Benutzer:Lukas18: Unterschied zwischen den Versionen

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== Übersetzung 02:  "Neidhart" Winterlied 10; Str. I - V ==


===I===
==Übersetzung 02: "Neidhart" Sommerlied 4; Str. I - V==
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! Mittelhochdeutsch !! Übersetzung
===Strophe I===
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!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|Heid, anger, walt in fröuden stat; || Wenn der liebreizende Sommer
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|diu hant sich bereitet mir ir besten wat, ||  die Hand bereitet mir ihr bestes Aussehen/Prachtgewand,
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| Heid, anger, walt in fröuden stât.|| Heide, Acker, Wald sind freudenvoll.
|die in der meie hat gesant. || die ihm der Mai gesandt hat.
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| diu hânt sich bereitet mit ir besten wât, || Wie haben sich mit ihrem besten Gewand geschmückt,
|si wir alle || Lasst uns alle
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| die in der meie hât gesant. || dass er Mai ihnen gesandt hat.
|fro mit schalle! || schallend/ lärmendfroh/heiter/wohlgemut/glücklich sein!
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| sǐ wir alle || Sind wir alle
|sumer ist komen in diu lant. || Der Sommer ist in das Land gezogen/gekommen.
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|  frô mit schalle! || froh mit Jubel
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| sumer ist komen in diu lant. || Sommer ist ins Land gekommen!
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===II===
===Strophe II===
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| Wol ûz der stuben, ir stolzen kint, || Raus aus der Stube, ihr Kinder,
!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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| lât iuch ûf der strâze sehen! hin ist der scherfe wint || Lasst euch auf der Straße sehen! Hinfort ist der scharfe Wind
|Wol uz der stuben, ir stolzen kint, || vorwärts/wohlauf/los! aus den Stuben, ihr prächtigen/stattlichen Kinder,
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| unde ouch der vil kalte snê || und auch der eiskalte Schnee.
|lat iuch uf der straze sehen! hin ist der scherfe wint ||   lasst euch auf der Straße sehen! Weg/Dahin ist der scharfe Wind
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| hebt iuch balde || Macht euch bald auf
|unde ouch der vil kalte sne. || und auch der sehr kalte Schnee.
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| zuo dem walde! || zu dem Wald!
|hebt iuch bald || begebt/kommt euch schnell
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| vogelîn singent, den was wê || Vöglein singen nach dem Schmerz.
|zuo dem walde! || in den Wald!
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|vogelin singent, den was we.|| die Vöglein singen,
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===III===
===Strophe III===
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| Diu sint ergetzet leides gar. || Sie sind für ihr Leid entschädigt.
!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|Diu sint ergetzet leides gar. || Darum sind Leiden/Kummer/Schmerzen gänzlich/völlig vergessen.
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|ir sult mirz gelouben! nemt sin selbe war,||  Ihr sollt es mir glauben! nehmt selbst war,
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| ir sult mirz gelouben! nehmt sîn selbe war, || Gaubt mir! Nehmt es selber wahr,
|waz der sumer erzeiget hat!|| was der Sommer offenbart hat!  
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| waz der sumer erzeiget hât! || was der Sommer offenbart hat!
|er wil richen || Er will sicherlich so manchen Baum mit Laubgewand riechen.
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| er wil rîchen || Es reich machen,
|sicherlichen || -
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| sicherlîchen || sicherlich,
|manegen boum mit loubes wat.|| -
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| manegen boum mit loubes wât. || jeden Baum mit einem Laubkleid.
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===Strophe IV===


===IV===
!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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| Die vor grôzer huote megen || Die es nun trotz aller Vorsicht vermögen
|Die nu vor grozer huote megen, || Die sich nun mit großer Vorsicht abplagen/abmühen/bekümmern
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| die suln balde ir bestez vîrtacgwant an legen, || sollen sich bald ihr bestes Festtagskleid anlegen,
|die suln balde ir bestez virtacgwant an legen,| die sollen schnell ihr bestes Festtagsgewand anziehen,
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| lâzen sich dar inne ersehen! || und sich darin betrachten lassen!
|lazen sich dar inne ersehen!|| lasst euch darin sehen/ zeigt euch darin!
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| wir suln schouwen || Wir sollen erblicken
|wir suln schouwen || wir sollen schauen
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| vor den ouwen || vor unseren Augen
|vor den ouwen || vor den Wiesen
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| maneger hande bluomen brehen. || manch einen Blumenglanz.
|maneger hande bluomen brehen. || wie so manche Hände Blumen pflücken.
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===V===
===Strophe V===
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| Swie Riuwental mîn eigen || Auch wenn Reuental mein eigen ist
!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|Swie Riuwental min eigen si,|| Auch wenn/Obwohl "Riuwental"
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|ich bin disen sumer aller sorgen fri,|  bin ich diesen Sommer von allen Sorgen frei,
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| ich bin disen sumer aller sorgen frî || ich bin diesen Sommer frei von allen Sorgen,
|sit der winter ist da hin.|| seit der Winter vorbei ist.
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sît der winter ist dâ hin. || seit der Winter vorbei ist.
|ich wil leren || ich will den Jungen
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| ich wil lêren || Ich will
|die jungen eren || Freude lehren: danach steht mir mein Sinn. 
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| die jungen êren || die jungen Menschen lehren
|freude: dar nach stet min sin. || -
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|  freude: dar nâch stêt mîn sin. || Freude zu achten: Danach steht mir der Sinn.
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Version vom 16. November 2020, 19:01 Uhr

