Benutzer:V. Kirchner: Unterschied zwischen den Versionen
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| ûfm anger gar verphlegen. || auf der Wiese verzichten. | | ûfm anger gar verphlegen. || auf der Wiese verzichten. | ||
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|des gewan sît kummer || Daher hatte | |des gewan sît kummer || Daher hatte Herr Gunderam | ||
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|der herre Gunderam: || seither Kummer: | |der herre Gunderam: || seither Kummer: | ||
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|der mouse ouch sîn gestänze || Dieser musste nun auch | |der mouse ouch sîn gestänze || Dieser musste nun auch sein Großgetue | ||
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|dô lâzen under wegen.|| | |dô lâzen under wegen.|| auf der Strecke lassen. | ||
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|der ist bickelmeister disen winder.|| Der ist der | |der ist bickelmeister disen winder.|| Der ist der Aufseher beim Würfelspiel diesen Winter: | ||
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|œder gouch ist in dem lande ninder;||Nirgendwo ist ein törichterer Dummkopf im Land; | |œder gouch ist in dem lande ninder;||Nirgendwo ist ein törichterer Dummkopf im Land; | ||
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|sîn rûmegazze kaphet zallen zîten wol hin hinder.||Sein Schwert (Räume die Gasse) gafft immer weit | |sîn rûmegazze kaphet zallen zîten wol hin hinder.||Sein Schwert (Räume die Gasse) gafft immer weit zum Hintern. | ||
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|Waz er an den meiden|| Was er an den Mädchen | |Waz er an den meiden|| Was er an den Mädchen | ||
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|wunders dâ begât,|| | |wunders dâ begât,|| Wundertaten verübt, | ||
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|ê daz mîn vrouwe Schelle|| noch ehe meine Herrin | |ê daz mîn vrouwe Schelle|| noch ehe meine Herrin Glocke | ||
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|volende ir gebot!|| ihr Verbot vollendet! | |volende ir gebot!|| ihr Verbot vollendet! | ||
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|erst vil unbescheiden,|| Er ist sehr | |erst vil unbescheiden,|| Er ist sehr rücksichtslos, | ||
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|wan swelhe er bestât,|| | |wan swelhe er bestât,||welche er auch immer belagert, | ||
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|diu wirt von slegen helle|| | |diu wirt von slegen helle|| die wird von Schlägen hell | ||
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|und mîdende den spot;|| und verzichtet auf | |und mîdende den spot;|| und verzichtet auf Verspottung; | ||
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|dâ von lâzen alle ir smutzemunden,|| | |dâ von lâzen alle ir smutzemunden,|| aus diesem Grund sollen alle ihr Schmunzeln lassen, | ||
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|des die jungen niht verheln erkunden!|| | |des die jungen niht verheln erkunden!|| von dem die jungen Leute nicht lassen können! | ||
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|des hât ir hant von solher meisterschefte dicke enphunden|| | |des hât ir hant von solher meisterschefte dicke enphunden|| Von der Prügel hat ihre Hand viel abbekommen ! | ||
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|mit einer samenunge,|| mit einer Gesellschaft, | |mit einer samenunge,|| mit einer Gesellschaft, | ||
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|den ich wol schaden gan.|| denen ich | |den ich wol schaden gan.|| denen ich von Herzen Schaden gönne. | ||
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|Werenbreht der lîret,||Wehrenbreht, der spielt auf der Leier, | |Werenbreht der lîret,||Wehrenbreht, der spielt auf der Leier, | ||
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|sô sumbert Sigemâr.|| während Sigemâr | |sô sumbert Sigemâr.|| während Sigemâr geigt. | ||
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|daz in dâ misselunge,||Dass ihnen | |daz in dâ misselunge,||Dass ihnen ein Missgeschick passiert, | ||
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|daz læge et eben an!|| das wäre genau angemessen! | |daz læge et eben an!|| das wäre genau angemessen! | ||
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|daz sich doch vil lîhte mac verrîden:|| Dass sich doch viel Helligkeit wenden kann: | |daz sich doch vil lîhte mac verrîden:|| Dass sich doch viel Helligkeit wenden kann: | ||
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|wellents ir getelse niht vermîden,|| | |wellents ir getelse niht vermîden,|| Wenn sie ihre Zügellosigkeit nicht unterlassen wollen, | ||
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|sich mugen zwêne an mîner weibelruoten wol versnîden.|| können sich zwei an meinem Gerichtsschwert sehr verletzen. | |sich mugen zwêne an mîner weibelruoten wol versnîden.|| dann können sich zwei an meinem Gerichtsschwert sehr verletzen. | ||
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|Kœme ich zeinem tanze,|| Käme ich zu einem Tanz, | |Kœme ich zeinem tanze,|| Käme ich zu einem Tanz, | ||
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|dâs alle giengen bî,|| bei dem sie alle mitmachten, | |dâs alle giengen bî,|| bei dem sie alle mitmachten, | ||
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|dâ wurde ein spil von hende|| da entstünde ein | |dâ wurde ein spil von hende|| da entstünde ein Spiel mit beiden Händen | ||
