Benutzer:Philipp Leisenheimer: Unterschied zwischen den Versionen

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|so hebent si sich dar || dann versammelten sie sich dort
|so hebent si sich dar || dann versammelten sie sich dort
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|mit einer samenunge, || mit einer Geselschaft,
|mit einer samenunge, || mit einer Gesellschaft,
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|den ich wol schaden gan.|| von Wasser nicht verläuft.
|den ich wol schaden gan.|| die ich gewiss schaden ging.
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|Werenbreht der liret, ||  So wird also dein Neffe sterben.
|Werenbreht der liret, ||  Wenn Werenbreht leierte,
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|so sumbert Sigemar. || Durch den Gestank erleide ich großen Schmerz.
|so sumbert Sigemar. || dann summte Sigemar mit.
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|daz in da misselunge.|| Dies alles kannst du sicher verhindern."
|daz in da misselunge.||  
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|daz laege et eben an!||  Der Rabe flog sofort hinunter,
|daz laege et eben an!||   
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|daz sich doch vil lihte mac verriden: || worauf Reinhart ihn betrog.
|daz sich doch vil lihte mac verriden: ||
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|wellents ir getelse niht vermiden, || Jener wollte ihm aus Pflichtgefühl
|wellents ir getelse niht vermiden, ||
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|sich mugen zwene an miner weibelruoten wol versniden. || aus der Not helfen, dies bedeutete beinahe sein Tod.
|sich mugen zwene an miner weibelruoten wol versniden. ||  