Übersetzung 01: "Neidhart" Winterlied 10; Str. I - VIb

Übersetzung 02: "Neidhart" Sommerlied 4; Str. I - V

Strophe I

Mittelhochdeutscher Text Neuhochdeutsche Übersetzung
Do der liebe summer Als der freundliche Sommer
ureloup genam, sich verabschiedet hatte,
do mouse man der tänze da musste man die Tänze
ufm anger gar verphlegen. auf der Wiese schließlich aufgeben.
des gewan sit kummer Deshalb erfuhr seitdem
der herre Gunderam: den Fürst Gunderam Kummer.
der muose ouch sin gestränze Dieser musste auch seine Großtuerei
do lazen under wegen. deswegen aufgeben.
der ist bickelmeister disen winder: Er ist zwar Meister beim Würfelspiel diesen Winter,
oeder gouch ist in dem lande ninder; aber es gibt keinen Narren wie ihn in diesem Lande.
sin rumegazze kaphet zallen ziten wol hin hinder. Sein "Schwert" trägt er die ganze Zeit affig am Hintern.
Waz er an den meiden Was er bei den Mädchen
wunders da begat, an Wundertaten beging ,
e daz min vrouwe Schelle bevor meine Herrin Glocke
volende ir gebot! ihr Verbot verhängen konnte!
erst vil unbescheiden, Er ist höchst rücksichtslos,
wan swelhe er bestat, denn jede Frau, der er sich nähert,
diu wirt von slegen helle wird bleich durch seine Schläge
und midende den spot; und enthält sich seither dem Spott.
da von lazen alle ir smutzemunden, Deshalb vermeiden bei ihm alle ihr Schmunzeln,
des die jungen niht verheln enkunden! auf welches die Jungen aber so schwer verzichten können.
des hat ir hant von solher meisterschefte dicke enphunden. Von seiner Meisterschaft haben manche von seiner Gewalt erfahren.
Immer, so man viret, Immer, wenn man feierte,
so hebent si sich dar dann kamen sie
mit einer samenunge, mit einer Gesellschaft dorthin,
den ich wol schaden gan. denen ich Schaden wirklich gönne.
Werenbreht der liret, Werenbrecht spielt auf der Leier,
so sumbert Sigemar. während Siegmar trommelt.
daz in da misselunge, Ich trachtete ihnen gerade danach,
daz laege et eben an! dass etwas misslang.
daz sich doch vil lihte mac verriden: Es kann sich vieles sehr schnell bestätigen:
wellents ir getelse niht vermiden, Wenn ihr mit eurem Geklimper nicht aufhören wollt,
sich mugen zwene an miner weibelruoten wol versniden. können sich bestimmt zwei mal an meinem Schwert verletzen.
Koeme ich zeinem tanze, Käme ich zu einem Tanz,
das alle giengen bi, bei dem alle mitmachten,
da wurde ein spil von hende würde ein Spiel
mit beiden ekken zuo. mit zwei Schwertschneiden beginnen,
lihte geviele ein schanze, Es würde sich leicht der Zufall ereignen.
daz vor mir laegen dri. dass drei vor mir lägen.
ich hielte ez ane wende, Ich halte das frei von Schande,
verbüte ez einer vruo. auch wenn es schlimm wäre.
sige und saelde hulfen mir gewinnen, Sieg und Glück würden mir dabei helfen zu gewinnen,
daz si halbe müesen dan entrinnen. sodass sie dann halb davonlaufen müssten.
nu ziehen uf und lazen in ir gogelheit zerinnen! Nun erhebt euch und lasst ihren Übermut vergehen!
Sine weidegenge Seine Jagdzüge
die verewent mich gra, lassen mich grau werden,
swenn er verwendeclichen vor allem wenn er sich wieder hochmütig
vür mine vrouwen gat. meiner Herrin zuwendete.
tribet erz die lenge, Treibt er das lange
bestat er danne da, und behält es dann bei
man hilft im uz der kichen, verhilft man ihn aus seinem schweren Atem,
daz er vil riuwic stat. sodass er dann sehr traurig dasteht.
er und etelicher sin geselle, Wenn ich ihn oder einen seiner Gesellen
wden ich tanzent an ir hant ersnelle, tanzend mit meiner Dame erwische,
des si gewis, ich slahe in, daz sin offen stat ein elle! ist es gewiss, dass ich ihn so schlage, bis sein Arm offen klafft.
Im hilft niht sin treie Im hilft weder sein Wams
noch sin hiubelhuot; noch sein Helm.
ez wirt im in getrenket: Es wird Rache an ihm geben,
er zuhte ir einen bal. hat er ihr doch einen Ball gestohlen.
erst ein toerscher leie; Er ist ein törichter Laie.
sin tumbelicher muot Sein begriffsstutziger Verstand
der wirt im da bekrenket. wird ihn dann verletzen.
wil er vür Riuwental Wenn er vom Riuwental
hin und her so vil gewentschelieren, so viel umherstreichen will,
er wirt wol zezeiset under vieren. wird er unter anderen sicher zersaust sein.
der Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren? Dem Werenbrecht, was kann ich dafür, wird ihm auch etwas überbleiben?
Die wil ich die klingen Solange ich die Klinge
um mine siten trage, an meiner Seite tragen
so darf mir durch min sumber kann mich niemand durch meine Haut
niemen stechen nieht. erstechen.
er muoz vil wite springen: Er sollte sehr weit weg springen,
begrife ichn mit dem slage, denn erreiche ich ihn mit einem Schlag,
ich slahe in, daz er tumber schlage ich ihn, dass der Törichte
schouwet nimmer lieht. nie wieder Licht sieht.
ich hilf im des libes in den aschen Ich helfe seinen Körper zu Asche zu tragen
und slah im mit willen einen vlaschen, und schlage ihn dafür entschlossen mit einer Flasche,
daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen. sodass ihm die Hunde das Hirn von der Erde naschen können.
Her Nithart hat gesungen, Herr Neidhart hat so gesungen,
daz ich in hazzen wil sodass ich ihn hassen will.
durch mines neven willen, Durch meines Verwandten willen,
des neven er beschalt. dessen Verwandten er beschuldigt hatte.
lieze ers unbetwungen! Ließe er es nur ohne Zwang!
es ist im gar ze vil. Das ist ihm wohl zu viel.
enpflaege er siner grillen Behandelt er seiner Grillen
und het ouch der gewalt! und gleich auch die Gewalt!
ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet. Es ist ein Ärger, der mich meiner Freude beraubt.
wirt diu weibelruote mir gewetzet, Nachdem meine "Weibelrute" gewetzt wurde,
ich trenne in uf, daz man wol einen sezzel in in setzet. schlitze ich ihn auf, sodass man gewiss einen Sessel in ihn stellen kann.
Mittelhochdeutscher Text Neuhochdeutsche Übersetzung
Heid, anger, walt in fröuden stat; Wenn der liebreizende Sommer
diu hant sich bereitet mir ir besten wat, die Hand bereitet mir ihr bestes Aussehen/Prachtgewand,
die in der meie hat gesant. die ihm der Mai gesandt hat.
si wir alle Lasst uns alle
fro mit schalle! schallend/ lärmendfroh/heiter/wohlgemut/glücklich sein!
sumer ist komen in diu lant. Der Sommer ist in das Land gezogen/gekommen.

