Benutzer:Haspe: Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Haspe (Diskussion | Beiträge) |
Haspe (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
| Zeile 263: | Zeile 263: | ||
|- | |- | ||
| bin ich harte sere wunt." || bin ich sehr wund." | | bin ich harte sere wunt." || bin ich sehr wund." | ||
|- | |||
|} | |||
== Übersetzung zu V. 1170-1183 (Reinhart Fuchs) == | |||
{| | |||
|- | |||
! Mittelhochdeutsch !! Übersetzung | |||
|- | |||
| do gewan sie schire schande genuc: || Da erlebte sie eine große Schande: | |||
|- | |||
| sine mochte hin noch her, || sie konnte sich nicht bewegen, | |||
|- c | |||
| Reinhart nam des guten war, || Reinhart nahm die Gelegenheit war, | |||
|- | |||
| zu eime andern loche er uz spranc, || sprang aus einem anderen Loch, | |||
|- | |||
| uf sine gevateren tet er einen wanc. || auf seine Gevatterin." | |||
|- | |||
| Isengrine ein herzen leit geschach: || Isengrin erlebte großes Leid: | |||
|- | |||
| er gebrutete si, daz erz an sach. || jener vergewaltigte sie so, dass er es sah. | |||
|- c | |||
| Reinhart sprach: "vil libe vrundin, || Reinhaart sprach: "seid lieb meine Freundin, | |||
|- | |||
| ir schult talent mit mir sin. || ihr sollt den ganzen Tag mit mir vebringen. | |||
|- | |||
| izn weiz niman, ob got wil, || Bis jetzt weiß das niemand, so Gott will, | |||
|- | |||
| durch ewer ere ich iz gerne verhil." || und für eure Ehre verheimliche ich es gerne." | |||
|- c | |||
| vern Hersante schande was niht cleine, || Für Hersante war es eine große Schande, | |||
|- | |||
| si beiz vor zorne in die steine, || sie biss vorne in die Steine, | |||
|- | |||
| ir kraft konde ir nicht gefrumen. || doch ihre Kraft konnte ihr nicht helfen. | |||
|- | |- | ||
|} | |} | ||
Version vom 18. Juli 2020, 15:50 Uhr
Übersetzung zu V. 213-219 (Reinhart Fuchs)
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| des wart er trvric vnde vnvro, | Deshalb war er traurig und unglücklich, |
| her sprach: ,herre, wie kvmt ditz so, | er sprach: "Herr, wie kommt es, |
| daz mich ein voglin hat betrogen? | dass mich ein Vögelchen betrogen hat? |
| daz mvet mich, daz ist vngelogen.' | Das belastet mich, das ist nicht gelogen." |
| REinhart kvndikeite pflac, | Reinhart war listig, |
| doch ist hevte niht sin tac, | doch es ist heute nicht der Tag, |
| daz iz im nach heile mvege ergan. | dass es ihm gut ergehen könnte. |
Übersetzung zu V. 385-401 (Reinhart Fuchs)
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| Do Reinhart die not uberwant, | Als Reinhart die Gefahr überstanden hatte, |
| vil schire er den wolf Ysengrin vant. | traf er schon bald den Wolf Ysengrin. |
| do er in von erst ane sach, | Als er ihn eben erst ansah, |
| nu vernemet, wie er do sprach: | hört nun zu, was er da sprach: |
| ,got gebe euch, herre, guten tac. | "Gott beschere euch, Herr, einen guten Tag. |
| swaz ir gebietet unde ich mac | Alles was auch immer ihr befehlt und womit ich Euch |
| euch gedinen unde der vrowen min, | und meiner Herrin dienen kann, |
| des sult ir beide gewis sin. | dessen könnt Ihr euch gewiss sein. |
| ich bin durch warnen her zu eu kumen | Ich bin hergekommen, um euch zu warnen, |
| wan ich han wol vernumen, | denn ich habe erfahren, |
| daz daz euch hazzet manic man. | dass so mancher euch verfolgt. |
| wolt ir mich zu gesellen han? | Darf ich euch begleiten? |
| ich bin listic, starc sit ir, | Ich bin gerissen, ihr seid stark, |
| ir mochtet guten trost han zu mir. | habt Vertrauen zu mir. |
| vor ewere kraft unde von minen listen | Vor eurer Kraft und meinen Streichen |
| konde sich niht gevristen, | kann sich niemand retten, |
| ich konde eine burc wol zebrechen.' | ich könnte eine ganze Stadt hinters Licht führen." |
Übersetzung zu kündikeit V. 217, 307, 364, 1163, 1420f., 1822f., 2037 (Reinhart Fuchs)
V. 217| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| Reinhart kundikeite pflac, | Reinhart war listig, |
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| do was im kundikeite zit. | Zeit für eine List! |
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| do bedorfte er wol kundikeit: | Wieder bediente er sich einer List: |
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| siner amien warf er durch den munt | Seiner Konkubine tanzte er vor dem Mund |
| sinen zagel durch kundikeit | mit seinem Schwanz herum |
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| ez sold in wol erlozen | Er sollte wohl entehrt werden |
| Reinhart mit siner kundikeit. | von Reinhart und seiner Verschlagenheit. |
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| nieman euch gezelen mack | Niemand kann euch beschreiben |
| Reinhartes kundikeit -, | wie schlau Reinhart ist -, |
