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|verderbet schoener bluomen vil:|| so viele schöne Blumen verdirbt.
|verderbet schoener bluomen vil:|| so viele schöne Blumen verdirbt.
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|so verderbet mich ein senelichiu arebeit.|| Ebenso verdirbt mich  
|so verderbet mich ein senelichiu arebeit.|| Ebenso verdirbt mich eine Sehnsucht.
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|dise sorge beide ||  
|dise sorge beide || Diese beiden Sorgen
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|dringent mich hin hinder||  
|dringent mich hin hinder|| drängen mich nach hinten
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|ze ende an miner vreuden zil.||  
|ze ende an miner vreuden zil.|| zum Ende meiner Freuden Ziel.
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|owe, daz diu guote mit ir willen daz vertreit,||  
|owe, daz diu guote mit ir willen daz vertreit,|| Weh, dass die Gute dies mit ihrem Willen vertritt,
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|sit si wol geringen mac ||  
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|alle mine swaere!||  
|alle mine swaere!|| alle meine Leiden!
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|hei, gelebte ich noch den tac,||  
|hei, gelebte ich noch den tac,|| Hei, erlebte ich noch den Tag,
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|daz si gnaedic waere!||  
|daz si gnaedic waere!|| dass sie mir gnädig wäre!
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Version vom 23. Dezember 2020, 14:11 Uhr

1. Übersetzung - Winterlied 10

I

Mittelhochdeutsch Übersetzung
Dô der liebe summer Als der liebe Sommer
ureloup genam, Abschied nahm,
dô mouose man der tänze da musste man die Tänze
ûfm anger gar verphlegen. auf der Wiese unterlassen.
des gewn sît kummer Das bekümmerte seither
des herre Gunderam: den Herrn Gunderam.
der muose ouch sîn gestränze Der musste nun auch seine Großtuerei
dô lâzen under wegen. unterlassen.
der ist bickelmeister disen winder: Er ist diesen Winter Bickelmeister.
oeder gouch ist in dem lande ninder; Einen so widerwärtigeren Toren gibt es im Land nirgends
sîn rûrnegazze kaphet zallen zîten wol hin hinder. Sein Gassenräumer reicht stets weit nach hinten.

II

Waz er an den meiden Was er sich bei den Mädchen
wunders dâ begât, für Dinge erlaubt,
ê daz mîn vrouwe Schelle und das bevor Frau Glocke
volende ir gebot! ihren Auftrag beendet!
erst vil unbescheiden, Er ist sehr dreist:
wan swehle er bestât denn jede, der er sich nähert
diu wirt von slegen helle schreit laut von Schlägen
und mîdende den spot; und meidete den Spot;
dâ von lâzen alle ir smutzemunden, Daher sollten alle das Scherzen lassen,
des die jungen niht verheln enkunden! das die Jungen nicht verhüllen konnten!
des hât ir hant von solher meisterschefte dicke enphunden. Deswegen hat ihre Hand von solcher Lehre/Anweisung oft leiden müssen.

III

Immer, sô man vîret, Immer, wenn man feiert
sô hebent sî sich dar machen sie sich auf
mit einer samenunge, mit einer Gesellschaft,
den ich wol schaden gan. denen ich wohl Schaden gönne.
Werenbreht der lîret, Werenbreht leiert
sô sumbert Sigemâr. und Sigemar trommelt.
daz in dâ misselunge, Dass ihnen das misslingt
daz laege et eben an! das wäre verdient.
daz sich doch vil lîhte mac verrîden: Kann sich doch sehr leicht alles verschlimmern:
wellents ir getelse niht verrîden, wollen sie mit ihrem Geklimper nicht aufhören,
sich mugen zwêne an mîner weibelrouten wol versnîden. können sich zwei beachtlich an meinem Schwert schneiden.