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|Koeme ich zeinem tanze,||  Lieber Neffe, hab` Mitleid!
|Koeme ich zeinem tanze,||   
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|das alle giengen bi, || Die Taten deines Vaters waren ehrenhaft,
|das alle giengen bi, ||
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|da wurde ein spil von hende || zudem höre ich Geschichten, dass Familienblut
|da wurde ein spil von hende ||  
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|mit beiden ekken zuo.|| von Wasser nicht verläuft.
|mit beiden ekken zuo.||  
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|lihte geviele ein schanze,||  So wird also dein Neffe sterben.
|lihte geviele ein schanze,||   
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|daz vor mir laegen dri. || Durch den Gestank erleide ich großen Schmerz.
|daz vor mir laegen dri. ||  
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|ich hielte ez ane wende,|| Dies alles kannst du sicher verhindern."
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|verbüte ez einer vruo.||  Der Rabe flog sofort hinunter,
|verbüte ez einer vruo.||   
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|sige und saelde hulfen mir gewinnen,|| worauf Reinhart ihn betrog.
|sige und saelde hulfen mir gewinnen,||
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|daz si halbe müesen dan entrinnen. || Jener wollte ihm aus Pflichtgefühl
|daz si halbe müesen dan entrinnen. ||  
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|nu ziehen uf und lazen in ir gogelheit zerinnen!|| aus der Not helfen, dies bedeutete beinahe sein Tod.
|nu ziehen uf und lazen in ir gogelheit zerinnen!||  
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|Sine weidegenge|| Lieber Neffe, hab` Mitleid!
|Sine weidegenge||  
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|die verewent mich gra, || Die Taten deines Vaters waren ehrenhaft,
|die verewent mich gra, ||  
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|swenn er verwendeclichen|| zudem höre ich Geschichten, dass Familienblut
|swenn er verwendeclichen||  
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|vür mine vrouwen gat.|| von Wasser nicht verläuft.
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|tribet erz die lenge, ||  So wird also dein Neffe sterben.
|tribet erz die lenge, ||   
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|bestat er danne da,|| Durch den Gestank erleide ich großen Schmerz.
|bestat er danne da,||  
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|man hilft im uz der kichen,|| Dies alles kannst du sicher verhindern."
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|daz er vil riuwic stat.||  Der Rabe flog sofort hinunter,
|daz er vil riuwic stat.||   
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|er und etelicher sin geselle,|| worauf Reinhart ihn betrog.
|er und etelicher sin geselle,||  
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|wden ich tanzent an ir hant ersnelle, || Jener wollte ihm aus Pflichtgefühl
|wden ich tanzent an ir hant ersnelle, ||  
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|des si gewis, ich slahe in, daz sin offen stat ein elle! || aus der Not helfen, dies bedeutete beinahe sein Tod.
|des si gewis, ich slahe in, daz sin offen stat ein elle! ||  
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|Im hilft niht sin treie|| Lieber Neffe, hab` Mitleid!
|Im hilft niht sin treie||  
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|noch sin hiubelhuot; || Die Taten deines Vaters waren ehrenhaft,
|noch sin hiubelhuot; ||  
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|ez wirt im in getrenket:|| zudem höre ich Geschichten, dass Familienblut
|ez wirt im in getrenket:||  
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|er zuhte ir einen bal.|| von Wasser nicht verläuft.
|er zuhte ir einen bal.||  
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|erst ein toerscher leie; || So wird also dein Neffe sterben.
|erst ein toerscher leie; ||  
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|sin tumbelicher muot|| Durch den Gestank erleide ich großen Schmerz.
|sin tumbelicher muot||  
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|der wirt im da bekrenket.|| Dies alles kannst du sicher verhindern."
|der wirt im da bekrenket.||  
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|wil er vür Riuwental||  Der Rabe flog sofort hinunter,
|wil er vür Riuwental||   
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|hin und her so vil gewentschelieren, || worauf Reinhart ihn betrog.
|hin und her so vil gewentschelieren, ||  
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|er wirt wol zezeiset under vieren.|| Jener wollte ihm aus Pflichtgefühl
|er wirt wol zezeiset under vieren.||
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|der Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren?|| aus der Not helfen, dies bedeutete beinahe sein Tod.
|der Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren?||  
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|Die wil ich die klingen|| Lieber Neffe, hab` Mitleid!
|Die wil ich die klingen||  
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|um mine siten trage, || Die Taten deines Vaters waren ehrenhaft,
|um mine siten trage, ||
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|so darf mir durch min sumber || zudem höre ich Geschichten, dass Familienblut
|so darf mir durch min sumber ||  
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|niemen stechen nieht.|| von Wasser nicht verläuft.
|niemen stechen nieht.||  
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|er muoz vil wite springen:||  So wird also dein Neffe sterben.
|er muoz vil wite springen:||   
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|begrife ichn mit dem slage, || Durch den Gestank erleide ich großen Schmerz.
|begrife ichn mit dem slage, ||
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|ich slahe in, daz er tumber || Dies alles kannst du sicher verhindern."
|ich slahe in, daz er tumber ||  
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|schouwet nimmer lieht.||  Der Rabe flog sofort hinunter,
|schouwet nimmer lieht.||   
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|ich hilf im des libes in den aschen|| worauf Reinhart ihn betrog.
|ich hilf im des libes in den aschen||
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|und slah im mit willen einen vlaschen,|| Jener wollte ihm aus Pflichtgefühl
|und slah im mit willen einen vlaschen,||  
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|daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen. || aus der Not helfen, dies bedeutete beinahe sein Tod.
|daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen. ||  
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|Her Nithart hat gesungen,||  Lieber Neffe, hab` Mitleid!
|Her Nithart hat gesungen,||   
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|daz ich in hazzen wil || Die Taten deines Vaters waren ehrenhaft,
|daz ich in hazzen wil ||  
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|durch mines neven willen, || zudem höre ich Geschichten, dass Familienblut
|durch mines neven willen, ||  
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|des neven er beschalt.|| von Wasser nicht verläuft.
|des neven er beschalt.||  
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|lieze ers unbetwungen!||  So wird also dein Neffe sterben.
|lieze ers unbetwungen!||   
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|es ist im gar ze vil.|| Durch den Gestank erleide ich großen Schmerz.
|es ist im gar ze vil.||
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|enpflaege er siner grillen|| Dies alles kannst du sicher verhindern."
|enpflaege er siner grillen||  
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|und het ouch der gewalt!||  Der Rabe flog sofort hinunter,
|und het ouch der gewalt!||   
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|ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet. || worauf Reinhart ihn betrog.
|ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet. ||
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|wirt diu weibelruote mir gewetzet,|| Jener wollte ihm aus Pflichtgefühl
|wirt diu weibelruote mir gewetzet,||  
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|ich trenne in uf, daz man wol einen sezzel in in setzet. || aus der Not helfen, dies bedeutete beinahe sein Tod.
|ich trenne in uf, daz man wol einen sezzel in in setzet. ||  
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Version vom 6. November 2020, 01:46 Uhr