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|mit beiden ekken zuo.|| mit beiden Schwertschneiden dabei. | |mit beiden ekken zuo.|| mit beiden Schwertschneiden dabei. | ||
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|daz vor mir lægen drî.|| sodass drei vor mir lägen. | |daz vor mir lægen drî.|| sodass drei vor mir lägen. | ||
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|ich hielte ez âne wende,|| Ich | |ich hielte ez âne wende,|| Ich hielte es für unabwendbar, | ||
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|verbüte ez einer vrou.|| | |verbüte ez einer vrou.|| außer es würde einer unterbinden. | ||
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|sige und sælde hulfen mir gewinnen,|| Übermacht und Glück halfen mir zu gewinnen, | |sige und sælde hulfen mir gewinnen,|| Übermacht und Glück halfen mir zu gewinnen, | ||
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|daz si halbe müesen dan entrinnen.|| dass sie zur Hälfte davon laufen müssen. | |daz si halbe müesen dan entrinnen.|| dass sie zur Hälfte davon laufen müssen. | ||
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|nu ziehen ûf und lâzen in ir gogelheit zerinnen!|| Nun | |nu ziehen ûf und lâzen in ir gogelheit zerinnen!|| Nun zieht das Schwert und lasst ihre Ausgelassenheit verrinnen! | ||
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|Sîne weidegenge|| Seine Jagden | |Sîne weidegenge|| Seine Jagden | ||
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|die verewent mich grâ,|| die | |die verewent mich grâ,|| die lassen mich grau werden, | ||
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|swenn er verwendeclîchen|| immer wenn er hochmütig | |swenn er verwendeclîchen|| immer wenn er hochmütig | ||
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|vür mîne vrouwen gât.|| für meine Dame geht. | |vür mîne vrouwen gât.|| für meine Dame geht. | ||
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|trîbet erz die lenge,|| | |trîbet erz die lenge,|| Wenn er es auf Dauer treibt, | ||
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|bestât er danne dâ,|| | |bestât er danne dâ,|| wenn er dabei bleibt, | ||
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|man hilft im ûz der kîchen,|| man | |man hilft im ûz der kîchen,|| dann hilft man ihm aus dem Asthma (schweren Atmen), | ||
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|daz der vil riuwic stât.|| sodass er sehr schmerzerfüllt steht. | |daz der vil riuwic stât.|| sodass er sehr schmerzerfüllt steht. | ||
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|den ich tanzent an ir hant ersnelle,|| wen ich davon tanzend an ihrer Hand erwische, | |den ich tanzent an ir hant ersnelle,|| wen ich davon tanzend an ihrer Hand erwische, | ||
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|des sî gewis, ich slahe in, daz sîn offen stât ein elle!|| der kann gewiss sein, ich schlage ihn, dass | |des sî gewis, ich slahe in, daz sîn offen stât ein elle!|| der kann gewiss sein, ich schlage ihn, dass ein Arm offen steht! | ||
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|noch sîn hiubelhout;|| noch sein Helm; | |noch sîn hiubelhout;|| noch sein Helm; | ||
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|ez wirt im in getrenket:|| Es wird ihm | |ez wirt im in getrenket:|| Es wird ihm eingeschenkt: | ||
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|er zuhte ir einen bal.|| er entriss ihr einen Ball. | |er zuhte ir einen bal.|| er entriss ihr einen Ball. | ||
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|sîn tumbelîcher muot|| sein törrichter Verstand | |sîn tumbelîcher muot|| sein törrichter Verstand | ||
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|der wirt im dâ bekrenket.|| der wird ihm da | |der wirt im dâ bekrenket.|| der wird ihm da zu Fall gebracht. | ||
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|wil er vür Riuwental|| | |wil er vür Riuwental|| Wenn er mal im Jammertal | ||
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|hin und her sô vil gewentschelieren,|| so | |hin und her sô vil gewentschelieren,|| so hin und her streift, | ||
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|er wirt wol zezeiset under vieren.|| er | |er wirt wol zezeiset under vieren.|| dann wird er gewiss zerzaust. | ||
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|her Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren?|| Herr | |her Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren?|| Herr Werenbrecht, was kann ich dafür, wenn etwas für ihn abfallen wird? | ||
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|Die wîl ich die klingen|| | |Die wîl ich die klingen|| Solnge ich die Klinge | ||
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|um mîne sîten trage,|| | |um mîne sîten trage,|| an meiner Seite trage, | ||
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|sô darf mir durch mîn sumber|| so | |sô darf mir durch mîn sumber|| so kann niemand mein Geflecht | ||
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|niemen stechen nieht.|| | |niemen stechen nieht.|| durchtrennen. | ||
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|er mouz vil wîte springen:|| Er muss sehr | |er mouz vil wîte springen:|| Er muss sehr weit galoppieren: | ||
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|begrîfe ichn mit dem slage,|| erreichte ich ihn mit dem Schlag, | |begrîfe ichn mit dem slage,|| erreichte ich ihn mit dem Schlag, | ||
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|daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen.|| sodass ihm die Hunde das Hirn von der Erde naschen können. | |daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen.|| sodass ihm die Hunde das Hirn von der Erde naschen können. | ||
