Benutzer:V.eberh: Unterschied zwischen den Versionen

Aus MediaeWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 42: Zeile 42:
| erst vil unbescheiden,|| Er ist sehr unverschämt,
| erst vil unbescheiden,|| Er ist sehr unverschämt,
|-
|-
| wan swelhe er bestât ||  
| wan swelhe er bestât || denn jede, der er nahe steht,
|-
|-
| diu wirt von slegen helle || die wird mit
| diu wirt von slegen helle || die wird durch Schläge schreien
|-
|-
| und mîdende den spot; || und meidet jeden Scherz.
| und mîdende den spot; || und jeden Hohn meiden.
|-  
|-  
|dâ von lâzen alle ir smutzmunden, || Aus diesem Grund sollen alle ihr Schmunzeln lassen,
|dâ von lâzen alle ir smutzmunden, || Aus diesem Grund sollen alle ihr Schmunzeln lassen,
|-
|-
| des die jungen niht veheln erkunden! || das die Jungen nicht verbergen konnten!
| des die jungen niht veheln erkunden! || das die Jungen nicht verbergen vermochten!
|-
|-
| des hât ir hant von solher meisterschefte dicke erphunden || Dafür hat ihre Hand  
| des hât ir hant von solher meisterschefte dicke erphunden || Dafür hat ihre Hand  

Version vom 12. November 2020, 15:39 Uhr

Übersetzung: Winterlied 10 (Neidhart)

Mittelhochdeutsch Übersetzung
I
Dô der liebe summer Als der freudige Sommer
ureloup genam, sich verabschiedet hatte,
dô muose man der tänze da musste man die Tänze
ûfm anger gar verphlegen. auf der Wiese beenden.
des gewan sît kummer Seither bereitete dies
der herre Gunderam: dem Herrn Gunderam Kummer:
der muose ouch sîn gestränze Denn dieser musste auch seine Landstreicherei
dô lâzen under wegen. aus diesem Grund sein lassen.
der ist bickelmeister disen winder: Diesen Winter ist er Meister beim Würfelspiel.
œder gouch ist in dem lande ninder; Einen törichteren Dummkopf gibt in dem Land nicht;
sîn rûmegazze kaphet zallen zîten wol hin hinder. Sein Gassenräumer schaut stets weit nach hinten.
II
Waz er an den meiden Was er sich bei den Mädchen
wunder dâ begât, für Unvorstellbares herausnahm,
ê daz mîn vrouwe Schelle bevor meine Frau Glocke
volende ir gebot! ihren Einsatz beendete!
erst vil unbescheiden, Er ist sehr unverschämt,
wan swelhe er bestât denn jede, der er nahe steht,
diu wirt von slegen helle die wird durch Schläge schreien
und mîdende den spot; und jeden Hohn meiden.
dâ von lâzen alle ir smutzmunden, Aus diesem Grund sollen alle ihr Schmunzeln lassen,
des die jungen niht veheln erkunden! das die Jungen nicht verbergen vermochten!
des hât ir hant von solher meisterschefte dicke erphunden Dafür hat ihre Hand
III
Immer, sô man vîret,
sô hebent sî sich dar
mit einer samenunge,
den ich wol schaden gan.
Werenbreht der lîret,
sô sumbert Sigemâr.
daz in dâ misselunge,
daz læge et eben an!
daz sich dich vil lîhte mac verrîden:
wellents ir getelse niht vermîden,
sich mugen zwêne an mîner weibelruoten wol versnîden.
IV
Kœme ich zeinem tanze,
dâs alle giegen bî,
dâ wurde ein spiel von hende
mit beiden ekken zuo.
líhte geviele ein schanze,
dau vor mir lægen dri.
ich hielte ez âne wende,
verbüte ez einer vruo.
sige und sælde hulfen mir gewinnen,
daz si halbe müesen dan entrinnen.
nu ziehen ûf und lâzen in ir gogelheit zerinnen!
V
Sîne weidegenge
die verewent mich grâ
swenn er verwndeclîchen
vür mîne voruwen gât
trîbet erz die lenge,
bestât er danne dâ,
man hilft im uz der kîchen,
daz er viel riuwuc stât,
er und etêlicher sîn geselle,
den ich tanzent an ir habt ersnelle,
des sî gewis, ich slahe in, daz sîn offen stât ein elle!
VI
Im hilft niht sîn treie
noch sîn hiubelhuot;
ez wirt im in getrenket:
er zuhte ir einen bal.
erst ein tœrscher leie;
sîn tumbelîcher muot
der wirt im dâ bekrenket,
wil er vür Riuwental
hin und her sô vil gewentschelieren,
er wirt wol zezeiset under vieren.
her Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren?
VIa
Die wîl ich die klingen
um mîne sîten trage,
sô darf mir durch mîn sumber
niemen stechen nieht
er muoz vil wîte springen:
begrífe ichn mit dem slage,
ich slahe in, daz er tumber
schouwet nimmer lieht.
ich hilf im des lîbes in den aschen
und slah im mit willen eine vlaschen,
daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen.
VIb
Her Nîthart hât gesungen,
daz ich in hazzen wil
durch mînes neven willen,
des neven er beschalt.
lieze ers unbetzungen:
es ist im gar ze vil.
enpflæge er sîner grillen
und het ouch der gewalt!
ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet.
wirt diu weibelruote mir gewetzet,
ich trenne in ûf, daz man wol einen sezzel in in setzet.