Strophe II

Mittelhochdeutscher Text Neuhochdeutsche Übersetzung
Wol uz der stuben, ir stolzen kint, vorwärts/wohlauf/los! aus den Stuben, ihr prächtigen/stattlichen Kinder,
lat iuch uf der straze sehen! hin ist der scherfe wint lasst euch auf der Straße sehen! Weg/Dahin ist der scharfe Wind
unde ouch der vil kalte sne. und auch der sehr kalte Schnee.
hebt iuch bald begebt/kommt euch schnell
zuo dem walde! in den Wald!
vogelin singent, den was we. die Vöglein singen,

Strophe III

Mittelhochdeutscher Text Neuhochdeutsche Übersetzung
Diu sint ergetzet leides gar. Darum sind Leiden/Kummer/Schmerzen gänzlich/völlig vergessen.
ir sult mirz gelouben! nemt sin selbe war, Ihr sollt es mir glauben! nehmt selbst war,
waz der sumer erzeiget hat! was der Sommer offenbart hat!
er wil richen Er will sicherlich so manchen Baum mit Laubgewand riechen.
sicherlichen -
manegen boum mit loubes wat. -

Strophe IV

Mittelhochdeutscher Text Neuhochdeutsche Übersetzung
Die nu vor grozer huote megen, Die sich nun mit großer Vorsicht abplagen/abmühen/bekümmern
die sollen schnell ihr bestes Festtagsgewand anziehen,
lazen sich dar inne ersehen! lasst euch darin sehen/ zeigt euch darin!
wir suln schouwen wir sollen schauen
vor den ouwen vor den Wiesen
maneger hande bluomen brehen. wie so manche Hände Blumen pflücken.

Strophe V

Mittelhochdeutscher Text Neuhochdeutsche Übersetzung
Swie Riuwental min eigen si, Auch wenn/Obwohl "Riuwental"
bin ich diesen Sommer von allen Sorgen frei,
sit der winter ist da hin. seit der Winter vorbei ist.
ich wil leren ich will den Jungen
die jungen eren Freude lehren: danach steht mir mein Sinn.
freude: dar nach stet min sin. -