IV

Koeme ich zeinem tanze, Käme ich zu einem Tanz,
dâs alle giengen bî, wo alle vorbeikämen/teilnähmen,
dâ wurde ein spil von hende da würde ein Spiel beginnen
mit beiden ekken zuo. mit beiden Schwertschneiden.
lîhte geviele ein schanze, Vielleicht fiele eine Chance,
daz vor mit laegen drî. dass vor mir drei lägen.
ich hielte ez âne wende, Ich würden den Einsatz beibehalten.
verbüte ez einer vrou. Auch wenn es hart wäre.
sige und saelde hulfen mir gewinnen, Glück würde mir dazu verhelfen zu gewinnen
daz si halbe müesen dan entrinnen. dass sie halb davon laufen müssten.
nu ziehen ûf und lâzen in ir gogelheit zerinnen! Nun ziehen sie ein und lassen sich ihre 'gogelheit' vergehen!

V

Sîne weidegenge Seine Jagdzüge
die verewnt mich grâ lassen mich ergrauen/grau werden,
swenn er verwendeclîchen wenn er eitlen Hauptes
vür mîne vrouwen gât. vor meine Herrin tritt.
trîbet erz die lenge, Treibt er das lange,
bestât er danne dâ, und behält es bei,
man hilft im ûz der kcîhen, hilft man ihm aus ....,
daz er vil riuwic stât. dass er sehr traurig steht.
er und etelîcher sîn geselle, Wenn ich ihn oder einen seiner Gesellen
den ich tanzent an ir hant ersnelle, tanzend an ihrer Hand erwische,
des sî gewis, ich slahe in, daz sîn offen stât ein elle! kann er gewiss sein, dass ich ihn so schlage, dass ein ellengroßes Loch entsteht/überbleibt!

VI

Im hilft niht sîn treie Ihm hilft weder sein Wams
noch sîn hiubelhot; noch sein Helm.
ez wirt im in getrenket: Es wird Rache an ihm genommen,
er zuhte ir einen bal. hat er ihr doch eine Ball gestohlen.
erst ein toerscher leie; Er ist ein törichter Kerl.
sîn tumbelîcher muot Sein torenhafter Verstand
der wirt im dâ bekrenket. wird ihm noch weiter beschränkt.
wil er vür Riuwental Will er vor Riuwental
hin und her sô vil gewentschelieren, so viel hin und her streichen will,
er wirt wol zezeiset under vieren. wird er unter anderen wohl zerzaust.
her Werenbrecht, waz mag ich des, wirt im der umberieren? Herr Werenbrecht, was kann ich dafür, wird ihm auch etwas überbleiben?

2. Übersetzung - Sommerlied 4

I

Mittelhochdeutsch Übersetzung
Heid, anger, walt in fröuden stât. Heide, Acker, Wald sind freudenvoll.
diu hânt sich bereitet mit ir besten wât, Wie haben sich mit ihrem besten Gewand geschmückt,
die in der meie hât gesant. dass er Mai ihnen gesandt hat.
sǐ wir alle Sind wir alle
frô mit schalle! froh mit Jubel
sumer ist komen in diu lant. Sommer ist ins Land gekommen!

II

Wol ûz der stuben, ir stolzen kint, Raus aus der Stube, ihr Kinder,
lât iuch ûf der strâze sehen! hin ist der scherfe wint Lasst euch auf der Straße sehen! Hinfort ist der scharfe Wind
unde ouch der vil kalte snê und auch der eiskalte Schnee.
hebt iuch balde Macht euch bald auf
zuo dem walde! zu dem Wald!
vogelîn singent, den was wê Vöglein singen nach dem Schmerz.

III

Diu sint ergetzet leides gar. Sie sind für ihr Leid entschädigt.
ir sult mirz gelouben! nehmt sîn selbe war, Gaubt mir! Nehmt es selber wahr,
waz der sumer erzeiget hât! was der Sommer offenbart hat!
er wil rîchen Es reich machen,
sicherlîchen sicherlich,
manegen boum mit loubes wât. jeden Baum mit einem Laubkleid.

IV

Die nû vor grôzer huote megen Die es nun trotz aller Vorsicht vermögen
die suln balde ir bestez vîrtacgwant an legen, sollen sich bald ihr bestes Festtagskleid anlegen,
lâzen sich dar inne ersehen! und sich darin betrachten lassen!
wir suln schouwen Wir sollen erblicken
vor den ouwen vor unseren Augen
maneger hande bluomen brehen. manch einen Blumenglanz.

