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|der herre Gunderam: || hilf mir, mein treuer Neffe! | |||
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|der muose ouch sin gestränze || Du bist dir leider meiner schlimmen Lage nicht bewusst: | |||
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|do lazen under wegen. || Ich wurde heute früh verwundet; | |||
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|der ist bickelmeister disen winder:|| Der Käse liegt genau neben mir. | |||
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|oeder gouch ist in dem lande ninder;|| Er richt sehr streng, ich fürchte, | |||
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|sin rumegazze kaphet zallen ziten wol hin hinder. || er ist schädlich für meine Wunden. | |||
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|trvt neve, nv bedenke mich! || Lieber Neffe, hab` Mitleid! | |||
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|dines vater trewe waren gvt, || Die Taten deines Vaters waren ehrenhaft, | |||
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|ovch hore ich sagen, daz sippeblvt|| zudem höre ich Geschichten, dass Familienblut | |||
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|von wazzere niht vertirbet. || von Wasser nicht verläuft. | |||
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|din neve alsvst erstirbet. || So wird also dein Neffe sterben. | |||
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|daz macht dv erwenden harte wol. || Durch den Gestank erleide ich großen Schmerz. | |||
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|vom stanke ich grozen kummer dol." || Dies alles kannst du sicher verhindern." | |||
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|Der rabe zehant hinnider vlovc, || Der Rabe flog sofort hinunter, | |||
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|dar in Reinhart betrovc. || worauf Reinhart ihn betrog. | |||
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|er wolde im helfen von der not|| Jener wollte ihm aus Pflichtgefühl | |||
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|dvrch trewe, daz was nach sin tot. || aus der Not helfen, dies bedeutete beinahe sein Tod. | |||
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Version vom 5. November 2020, 22:28 Uhr
Übersetzung 01: "Neidhart" Winterlied 10; Str. I - VIb
Mittelhochdeutscher Text Neuhochdeutsche Übersetzung Do der liebe summer Nun hört, wie Reinhart, ureloup genam, der betrügerische Hund, do mouse man der tänze sich um seines Neffen Tod bemühte. ufm anger gar verphlegen. Jedoch tat er dies aus Not. des gewan sit kummer Er sprach: "horch, Dizelin, der herre Gunderam: hilf mir, mein treuer Neffe! der muose ouch sin gestränze Du bist dir leider meiner schlimmen Lage nicht bewusst: do lazen under wegen. Ich wurde heute früh verwundet; der ist bickelmeister disen winder: Der Käse liegt genau neben mir. oeder gouch ist in dem lande ninder; Er richt sehr streng, ich fürchte, sin rumegazze kaphet zallen ziten wol hin hinder. er ist schädlich für meine Wunden. trvt neve, nv bedenke mich! Lieber Neffe, hab` Mitleid! dines vater trewe waren gvt, Die Taten deines Vaters waren ehrenhaft, ovch hore ich sagen, daz sippeblvt zudem höre ich Geschichten, dass Familienblut von wazzere niht vertirbet. von Wasser nicht verläuft. din neve alsvst erstirbet. So wird also dein Neffe sterben. daz macht dv erwenden harte wol. Durch den Gestank erleide ich großen Schmerz. vom stanke ich grozen kummer dol." Dies alles kannst du sicher verhindern." Der rabe zehant hinnider vlovc, Der Rabe flog sofort hinunter, dar in Reinhart betrovc. worauf Reinhart ihn betrog. er wolde im helfen von der not Jener wollte ihm aus Pflichtgefühl dvrch trewe, daz was nach sin tot. aus der Not helfen, dies bedeutete beinahe sein Tod.