Novelle: Unterschied zwischen den Versionen
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| Begründung der Gattung || Der Stricker als Gattungsbegründer (2. Viertel des 13. Jahrhunderts) || Mit Erscheinen des Decameron von Boccaccio (1349-1351) | | Begründung der Gattung || Der Stricker als Gattungsbegründer (2. Viertel des 13. Jahrhunderts) || Mit Erscheinen des Decameron von Boccaccio (1349-1351) | ||
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| | | Art der Überlieferung || Nun musste er geistesgegenwärtig handeln. || Durch den Jäger, in dessen Falle sich Reinhart befindet, wird das Leben des Fuchses bedroht. Hierbei handelt sich bei der benötigten ''kundikeit'' um mehr als nur eine harmlose List oder einen Streich. Vielmehr beschreibt sie, dass Reinhart präzise und schnell handeln muss. Darüber hinaus ist mit seiner geistesgegenwärtigen Handlung ein enormes Risiko verbunden. | ||
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| "siner amien warf er dvrch den mvnt / sinen zagel dvrch kvndikeit" (V. 1162f.)|| Er wedelte seiner Freundin mit dem Schwanz durch das Maul, um sie zu provozieren. || Reinhart streicht der Wolfsgattin Hersant mit seinem Schwanz durch das Gesicht, m sie zu provozieren. Diese fällt auf Reinharts Trick herein, folgt dem Fuchs zu einer Dachshöhle und wird letzten Endes von ihm vergewaltigt. Anders als bei den Textstellen zuvor geht es hierbei nicht darum, dass Reinhart auf ''kundikeit'' angewiesen ist, um sich selbst zu retten. Vielmehr nutzt er sie, um der Wölfin zu schaden und seine sexuellen gelüste zu befriedigen. Im Gegensatz zu den Textstellen zuvor, könnte man hier also von einer vorsätzlichen Anwendung von ''kundikeit'' sprechen. | | "siner amien warf er dvrch den mvnt / sinen zagel dvrch kvndikeit" (V. 1162f.)|| Er wedelte seiner Freundin mit dem Schwanz durch das Maul, um sie zu provozieren. || Reinhart streicht der Wolfsgattin Hersant mit seinem Schwanz durch das Gesicht, m sie zu provozieren. Diese fällt auf Reinharts Trick herein, folgt dem Fuchs zu einer Dachshöhle und wird letzten Endes von ihm vergewaltigt. Anders als bei den Textstellen zuvor geht es hierbei nicht darum, dass Reinhart auf ''kundikeit'' angewiesen ist, um sich selbst zu retten. Vielmehr nutzt er sie, um der Wölfin zu schaden und seine sexuellen gelüste zu befriedigen. Im Gegensatz zu den Textstellen zuvor, könnte man hier also von einer vorsätzlichen Anwendung von ''kundikeit'' sprechen. | ||
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Version vom 23. Juli 2020, 09:35 Uhr
Merkmale der Gattung
Abgrenzung zum Märe
Merkmale | Märe | Novelle | |
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Begründung der Gattung | Der Stricker als Gattungsbegründer (2. Viertel des 13. Jahrhunderts) | Mit Erscheinen des Decameron von Boccaccio (1349-1351) | |
Art der Überlieferung | Nun musste er geistesgegenwärtig handeln. | Durch den Jäger, in dessen Falle sich Reinhart befindet, wird das Leben des Fuchses bedroht. Hierbei handelt sich bei der benötigten kundikeit um mehr als nur eine harmlose List oder einen Streich. Vielmehr beschreibt sie, dass Reinhart präzise und schnell handeln muss. Darüber hinaus ist mit seiner geistesgegenwärtigen Handlung ein enormes Risiko verbunden. | |
"siner amien warf er dvrch den mvnt / sinen zagel dvrch kvndikeit" (V. 1162f.) | Er wedelte seiner Freundin mit dem Schwanz durch das Maul, um sie zu provozieren. | Reinhart streicht der Wolfsgattin Hersant mit seinem Schwanz durch das Gesicht, m sie zu provozieren. Diese fällt auf Reinharts Trick herein, folgt dem Fuchs zu einer Dachshöhle und wird letzten Endes von ihm vergewaltigt. Anders als bei den Textstellen zuvor geht es hierbei nicht darum, dass Reinhart auf kundikeit angewiesen ist, um sich selbst zu retten. Vielmehr nutzt er sie, um der Wölfin zu schaden und seine sexuellen gelüste zu befriedigen. Im Gegensatz zu den Textstellen zuvor, könnte man hier also von einer vorsätzlichen Anwendung von kundikeit sprechen. |