V

Swie Riuwental mîn eigen sî Auch wenn Reuental mein eigen ist
ich bin disen sumer aller sorgen frî ich bin diesen Sommer frei von allen Sorgen,
sît der winter ist dâ hin. seit der Winter vorbei ist.
ich wil lêren Ich will
die jungen êren die jungen Menschen lehren
freude: dar nâch stêt mîn sin. Freude zu achten: Danach steht mir der Sinn.

3. Übersetzung Sommerlied 18

I

Mittelhochdeutsch Übersetzung
"Uns wil ein sumer komen", "Zu uns wird bald ein Sommer kommen",
sprach ein magt: "ja han ich den von Riuwental vernomen. sprach ein Mädchen: "Ja, das habe ich von dem von Reuental vernommen.
ja wil ich in loben. Ja, ich will ihn preisen.
min herze spilt gein im vor vreuden, als ez welle toben. Mein Herz springt ihm vor Freude entgegen, als ob es verrückt werden würde.
ich hoer in dort singen vor den kinden. Ich höre ihn dort vor den Kindern singen.
jane wil ich nimmer des erwinden, Wahrlich, das will ich nie wieder missen,
ich springe an siner hende zuo der linden." ich springe an seiner Hand bis zu den Linden."

II

Diu muoter rief ir nach; Die Mutter rief ihr nach,
si sprach: "tohter, volge mir, niht la dir wesen gach! sie sprach: "Tochter, hör auf mich, handle nicht voreilig!
weistu, wie geschach Weißt du doch,
diner spilen Jiuten vert, alsam ir eide jach? wie es deiner Freundin Jiuten und ihrer Mutter letztes Jahr erging?
der wuohs von sinem reien uf ir wempel, Ihr wuchs der Bauch aufgrund seines Tanzes
und gewan ein kint, daz hiez si lempel: und sie bekam ein Kind, dass sie Lempel nannte:
also lerte er si den gimpelgempel." also lehrte er ihr seinen Tanz.

III

"Muoter, lat iz sin! Mutter, lass es sein!
er sante mir ein rosenschapel, daz het liehten schin, Er schickte mir einen Rosenkranz, der warf einen schönen Glanz
uf daz huobet min, auf meinen Kopf,
und zwene roten golzen brahte er her mir über Rin: und zwei rote Eisenhosen brachte er mir über den Rhein:
die trag ich noch hiwer an minem beine. die trage ich noch heute an meinen Beinen.
des er mich bat, daz weiz ich niewan eine. Was er mich bat, dass kennt kein anderer.
ja volge ich iuwer raete harte kleine." Ja, deshalb folge ich eurem Rate niemals."

IV

Der muoter der wart leit, Der Mutter war es leid,
daz diu tohter niht enhorte, daz si ir vor geseit; dass die Tochter nicht auf das hört, was sie ihr zuvor sagte.
iz sprach diu stolze meit: Da sagte das stolze Mädchen:
"ich han im gelobt: des hat er mine sicherheit. "Ich habe es ihm gelobt: deshalb hat er mein Treue.
waz verliuse ich da mit miner eren? Warum sollte ich denn damit meine Ehre verlieren?
jane wil ich nimmer widerkeren, Jawohl, ich will nie wieder zurückkehren,
er muoz mich sine geile sprünge leren." er wird mir seine glücklichen Sprünge beibringen."

V

Diu muoter sprach: "wol hin! Die Mutter sprach: "So geh!
verstu übel oder wol, sich, daz ist din gewin: dir wird es wohl oder übel so ergehen, schau, aber das ist dann dein Glück:
du hast niht guoten sin. du hast keine gute Menschenkenntnis.
wil du mit im gein Riuwental, da bringet er dich hin: Willst du mit ihm ins "Reuetal" gehen, dann bringt er dich dorthin:
also kan sin treiros dich verkoufen. So kann er deinen Tanz für sich verkaufen.
er beginnt dich slahen, stozen, roufen Er beginnt dich zu schlagen, zu schubsen, zu verprügeln
und müezen doch zwo wiegen bi dir loufen." und es müssen doch zwei Wiegen bei dir laufen.