Übersetzung 01: "Neidhart" Winterlied 10; Str. I - VIb

Mittelhochdeutscher Text Neuhochdeutsche Übersetzung
Do der liebe summer Wenn der liebreizende Sommer
ureloup genam, seinen Abschied nahm,
do mouse man der tänze dann musste man die Tänze /Lustspiele
ufm anger gar verphlegen. auf dem Ackerland gänzlich/völlig aufgeben.
des gewan sit kummer Deshalb ergriff
der herre Gunderam: den Fürst Gunderam seither ein Kummer / verfiel der Fürst Gunderam seither in eine Betrübnis / einem Kümmernis:
der muose ouch sin gestränze Dieser musste sein Herumstreunen
do lazen under wegen. deswegen ebenfalls unterlassen.
der ist bickelmeister disen winder: Er ist Meister beim Würfelspiel diesen Winter:
oeder gouch ist in dem lande ninder; Einen törichterer/widerwärtigerer Schamrotzer gibt es nirgendwo anders im dem Land
sin rumegazze kaphet zallen ziten wol hin hinder. Sein -Schwert- "Rumegazze" gaffte sicher/wohl/gewiss zu allen Zeiten hin und zurück/hinterher.


Waz er an den meiden Was er an den Mädchen / unter den Hängsten
wunders da begat, an Ungeheuerlichkeiten darauf begehrte,
e daz min vrouwe Schelle bevor dass meine Herrin "Schelle"
volende ir gebot! ihr Verbot vollenden/verhängen konnte!
erst vil unbescheiden, zunächst / beim ersten Mal sehr rücksichtlos/maßlos
wan swelhe er bestat, wenn er sich solchen/irgendeine von diesen verdingte,
diu wirt von slegen helle die wird vom Knüppel/keule blass
und midende den spot;
da von lazen alle ir smutzemunden,
des die jungen niht verheln enkunden!
des hat ir hant von solher meisterschefte dicke enphunden.
Immer, so man viret, Immer, wenn man feierte,
so hebent si sich dar dann versammelten sie sich dort
mit einer samenunge, mit einer Gesellschaft,
den ich wol schaden gan. die ich gewiss schaden ging.
Werenbreht der liret, Wenn Werenbreht leierte,
so sumbert Sigemar. dann summte Sigemar mit.
daz in da misselunge.
daz laege et eben an!
daz sich doch vil lihte mac verriden:
wellents ir getelse niht vermiden,
sich mugen zwene an miner weibelruoten wol versniden.
Koeme ich zeinem tanze,
das alle giengen bi,
da wurde ein spil von hende
mit beiden ekken zuo.
lihte geviele ein schanze,
daz vor mir laegen dri.
ich hielte ez ane wende,
verbüte ez einer vruo.
sige und saelde hulfen mir gewinnen,
daz si halbe müesen dan entrinnen.
nu ziehen uf und lazen in ir gogelheit zerinnen!
Sine weidegenge
die verewent mich gra,
swenn er verwendeclichen
vür mine vrouwen gat.
tribet erz die lenge,
bestat er danne da,
man hilft im uz der kichen,
daz er vil riuwic stat.
er und etelicher sin geselle,
wden ich tanzent an ir hant ersnelle,
des si gewis, ich slahe in, daz sin offen stat ein elle!
Im hilft niht sin treie
noch sin hiubelhuot;
ez wirt im in getrenket:
er zuhte ir einen bal.
erst ein toerscher leie;
sin tumbelicher muot
der wirt im da bekrenket.
wil er vür Riuwental
hin und her so vil gewentschelieren,
er wirt wol zezeiset under vieren.
der Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren?
Die wil ich die klingen
um mine siten trage,
so darf mir durch min sumber
niemen stechen nieht.
er muoz vil wite springen:
begrife ichn mit dem slage,
ich slahe in, daz er tumber
schouwet nimmer lieht.
ich hilf im des libes in den aschen
und slah im mit willen einen vlaschen,
daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen.
Her Nithart hat gesungen,
daz ich in hazzen wil
durch mines neven willen,
des neven er beschalt.
lieze ers unbetwungen!
es ist im gar ze vil.
enpflaege er siner grillen
und het ouch der gewalt!
ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet.
wirt diu weibelruote mir gewetzet,
ich trenne in uf, daz man wol einen sezzel in in setzet.