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| Reinhart sich kundikeite vleiz: | Reinharts schlauer Leib: |
Übersetzung zu V. 2155-2167 (Reinhart Fuchs)
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| alsus lonet ir Reinhart, | Auf diese Weise dankte ihr Reinhart, |
| daz si sin vorspreche wart. | dass sie sein Fürsprecher war. |
| Iz ist ouch noch also getan: | Es ist auch noch ebenso: |
| swer hilfet einem ungetrewen man, | Wer einem unehrlichen Mann hilft, |
| daz er sine not uberwindet, | dass er sein Leid überwindet, |
| daz er doch an im vindet | sodass er doch etwas Falsches an ihm findet, |
| valschs, des han wie gnuc gesehen | das haben wir genug gesehen |
| unde muz ouch dicke alsam geschen. | und muss auch häufig so geschehen. |
| alsust hat bewart | Auf diese Weise hat Reinhart |
| sine vrteilere Reinhart. | das Urteil umgangen. |
| der arzet was mit valsche da, | Der falsche Arzt |
| den kunic verriet er sa. | verriet nun den König. |
| er konde mangen ubelen wanc. | Er kannte manchen üblen Streich. |
Übersetzung zu V. 253-274 (Reinhart Fuchs)
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| Nu horet, wie Reinhart, | Nun hört wie Reinhart, |
| der ungetrewe hovart, | der untreue Hofhund, |
| warb umb sines neven tot. | versuchte seinen Neffen zu töten, |
| daz tet er doch ane not. | ohne dass es Not täte. |
| Er sprach: "lose, Dizelin, | Er sprach: "Los, Dizelin, |
| hilf mir, trut neve min! | hilf mir, mein lieber Neffe! |
| dir ist leider miner not niht kunt: | Du weißt leider noch nicht: |
| ich wart heute vru wunt; | ich war heute früh krank; |
| der kese liet mir ze nahen bi. | der Käse führte mich zu ihm. |
| er smecket sere, ich vurcht, er si | Er schmeckt sehr, aber ich fürchte, |
| mir zu der wunden schedelich. | er hat meine Übelkeit verschlimmert. |
| trut neve, nu bedenke mich! | Lieber Neffe, denke an mich! |
| dines vater trewe waren gut, | Deines Vaters Treue war gut, |
| ouch hore ich sagen, daz sippeblut | auch wird gesagt, dass Blut |
| von wazzere niht vertirbet. | dicker ist als Wasser. |
| din neve alsust erstirbet. | Dein Neffe stirbt so. |
| daz macht du erwenden harte wol. | Das musst du gewiss verhindern. |
| vom stanke ich grozen kummer dol." | Wegen dem Gestank musste ich großen Kummer erdulden." |
| Der rabe zehant hinnider vlouc, | Der Rabe flog sofort hinunter, |
| dar in Reinhart betrouc. | wo Reinhart ihn betrog. |
| er wolde im helfen von der not | Er wollte ihm helfen in der Not |
| durch trewe, daz was nach sin tot. | die Treue, dass war sein Tod. |
Übersetzung zu V. 1784-1790 (Reinhart Fuchs)
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| nu vernemet seltzene dinc | Nun hört über das seltene Ereignis |
| unde vremde mere, | und die fremde Erzählung, |
| der die glichsere | die der Heuchler, |
| u kunde geit, wen si sint gewerlich. | erzählt, wenn sie zuverlässig sind. |
| [] er ist geheizen Heinrich, | Er heißt Heinrich, |
| der hat die buch zesamene geleit | der dieses Buch zusammen trug |
| von Isengrines arbeit. | über Isengrins Mühsal. |
Übersetzung zu V. 423-427 (Reinhart Fuchs)
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| Reinhart sprach zu der vrowen: | Reinhart sprach zu der Frau: |
| "gevatere, mochtet ir beschowen | "Freundin, erkennt doch |
| grozen kummer, den ich trage: | den großen Kummer, den ich habe: |
| von eweren minnen, daz ist min clage, | Von dem Beischlaf mit euch, das ist mein Problem, |
| bin ich harte sere wunt." | bin ich sehr wund." |
Übersetzung zu V. 1170-1183 (Reinhart Fuchs)
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| do gewan sie schire schande genuc: | Da erlebte sie eine große Schande: |
| sine mochte hin noch her, | sie konnte sich nicht bewegen, |
| Reinhart nam des guten war, | Reinhart nahm die Gelegenheit war, |
| zu eime andern loche er uz spranc, | sprang aus einem anderen Loch, |
| uf sine gevateren tet er einen wanc. | auf seine Gevatterin." |
| Isengrine ein herzen leit geschach: | Isengrin erlebte großes Leid: |
| er gebrutete si, daz erz an sach. | jener vergewaltigte sie so, dass er es sah. |
| Reinhart sprach: "vil libe vrundin, | Reinhaart sprach: "seid lieb meine Freundin, |
| ir schult talent mit mir sin. | ihr sollt den ganzen Tag mit mir vebringen. |
| izn weiz niman, ob got wil, | Bis jetzt weiß das niemand, so Gott will, |
| durch ewer ere ich iz gerne verhil." | und für eure Ehre verheimliche ich es gerne." |
| vern Hersante schande was niht cleine, | Für Hersante war es eine große Schande, |
| si beiz vor zorne in die steine, | sie biss vorne in die Steine, |
| ir kraft konde ir nicht gefrumen. | doch ihre Kraft konnte ihr nicht helfen. |