4. Übersetzung Winterlied 24

I

Mittelhochdeutscher Text Neuhochdeutsche Übersetzung
Sumer, dîner süezen weter müezen wir uns ânen: Sommer, dein süßes Wetter müssen wir jetzt entbehren.
dirre kalde winder trûren unde senen gît. Dieser kalte Winter bringt uns nur Kummer und Leid.
ich bin ungetroestet von der lieben wolgetânen: ich kann nicht getröstet werden von der lieben Schönen:
wie sol ich vertrîben diese lange swaere zît Wie soll ich sie vertreiben, diese lange schwere Zeit,
diu die heide velwet unde mange bluomen wolgetân? die die Heide und die Blumenpracht welken lässt?
alsô sint die vogele in dem walde des betwungen, daz si ir singen müezen lân. Daher sind die Vögel im Wald dazu gezwungen, ihr Singen zu beenden.

II

Alsô hât diu vrouwe mîn daz herze mir betwungen, Genauso hat die Herrin mein Herz bezwungen,
daz ich âne vröude muoz verswenden mîne tage. dass ich meine Tage ohne Freude zubringen muss.
ez vervaehet niht swaz ich ir lange hân gesungen. Die Lieder, die ich ihr schon immer hab gesungen, nützen nichts.
mir ist alsô maere daz ich mêre stille dage. dies lehrt mich also, dass ich nun verstummen soll.
ich geloube niht des daz sî mannen immer werde holt. Ich glaube nicht, dass sie Männern jemals wieder zugeneigt sein wird.
wir verlisen, swaz wir dar gesingen unde gerûnen, ich und jener Hildebolt. Was wir für sie gesungen und geflüstert ist umsonst, ich und jener Hildebolt.

III

Der ist nû der tumbist under geilen getelingen, Der ist nun der dümmsten unter den kräftigen Gesellen.
er und einer, nennet man den jungen Willeher. er und einer, den man den jungen Willeher nennt.
den enkunde ich disen sumer nie von ir gedringen, den konnte ich den ganzen Sommer nicht von ihr drängen,
sô der tanz gein âbent an der strâze gie entwer. als der abendliche Tanz durch die Straßen zog.
mangen twerhen blic den wurfen sî mich mit den ougen an, So mach schiefen Blick warfen sie mir mit den Augen zu,
daz ich sunder mînes guoten willen vor in beiden ie ze sweime muose gân. dass ich entgegen meines guten Willens, vor den beiden hätte in die Luft gehen können.

IV

Wê, daz mich sô manger hât von lieber stat gedrungen Ach, dass mich so mancher hat weggedrängt von der Stätte der Liebe
beidiu von der guoten unde ouch wîlent anderswâ! beides, von der Guten und auch früher anderswo!
oedelîchen wart von in ûf mînen tratz gesprungen.
ir gewaltes bin ich vor in mînem schophe grâ. durch ihre Gewalt werde ich schon grau
iedoch sô neic diu guote mir ein lützel über schildes rant. Jedoch nickte mir die Gute zu, ein wenig über des Schildes Rand.
gerne mugt ir hoeren wie die dörper sint gekleidet: üppiclîch ist ir gewant. Gerne könnt ich rhören, wie die Bauern sind gekleidet: übertrieben ist ihr Gewand.

V

Enge röcke tragent sî und enge schaperûne, Enge Röcke tragen sie und schmale Mäntel
rôte hüete, rinkelohte schuohe, swarze hosen. rote Hüte, Schnallenschuhe, schwarze Hosen.
Engelmâr getet mir nie sô leide an Vriderûne Engelmar hat mich mit Friederun nie so beleidigt,
sam die zwêne tuont. ich nîde ir phellerîne phosen, wie diese beiden jetzt. Ich beneide ihre purpurfarbenen Taschen,
die sî tragent: dâ lît inne ein wurze, heizet ingeber. dies sie tragen: darin liegt eine Wurzel mit Namen Ingwer.
der gap Hildebolt der guoten eine bî dem tanze; die gezuhte ir Willeher. davon gab Hildebolt der Guten eine beim Tanz; das entriss ihr Willeher.

