [1136/1137]. Blanscheflur hat, als sie den Wunsch äußert zu ihm zu kommen, nicht die Intention ihn zu heilen, sondern will ihn nur noch einmal sehen, bevor er stirbt. Auffälligerweise ist es die Verkleidung der Ärztin, in der sie zu Riwalin vorgelassen wird. Ihre Berührungen „enzunde/ sinne unde craft zer minne,“ [1314/1315] in Riwalin, sodass er danach „von dem wîbe/ und von der minne vil nâch tôt;“ [1326/1327] ist. Die Heilung selbst erfolgt durch Gottes Willen ( „wan daz im got half ûz der nôt,/ sône kunde er niemer sîn genesen“ [1328/1329]. Die Genesung Riwalins geschieht also durch die Wunderkraft Gottes und nicht etwa durch natürliche oder übernatürliche Heilkraft Blanscheflurs.
Auch Tristan wird bei seinem ersten Siechtum in einem Kampf durch ein Schwert verwundet. Hier kündigt Morold jedoch bereits während der Verwundung an, dass dies aufgrund der vergifteten Tatwaffe keine übliche Kriegsverletzung und die Wunde aufgrund dessen nur durch Isolde heilbar sei („du bist mit eime swerte wunt,/ daz toedic unde gelüppet ist./ arzât noch arzâte list/ ernert dich miemer dirre nôt,/ ez entuo mîn swester eine, Îsôt“ [6942-6946]). Diese Voraussage bestätigt sich, kein Arzt kann die Wunde heilen, bis Tristan zu Isolde kommt, die seine Krankheit sofort erkennt („dû bist it gelüppe wunt.“ [7773]) und „si half im inner zweinzec tagen“ [7958]. Hier ist es also Isolde, die die Wunderheilung vollbringt. Ähnlich begibt es sich auch mit Tristans zweiter Heilung. Dieses Mal wird er im Kampf gegen einen Drachen verwundet. Entscheidend ist in diesem Moment allerdings die Zunge des Drachen, die seine Ohnmacht verursacht („wan ime benam al sîne maht/ diu leide zunge, die er trouc.“ [9086/9087]). Es handelt sich also auch hier um keine natürliche Kampfverletzung, da die Ursache für sein Leiden aus dem Bereich des Magischen, dem Körperteil eines Drachen, stammt. Wieder erkennt Isolde sofort den Zusammenhang: „diu zunge hât ouch ime benomen/ beidiu craft unde sin.“ [9430/9431]. Sie flößt ihm einen Trank ein, der Tristan wieder zu Bewusstsein kommen lässt und nimmt ihn dann mit nach Hause, wo sie „schuofen s'ime helfe unde gemach.“[9501]. Es sind zwar drei Frauen anwesend, die ältere Isolde ist aber diejenige, die die Diagnose stellt und ein Heilmittel zur Hand hat. Weder die junge Isolde noch Brangäne tragen zur Heilung bei, sie fungieren lediglich als Zuschauer. Beide Tristanheilungen wirken also nicht wie ein Zauber oder ein Wunder, sondern sind mit den heilerischen Fähigkeiten Isoldes plausibel erklärbar. Sie stellt eine Diagnose, behandelt dann den Verwundeten entsprechend und heilt ihn auf diese Weise. Über welche Fähigkeiten Isolde im Konkreten verfügt und mit welchen Mitteln sie heilt, wird später noch eingehender behandelt.
Der Minnetrank
Eine ähnliche Vorgehensweise zeigt die ältere Isolde auch hinsichtlich der Anwendung des Minnetrankes. Als Mutter sorgt sie sich um das Glück ihrer Tochter, welcher der Abschied aus Irland schwer fällt und übergibt Brangäne deswegen einen Trank, der die Liebe zwischen Isolde und Marke herbeiführen soll. Es handelt sich also um die gleiche Anwendung ihrer Fähigkeiten mit dem einzigen Unterschied, dass aus heutiger Sicht eine Heilung von einer schweren Krankheit oder Verwundung durch Tränke und Medizin einigermaßen realistisch erscheint, ein Trank, der ewige Liebe herstellen soll, jedoch nicht. Der Minnetrank wirkt deshalb wirkt der Minnetrank tatsächlich wie ein Zaubertrank, während es sich bei den vorherigen eher um Heiltränke handelt. Es ist fraglich, ob diese Unterscheidung auch aus mittelalterlicher Sicht so augenscheinlich war.