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|Her Nîthart hât gesungen,|| | |Her Nîthart hât gesungen,|| Herr Neidhart hat so gesungen, | ||
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|daz ich in hazzen wil|| dass ich ihn hassen will | |daz ich in hazzen wil|| dass ich ihn hassen will, | ||
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|durch mînes neven willen,|| | |durch mînes neven willen,|| wegen des Willens meines Onkels | ||
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|des neven er beschallt.|| dessen Neffen er | |des neven er beschallt.|| dessen Neffen er beleidigt. | ||
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|lieze ers unbetwungen!|| Ließe er es | |lieze ers unbetwungen!|| Ließe er es ohne Zwang! | ||
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|es ist im gar ze vil.|| Es ist ihm gänzlich zu viel. | |es ist im gar ze vil.|| Es ist ihm gänzlich zu viel. | ||
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|enpflæge er sîner grillen|| | |enpflæge er sîner grillen|| Kultivierte er seiner Grillen, | ||
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|und het ouch der gewalt!|| und hätte auch er Macht! | |und het ouch der gewalt!|| und hätte auch er Macht! | ||
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|ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet.|| Es ist | |ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet.|| Es ist eine Kritik, die mich meiner Freude beraubt. | ||
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|wirt diu weibelroute mir gewetzet,|| wirst du Gerichtsschwert mir gewetzt, | |wirt diu weibelroute mir gewetzet,|| wirst du Gerichtsschwert mir gewetzt, | ||
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|ich trenne in ûf, daz man wol einen sezzel in in setzet.|| ich trenne ihn auf, sodass man gut einen Sessel in ihn setzen kann. | |ich trenne in ûf, daz man wol einen sezzel in in setzet.|| ich trenne ihn auf, sodass man gut einen Sessel in ihn setzen kann. | ||
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==Übersetzung für Woche 3: Sommerlied 4 (Strophen I-V)== | |||
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! Mittelhochdeutsch !! Übersetzung | |||
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| Heid, anger, walt in fröuden stât; || Heide, Wiese, herrscht in Freuden immer | |||
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| diu hânt sich bereitet mit ir besten wât, || die haben sich mit ihrem besten Gewand geschmückt (gekleidet), | |||
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| die in der meie hât gesant. || die ihnen der Mai geschickt hat. | |||
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| sî wir alle || Sie/weibliches (Tier) wir alle | |||
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|frô schalle!|| froh/ glücklich jubeln! | |||
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| sumer ist komen in diu lant. || Der Sommer ist ins Land gekommen. | |||
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| <br/ > | |||
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| Wol ûz der stuben, ir stolzen kint, || Ganz aus den Stube, ihr übermütigen Kinder, | |||
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| lât iuch ûf der strâze sehen! Hin ist der scherfe wint || lasst euch auf der Straße sehen! Vergangen ist der beißende Wind | |||
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| unde ouch der vil kalte snê. || und auch der kalte Schnee. | |||
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| hebt iuch balde || Macht euch schnell | |||
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| zuo dem walde! || zum Wald auf! | |||
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| vogelîn singent, den was wê. || Die Vöglein singen, denen ging es schlecht. | |||
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| <br/ > | |||
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|Diu sint ergetzet leides gar. || Die sind gänzlich vom Leid getröstet. | |||
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| ir sult mirz gelouben! nemt sîn selbe war, || Ihr sollt es mir glauben! Nehmt sein Wesen wahr, | |||
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|waz der sumer erzeiget hât! || was der Sommer enthüllt hat! | |||
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|er will rîchen || Er will | |||
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|sicherlîchen || sicher | |||
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| manegem boum mit loubes wât. || manchen Baum mit einem Laubkleid schmücken. | |||
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| Die nû vor grôzer huote megen, || Die, die jetzt von den großen Hüten haben wollen, | |||
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| die suln balde ir bestez vîrtacgwant an legen || die sollen bald ihr bestes Feiertagsgewand anlegen! | |||
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| lâzen sich dar inne ersehen! || Sie lassen sich darin erblicken! | |||
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| wir suln schouwen || Wir sollen | |||
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| vor den ouwen || vor die Felder schauen, | |||
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| maneger hande bloumen brehen, || wo manche Hände Blumen pflücken, | |||
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| <br/ > | |||
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|Swie Riuwental mîn eigen sî, || Obwohl Riuwental mein Eigentum sei, | |||