Va

Gern west ich, wie es die torpper unter einander trachten. Gern wüsste ich, wie es die Bauern miteinander aushalten.
sie trugen peckkelhauben, darczu lange swert. sie trugen Pickelhauben und dazu lange Schwerter.
ir spottigkeit, ir laster sie gar zu laster brachten: ihr Spot und ihr Schimpf brachte ihnen Schande
des wurdens durch die goller mer denn halb gewert. dessen wurden sie durch die Goller (Halskrause/ Schmuck) mehr als halb (vergegenwätigt/gezeigt/...)
sie stritten mit einander einen ganczen summer langen tag. Sie stritten miteinander den ganzen langen Sommertag.
das ir geläße sahe herre Neithart, do er in dem vas bey dem wein lag. so dass Herr Neidhart ihr Benehmen sah, als er in dem Fass bei dem Wein lag (?)

VI

Sagte ich nû diu maere wie siz mit ein ander schuofen, Sollte ich die Geschichte erzählen, wie sie miteinander schliefen
des enweiz ich niht: ich schiet von danne sâ zehant. so weiß ich das nicht: ich machte mich alsbald auf den Weg.
manneglîch begunde sînen vriunden vaste ruofen. Jedermann begann, laut nach seinen Freunden zu rufen.
einer der schrei lûte: "hilf, gevater Weregant!" Einer schrie laut: „Hilf, Vetter Weregant!“
er was lîhte in grôzen noeten, dô er sô nâch helfe schrê. Er war womöglich in großer Not, das er so nach Hilfe schrie.
Hildeboldes swester hôrte ich eines lûte schrîen: "wê mirmînes bruoder, wê!" Hildebolds Schwester hörte ich lauthals schreien: „Ach mein Bruder, weh!“

VIa

Do kam schiere ein getelinc geloufen von dem strite; Da kam plötzlich ein Bauernbursche vom Streit angelaufen;
den fragt ich der maere. "Willeher mit ellen streit. den fragte ich nach den Geschehnissen: „Willeher schlägt mit Ellen
Hildeboltes schapperun der ist zerzerret wite Hildebolts Mantel ist in Stücke gerissen
und dar zuo sin enger roc wol drier spannen breit." und noch dazu ist sein enger Rock nun dreimal so breit.“
daz geschach umb eine wurzen, die man uz der hende ir brach. dies alles geschah im Streit um eine Wurzel, die man ihr aus der Hand entriss.
des engalt vil mangiu spaehiu hube, die man bi dem tanze zerzerret ligen sach. Das galt vielen, _____ _____ hauben (?), die man beim Tanz zerissen liegen sah.

VII

Wâ bî sol man hine vüre mîn geplätze erkennen? Wie soll man meine Geschwätz/Geklimper zukünftig als das meine erkennen?
hie envor dô kande man iz wol bî Riuwental. Bis jetzt kannte man es unter Reuental.
dâ von solde man mich noch von allem rehte nennen. Danach sollte man mich noch mit allem Recht nennen.
nust mir eigen unde lêhen dâ gemezzen smal. Doch jetzt sind mein Eigentum und mein Lehen von geringer Zahl.
kint, ir heizet iu den singen, der sîn nû gewaltic sî! Mädchen, lasst den für euch singe, der jetzt dort mächtig ist.
ich bin sîn verstôzen âne schulde: mîne vriunt, nû lâzet mich des namen vrî. Ich wurde verstoßen, ohne mein Verschulden: meine Freunde, nun befreit mich von dem Namen!

VIII

Ich han mines herren hulde vloren ane schulde: Ich hab meines Herren Ansehen verloren, ohne Schuld:
da von so ist min herze jamers unde turens vol. Davon ist mein Herz voller Kummer und Leid.
richer got, nu rihte mirz so gar nach diner hulde, großer Gott, richte mich nach deiner Gnade,
manges werden friundes daz ich mich des anen sol! dass ich so vieler Freunde beraubt werden soll!
des han ich ze Beiern lazen allez, daz ich ie gewan, Ich hinterlasse in Bayern alles, was ich je besaß,
unde var da hin gein Osterriche und wil mich dingen an den werden Osterman. und ziehe von dannen gen Österreich und will mich zuversichtlich wenden an den Österreicher.

