Benutzer:V. Kirchner: Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 60: | Zeile 60: | ||
|mit einer samenunge,|| mit einer Gesellschaft, Gefolge, | |mit einer samenunge,|| mit einer Gesellschaft, Gefolge, | ||
|- | |- | ||
|den ich wol schaden gan.|| den ich | |den ich wol schaden gan.|| den ich gerne angreifen | ||
|- | |- | ||
|Werenbreht der lîret,|| | |Werenbreht der lîret,||Wehrenbreht, der spielt auf der Leier, | ||
|- | |- | ||
|sô sumbert Sigemâr.|| | |sô sumbert Sigemâr.|| während Sigemâr trommelt. | ||
|- | |- | ||
|daz in dâ misselunge,|| | |daz in dâ misselunge,||sodass/ dass dieses ihm dort/wenn/während missglückt | ||
|- | |- | ||
|daz læge et eben an!|| | |daz læge et eben an!|| das läge nur/ wenn nur eben/genau/sorgfältig an! | ||
|- | |- | ||
|daz sich doch vil lîhte mac verrîden:|| | |daz sich doch vil lîhte mac verrîden:|| |
Version vom 7. November 2020, 10:39 Uhr
Übersetzung für Woche 2: Winterlied 10 (Strophen I-IXc)
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
---|---|
Dô der liebe summer | Als der liebe Sommer |
urelopu genam, | Abschied nahm, |
dô mouse man der tänze | da musste man ganz auf die Tänze |
ûfm anger gar verphlegen. | auf der Wiese verzichten. |
des gewan sît kummer | Daher hatte Ritter Gunderam |
der herre Gunderam: | seither Kummer: |
der mouse ouch sîn gestänze | Dieser musste nun auch seine Landstreicherei |
dô lâzen under wegen. | unterwegs aufgeben. |
der ist bickelmeister disen winder. | Der ist der Meister beim Würfelspiel diesen Winter: |
œder gouch ist in dem lande ninder; | Nirgendwo in dem Land ist ein törichter Dummkopf; |
sîn rûmegazze kaphet zallen zîten wol hin hinder. | der seiner Gassenprahlerei immer mit Recht hinterher staunt. |
Waz er an den meiden | Was er an den Hengsten |
wunders dâ begât, | Unerhörtes verübt, |
ê daz mîn vrouwe Schelle | noch ehe meine Herrin Schelle |
volende ir gebot! | ihr Verbot vollendet! |
erst vil unbescheiden, | Zuerst sehr töricht, |
wan swelhe er bestât, | es sei denn dass er jemanden angreift, |
diu wirt von slegen helle | der wird von schlägen hell |
und mîdende den spot; | und verzichtet auf den Spott; |
dâ von lâzen alle ir smutzemunden, | davon lassen alle ihr Schmunzeln, |
des die jungen niht verheln erkunden! | das die jungen Männer nicht verbergen können! |
des hât ir hant von solher meisterschefte dicke enphunden | Dagegen hat ihre Macht eine derartige Überlegenheit fest empfunden! |
immer, sô man vîret, | Immer, wenn man feiert, |
sô hebent sî sich dar | dann erheben sie sich/ machen sich auf |
mit einer samenunge, | mit einer Gesellschaft, Gefolge, |
den ich wol schaden gan. | den ich gerne angreifen |
Werenbreht der lîret, | Wehrenbreht, der spielt auf der Leier, |
sô sumbert Sigemâr. | während Sigemâr trommelt. |
daz in dâ misselunge, | sodass/ dass dieses ihm dort/wenn/während missglückt |
daz læge et eben an! | das läge nur/ wenn nur eben/genau/sorgfältig an! |
daz sich doch vil lîhte mac verrîden: | |
wellents ir getelse niht vermîden, | |
sich mugen zwêne an mîner weibelruoten wol versnîden. | |
Kœme ich zeinem tanze, | |
dâs alle giengen bî, | |
dâ wurde ein spil von hende | |
mit beiden ekken zuo. | |
lîhte geviele ein schanze, | |
daz vor mir lægen drî. | |
ich hielte ez âne wende, | |
verbüte ez einer vrou. | |
sige und sælde hulfen mir gewinnen, | |
daz si halbe müesen dan entrinnen. | |
nu ziehen ûf und lâzen in ir gogelheit zerinnen! | |
Sîne weidegenge | |
die verewent mich grâ, | |
swenn er verwendeclîchen | |
vür mîne vrouwen gât. | |
trîbet erz die lenge, | |
bestât er danne dâ, | |
man hilft im ûz der kîchen, | |
daz der vil riuwic stât. | |
er und etelîcher sîn geselle, | |
den ich tanzent an ir hant ersnelle, | |
des sî gewis, ich slahe in, daz sîn offen stât ein elle! |