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|ich bin disen sumer aller sorgen frî, || bin ich diesen Sommer von allen Sorgen befreit, | |||
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|sît der winter ist dâ hin. || seit der Winter vorbei ist. | |||
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|ich will lêren || Ich will | |||
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|die jungen êren || den Jungen echte Freude lehren: | |||
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|freude: dar nâch stêt mîn sin. || Danach steht mir der Sinn. | |||
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Version vom 13. November 2020, 16:27 Uhr
Übersetzung für Woche 2: Winterlied 10 (Strophen I-VIb)
Mittelhochdeutsch | Übersetzung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Dô der liebe summer | Als der liebe Sommer | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
urelopu genam, | Abschied nahm, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
dô mouse man der tänze | da musste man ganz auf die Tänze | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
ûfm anger gar verphlegen. | auf der Wiese verzichten. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
des gewan sît kummer | Daher hatte Herr Gunderam | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
der herre Gunderam: | seither Kummer: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
der mouse ouch sîn gestänze | Dieser musste nun auch sein Großgetue | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
dô lâzen under wegen. | auf der Strecke lassen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
der ist bickelmeister disen winder. | Der ist der Aufseher beim Würfelspiel diesen Winter: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
œder gouch ist in dem lande ninder; | Nirgendwo ist ein törichterer Dummkopf im Land; | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
sîn rûmegazze kaphet zallen zîten wol hin hinder. | Sein Schwert (Räume die Gasse) gafft immer weit zum Hintern. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Waz er an den meiden | Was er an den Mädchen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
wunders dâ begât, | Wundertaten verübt, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
ê daz mîn vrouwe Schelle | noch ehe meine Herrin Glocke | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
volende ir gebot! | ihr Verbot vollendet! | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
erst vil unbescheiden, | Er ist sehr rücksichtslos, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
wan swelhe er bestât, | welche er auch immer belagert, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
diu wirt von slegen helle | die wird von Schlägen hell | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
und mîdende den spot; | und verzichtet auf Verspottung; | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
dâ von lâzen alle ir smutzemunden, | aus diesem Grund sollen alle ihr Schmunzeln lassen, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
des die jungen niht verheln erkunden! | von dem die jungen Leute nicht lassen können! | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
des hât ir hant von solher meisterschefte dicke enphunden | Von der Prügel hat ihre Hand viel abbekommen ! | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
immer, sô man vîret, | Immer, wenn man feiert, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
sô hebent sî sich dar | dann machen sie sich auf, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
mit einer samenunge, | mit einer Gesellschaft, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
den ich wol schaden gan. | denen ich von Herzen Schaden gönne. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Werenbreht der lîret, | Wehrenbreht, der spielt auf der Leier, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
sô sumbert Sigemâr. | während Sigemâr geigt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
daz in dâ misselunge, | Dass ihnen ein Missgeschick passiert, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
daz læge et eben an! | das wäre genau angemessen! | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
daz sich doch vil lîhte mac verrîden: | Dass sich doch viel Helligkeit wenden kann: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
wellents ir getelse niht vermîden, | Wenn sie ihre Zügellosigkeit nicht unterlassen wollen, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
sich mugen zwêne an mîner weibelruoten wol versnîden. | dann können sich zwei an meinem Gerichtsschwert sehr verletzen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kœme ich zeinem tanze, | Käme ich zu einem Tanz, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
dâs alle giengen bî, | bei dem sie alle mitmachten, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
dâ wurde ein spil von hende | da entstünde ein Spiel mit beiden Händen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
mit beiden ekken zuo. | mit beiden Schwertschneiden dabei. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
lîhte geviele ein schanze, | Vielleicht würde ein Wurf fallen, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
daz vor mir lægen drî. | sodass drei vor mir lägen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
ich hielte ez âne wende, | Ich hielte es für unabwendbar, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
verbüte ez einer vrou. | außer es würde einer unterbinden. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