IX

Mîner vînde wille ist niht ze wol an mir ergangen: Die Absicht meiner Feinde, hat sich an mir nicht erfüllt:
wolde ez got, sîn mähte noch vil lîhte werden rât. wenn Gott es wollte, würden sie noch weniger ausfallen.
in dem lande ze Oesterrîche wart ich wol enphangen Im Land Österreich wurde ich wohl empfangen
von dem edeln vürsten, der mich nû behûset hât. von dem edlen Fürsten, der mir nun ein Heim/Haus geschenkt hat.
hie ze Medelicke bin ich immer âne ir aller danc. Zur Medelicke bin ich trotz allem hier.
mir ist leit, daz ich von Eppen und von Gumpen ie ze Riuwental sô vil gesanc. Ich bin es leid, dass ich je von Eppen und von Grumpen zu Reuental gesungen habe.

IXa

Her Nithart hat uns hie verlazen als diu kra den stecken, Herr Neidhart hat uns hier verlassen wie die Krähe den stecken,
diu da hinne fliuget unde sitzet uf ein sat. die davon fliegt und sich auf einem Feld voll Saat niederlässt.
ez sol ein man mit fremden frouwen niht ze vil gezecken, Es soll ein Mann mit fremden Frauen nicht zu viel zu tun haben,
der der waren schulde an siner keine vunden hat. der seiner eigenen keine ____ hat.
er niez sin tegeliche spise (der hat er da heime genuoc), er soll bleiben bei seiner (all)täglichen Speise (davon hat er daheim genug),
laz Hildebolten mit gemache! ez was ein eichel, die er bi im in dem biutel truoc. lass Hildebolden in Ruhe! Es war eine Eichel, die er in seinem Beutel trug.

X

Rädelohte sporen treit mir Fridepreht ze leide, Radrunde Sporen trägt Fridebrecht mir zu leide,
niuwen vezzel hat er baz dan zweier hende breit. sein neuer Schwertgurt war mehr als zwei Hände breit.
rucket er den afterreif hin wider ûf die scheide, Wenn er den Hinterreif zurück auf die Scheide schiebt,
wizzent, mîne vriunde, daz ist mir ein herzenleit! dann wisst, meine Freunde, dass es mir im Herzen schmerzt!
zwêne niuwe hantschuoh er unz ûf den ellenbogen zôch. Ein paar neue Handschuhe zof er bis zu den Ellenbogen hoch.
mugt ir hoeren wie der selbe gemzinc von der lieben hiuwer ab dem tanze vlôch? Wollt ihr nun hören, wie dieser Ziegenbock von der Lieben während des Tanzes floh?

Xa

Er gap versengelt wol, rehte als im waer an gebunden Er floh so schnell, als wäre ihm eine
ein swines blase, also man den wilden hunden tuot. Schweinsblase angebunden, wie man es mit wilden Hunden tut.
ofte brach er sinen zelt, als si doch wol befunden, Oft fiel er aus dem Passgang
Hatze und Pletze und jeniu ir gespile Hademuot.
fraget Endeltruten, wiez laeg umbe ir bruoder Fridebreht! Fragt Engeltrut, wie es um ihren Bruder Fridebrecht steht!
"ach ach, er hat verrenket sich vor vorhte", also hat si mir geseit,"der toersche kneht." „Ach, er hat sich fast verrenkt vor Furcht“, so hat sie mir gesagt, „so ein törichter Knecht.“

Xb

Sach ab ieman jenen mit der gickelvehen täcken?
die tregt er uf der hende und klopfet uf sin niuwez swert:
da mite er uns des nahtes ab der gazzen wil erschrecken.
der selbe dünket sich noch mer san drier bonen wert,
als er danne geruzet unde gedraeset, der vil übele man,
und im sin täcke ringeleht erklinget dem geliche, als er trage ein goller an.

5. Übersetzung: Winterlied 13

I

Mittelhochdeutscher Text Neuhochdeutsche Übersetzung
Wi überwinde ich beide Wie kann ich beides überwinden
mîn líep únd die súmerzît? meine Liebe und die Sommerzeit?
ine kan die wolgetânen schiere niht verklagen. Ich kann so schnell nicht aufhören um diese Schönheit zu klagen.
von sô grôzem leide, Von so großen Kummer,
mir ríuwe âne vröude gît, der mir Betrübnis ohne Freude bringt,
trûre ich wol von schulden nû ze disen trüeben tagen, leide ich gewiss begründet nun an diesen trüben Tagen.
di uns den winder kündent, der uns manger vröude roubet. Die verkünden uns den Winter, der uns mancher Freude beraubt.
sanges habent sich diu kleinen vogelîn geloubet: Den Gesang haben die kleinen Vögel aufgegeben,
alsô möhte ich wol mit mînem sange stille dagen. ebenso möchte ich mit meinem Gesang verstummen.