Träume
Sowohl Isolde als auch Marjodo träumen einen Traum, der die unmittelbare Zukunft voraussagt. Isolde sieht, dass der Truchseß nicht der wahre Drachentöter ist, Marjodo wiederum erhält einen Hinweis darauf, dass Tristan die Ehre des königlichen Ehebetts Markes beschmutzt. Der Unterschied ist nun, dass Isolde ihren Traum hervorruft, indem sie „ir tougenlîche liste,/ von den si wunder wiste“ [9301/9302] gezielt befragt. Sie weiß somit aus dem Traum, dessen Inhalt gar nicht beschrieben wird, die richtigen Schlüsse zu ziehen und der schönen Isolde am nächsten Morgen sicher zu berichten. „ern hât den den trachen niht erslagen./ swaz âventiure in her getrouc,/ er ist ein gast, der in dâ slouc.“ [9312-9314]. Marjodos Traum kommt hingegen unwillkürlich zu ihm und wird im Detail beschrieben. Er weiß ihn allerdings nicht zu deuten und sieht auch dann keine Parallelen, als er Tristan und Isolde im Bett belauscht. Der Traum ist zwar der Auslöser, aber nicht der Grund dafür, dass Marjodo hinter Tristans und Isoldes Verhältnis kommt. Die Fähigkeit, aus Träumen die Wahrheit zu lesen - beide Male handelt es sich nicht um die Zukunft sondern um das Erfahren eigentlich verdeckter Tatsachen - scheint eine Kunst zu sein, die man beherrschen muss und die nicht jedem gegeben ist. Auch hier ist Isolde die „wîse“, die diese Kunst beherrscht. Wirklich magisch wird diese Gabe dadurch, dass sie sie gezielt veranlassen und anwenden kann.
Wunder
Im zweiten Teil des Romans, nach der Überfahrt nach Cornwall mit der Minnetrankszene, gibt es für die zauberhaften Elemente keine direkten Urheber mehr, die sie erklärbar machen würden. Sowohl der Zauberhund Petitcrü als auch die Minnegrotte gehören also in den Bereich Wunder. Bereits ihr Ursprung ist kein natürlicher, sondern liegt in der Welt der Fabeln. Petitcrü wurde dem Herzog gesandt „ûz Avalûn, der feinen lant/ von einer gottinne“ [15808/15809]. Die Minnegrotte stammt aus einer vorchristlichen Zeit „dô risen dâ hêrren wâren“ [16692]. Beide zeichnen sich durch ihr wunderbares Aussehen aus und haben eine Realität entrückende Wirkung auf Tristan und Isolde. Petitcrü und sein Glöckchen lassen alle Sorgen vergessen, in der Minnegrotte leben die beiden fern jeder Realität und sind auch den normalen menschlichen Bedürfnissen wie der Nahrungsaufnahme oder sozialer Gesellschaft enthoben.
Isolde die wîse
Es fällt auf, dass sich in dem in Irland spielenden Teil des Romans alle Zauber und Wunder um die Gestalt der älteren Isolde gruppieren. Alle anderen Wunder sind keiner so konkreten Person zugeschrieben, da ihre Urheber entweder Gott oder Wunderwesen einer anderen Zeit oder eines anderen Reiches sind, das Feenreich bei Petitcrü und das Riesenreich bei der Minnegrotte. Isolde scheint also über Wissen und Fähigkeiten zu verfügen, die über die gewöhnlichen hinaus gehen. So wird sie bei ihrer ersten Erwähnung durch ihren Bruder Morold beschrieben als „diu künegîn von Îrlande./ diu erkennet maneger hande/ wurze und aller crûte craft/ und arzâtlîche meisterschaft.“ [6947-6950]. Isolde ist also eine kräuterkundige Ärztin, was sie bei den Heilungen Tristans unter Beweis stellt. Dabei übertrifft sie, wie mehrfach betont, auch alle anderen, vermutlich männlichen Ärzte. Dass die Vergiftung durch Morolds Schwert allein von Isolde geheilt werden kann, legt nahe, dass es ebenfalls Isolde war, die dieses Gift hergestellt hat. Wie genau sie Kräuter anwendet, wird aber nicht beschrieben. Der Erzähler begründet dies damit, dass er das adelige Publikum nicht langweilen wolle [7935-7948]. Von da an werden alle Beschreibungen sehr kurz und wage gehalten, lediglich bei der zweiten Heilung Tristans wird Theriak genannt, eine Medizin die im Mittelalter ein bekanntes Allheilmittel war. Isoldes Rolle ist dabei gar nicht so ungewöhnlich, wie es auf den ersten Blick erscheint. Vor der Christianisierung und vor der ärztlich angewendetetn Medizin, waren hauptsächlich Frauen die Träger der germanischen Volksmedizin. (Becker 84) Nach der Christianisierung lebten diese Elemente der alten Religionen in den Bereichen, die die Kirche noch nicht übernehmen konnte, weiter, beispielsweise in der medizinischen Versorgung.(Becker 86) Diesen weisen Frauen schrieb man sowohl die Kenntnis zauberkräftiger und damit einhergehend heilender Kenntnisse über bestimmte Kräuter als auch seherische Fähigkeiten zu (Becker 85). Auch Isolde wird oft als die „wîse“ bezeichnet. Heilkunst und Zauberei waren also nicht so klar getrennt, beziehungsweise die Heilkunde hatte immer auch eine magische Komponente. (87/94)
Neben diesen praktischen medizinischen Anwendungen beherrscht sie auch Zauber wie das Herstellen des Minnetrankes oder das Befragen von Träumen.