sige und sælde hulfen mir gewinnen, | Übermacht und Glück halfen mir zu gewinnen, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
daz si halbe müesen dan entrinnen. | dass sie zur Hälfte davon laufen müssen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
nu ziehen ûf und lâzen in ir gogelheit zerinnen! | Nun zieht das Schwert und lasst ihre Ausgelassenheit verrinnen! | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sîne weidegenge | Seine Jagden | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
die verewent mich grâ, | die lassen mich grau werden, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
swenn er verwendeclîchen | immer wenn er hochmütig | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
vür mîne vrouwen gât. | für meine Dame geht. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
trîbet erz die lenge, | Wenn er es auf Dauer treibt, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
bestât er danne dâ, | wenn er dabei bleibt, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
man hilft im ûz der kîchen, | dann hilft man ihm aus dem Asthma (schweren Atmen), | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
daz der vil riuwic stât. | sodass er sehr schmerzerfüllt steht. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
er und etelîcher sîn geselle, | Er und einige seiner Getreuen, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
den ich tanzent an ir hant ersnelle, | wen ich davon tanzend an ihrer Hand erwische, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
des sî gewis, ich slahe in, daz sîn offen stât ein elle! | der kann gewiss sein, ich schlage ihn, dass ein Arm offen steht! | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Im hilft niht sîn treie | Ihm hilft weder sein Wams | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
noch sîn hiubelhout; | noch sein Helm; | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
ez wirt im in getrenket: | Es wird ihm eingeschenkt: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
er zuhte ir einen bal. | er entriss ihr einen Ball. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
erst ein tœrscher leie; | Er ist ein närrischer Laie; | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
sîn tumbelîcher muot | sein törrichter Verstand | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
der wirt im dâ bekrenket. | der wird ihm da zu Fall gebracht. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
wil er vür Riuwental | Wenn er mal im Jammertal | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
hin und her sô vil gewentschelieren, | so hin und her streift, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
er wirt wol zezeiset under vieren. | dann wird er gewiss zerzaust. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
her Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren? | Herr Werenbrecht, was kann ich dafür, wenn etwas für ihn abfallen wird? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die wîl ich die klingen | Solnge ich die Klinge | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
um mîne sîten trage, | an meiner Seite trage, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
sô darf mir durch mîn sumber | so kann niemand mein Geflecht | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
niemen stechen nieht. | durchtrennen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
er mouz vil wîte springen: | Er muss sehr weit galoppieren: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
begrîfe ichn mit dem slage, | erreichte ich ihn mit dem Schlag, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
ich slahe in, daz er tumber | ich schlüge ihn, sodass der Törichte | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
schouwet nimmer lieht. | nie wieder Licht erblicken würde. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
ich hilf im des lîbes in den aschen | ich befreie ihm seinen Leib in die Asche | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
und slah im mit willen eine vlaschen, | und schlage ihn mit Gefallen mit einer Flasche, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen. | sodass ihm die Hunde das Hirn von der Erde naschen können. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Her Nîthart hât gesungen, | Herr Neidhart hat so gesungen, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
daz ich in hazzen wil | dass ich ihn hassen will, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
durch mînes neven willen, | wegen des Willens meines Onkels | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
des neven er beschallt. | dessen Neffen er beleidigt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
lieze ers unbetwungen! | Ließe er es ohne Zwang! | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
es ist im gar ze vil. | Es ist ihm gänzlich zu viel. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
enpflæge er sîner grillen | Kultivierte er seiner Grillen, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
und het ouch der gewalt! | und hätte auch er Macht! | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet. | Es ist eine Kritik, die mich meiner Freude beraubt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
wirt diu weibelroute mir gewetzet, | wirst du Gerichtsschwert mir gewetzt, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
ich trenne in ûf, daz man wol einen sezzel in in setzet. | ich trenne ihn auf, sodass man gut einen Sessel in ihn setzen kann. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Übersetzung für Woche 3: Sommerlied 4 (Strophen I-V)
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