II

Sol mich niht vervâhen Soll mich nicht erfassen
mîn trôst únd mîn líeber wân, mein Trost und meine Hoffnung,
sô enweiz ich, waz genâden ich mich troesten mac. so weiß ich nicht, welche Gnade mich noch zu trösten vermag.
wol mac ir versmâhen Wohl mag sie verschmähen,
mîn díenést, den ích ir hân meinen Dienst, den ich ihr seit langer Zeit
lange her geleistet und des ie mit triuwen phlac. geleistet habe und den ich treu pflegte.
alsô phlaege ichs immer gerne, möhte ich des geniezen, So pflegte ich es immer gerne, ich möchte es genießen,
sô daz mich die dörper mínes lônes iht verstiezen. sodass mich die Dörper meines Lohnes nicht berauben.
des ist Uoze grîfic und sîn rûher schavernac. Danach giert Uoze mit seinem rauen Unsinn.

III

Engelwân und Uoze Engelwan und Uoze
die zwênè sint mír geház die zwei sind mir verhasst.
(schaden unde nídes muoz ich mich von in versehen) (vor deren Schaden und Neid muss ich mich vorsehen)
und der geile Ruoze: under der übermütige Route
wie tíuwèr er sích vermáz, wie ungehörig wertvoll er sich gab
der bestüende mich durch sí! die drîe widerwehen der mich um ihretwillen herausgefordert hat. Die drei Widersacher
râtent unde brüevent, daz ich ane lôn belîbe. berieten und erwägten, damit ich ohne Lohn bliebe.
niht envolge ir lêre, vrouwe, liebist aller wîbe! Folgt nicht ihren Lehren, Herrin, schönste aller Frauen!
lone mîner jâre; lâz in leit an mir geschehen! Belohne meine Jahre; lass mir kein Leid geschehen!

IV

Vrouwe, dîne güete Herrin, deine Güte
di erkénne ìch sô mánicvált, die sehe ich so vielfältig,
daz ich liebes lônes von dir noch gedingen hân. sodass ich auf der Liebe Lohn noch hoffen kann.
daz mich ie gemüete, Was mich stets beschäftigt
die spränzlér und ír gewált, sind die Bauern und ihre Gewalt,
daz was mit den bluomen hin. nu wil mir Engelwân da war es mit den dahin. Nun will mir Engelwan
dîne hulde verren: daz im müeze mísselingen, deine Zuneigung entziehen; das muss ihm misslingen,
sô daz hundert swert ûf sînem kophe lûte erklingen! so dass hundert Schwerter auf seinem Kopf erklingen!
snîdent sî ze rehte, sî zerüttent im den spân. Schneiden sie recht, verderben sie ihm seine Locken.

V

Seht an Engelwânen, Seht Engelwan an,
wie hôhe ér sîn hóubet tréit! wie hoch er den Kopf trägt!
swanne er mit gespannem swerte bî dem tanze gât, wenn er mit angeschnalltem Schwert zu dem Tanz geht,
sô ist er niht âne so ist er nicht ohne
der vlaemìschen höveschéit, die flämische Manier
dâ sîn vater Batze wênic mit ze schaffen hât. mit der sein Vater wenig zu schaffen hat.
nu ist sîn sun einoeder gouch mit sîner rûhen hûben: Nun ist sein Sohn ein einsamer Narr mit seiner rauen Haube
ich gelîche sîn gephnaete ze einer saten tûben, Für mich gleicht seine Aufgeblasenheit einer satten Taube,
diu mit vollem krophe ûf einem korenkasten stât. die mit vollem Kropf auf einem Kornspeicher sitzt.

VI

Swer in siner tougen Wer in seinem Innersten
ie liep ode leit gewan, je Lieb' oder Leid gewann,
dem sint mine sorgen und min kumber wol bekant. dem sind meine Sorgen und mein Kummer wohl bekannt.
sit ich minen ougen Seit ich meinen Augen
den stic niht verbieten kan, den Weg (Das Wandern) nicht verbieten kann
si enblicken hin, da Rouze tanzet an ir hant, blicken sie hin, wenn Rouze an ihrer Hand tanz,
so verlaze ich kume, deich mich selben niht enroufe: da geht es nur mit Mühen, dass ich mich selbst nicht raufe:
solhen wehsel nement, die da minnent, an ir koufe. Solch einen Wechsel nehmen die in Kauf, die begehren.
Minne, la mich vri! mich twingent sere diniu bant. Minne lass mich frei! Mich erdrücken deine Fesseln.

VII

Minne, dine snüere Minne, deine Fesseln
die twingent daz herze min, sie erdrücken mein Herz,
daz ich han ze strite wider dich deheine wer. dass ich im Streit gegen dich niemand wär.
swie verholne ich rüere Sowie ich heimlich anschlage
den zimbel der zelle din, das Glockenspiel in deiner Kammer,
so bin ich betwungen des, daz ich dir hulde swer. bin ich gezwungen dir die Treue zu schwören.
vrouwe Minne, din gewalt ist wider mich ze strenge; Herrin Minne, deine Gewalt über mich ist zu streng,
küneginne, diner ungenade niht verhenge, Königin, lass deiner Ungnade an mir nicht freien Lauf,
daz si mich verderbe! ja ist si über mich ein her. dass sie mich verdirbt! Ja sie ist Herr über mich.

6. Übersetzung: Winterlied 1

I

Mittelhochdeutscher Text Neuhochdeutsche Übersetzung
Winder, uns wil din gewalt Winter, deine Gewalt will uns
in die stuben dringen in die Stuben dringen
von der linden breit: von der großen Linde weg.
dine winde die sint kalt. Deine Winde, die sind kalt.
lerche, la din singen! Lerche, lass dein Singen!
dir hat widerseit Dir haben zugesetzt;
beide rife und ouch der sne; beide, Reif und auch der Schnee;
du muost stille swigen: Du musst still schweigen:
so klag ich den grüenen kle. so beklage ich den grünen Klee.
meie, ich wil dir nigen; Mai, ich will mich vor dir verneigen,
mir tuot der winder we. mir tut der Winter weh.

II

Tanzet, lachet weset vro! Tanzt, lacht, seid froh!
daz zimt wol den jungen Das passt wohl den Jungen
disen winder lanc. in diesem langen Winter.
iu ze stiuwer gibe ich so Als Steuer gebe ich dazu
hiwer von miner zungen dieses Jahr, von meiner Zunge,
einen niuwen sanc, einen neuen Gesang,
daz ir ane swaeren muot damit ihr ohne schweres Gemüt
vreude mugt erbiten. Freude erwarten könnt.
Engelmar, din stube ist guot: Engelmar, deine Stube ist gut:
küele ist an der liten. kühl ist es an dem Berghang.
der winder schaden tuot. Der Winter richtet Schaden an.

III

Etzel, Ruoze und Adelber Etzel, Ruoze und Adelber
und der geile Rüele und der übermütige Rüele
zesamen hant gesworn haben sich alle verschworen
alle uf einen dörper her: gegen einen Dörper:
derst von Witenbrüele Der ist von Witenbrüele
und brüevet grozen zorn. und hegte großen Zorn.
daz enkunde ich e noch sit Das erfuhr ich, doch konnte
nie voltagedingen nie schlichten.
Rüele enwolte enwiderstrit Rüele wollte um die Wette
an dem reien springen: beim Reigentanz springen:
daz was Lanzen nit. da wurde Lanze wütend/fuchsteufelswild.

IV

Lanzen einen treien treit, Lanzen ,
diu ist von barchane, der ist aus Barchan,
grüene also der kle. grün so wie der Klee.
ze wige hat er sich bereit: Er hat sich auf den Streit vorbereitet:
er lebet in dem wane, Er lebt in dem Glaube,
daz im niht widerste. dass ihm nichts widersteht.
dar in er gesteppet hat Da er es gepolstert hat,
ein guot isnin hemde ein gutes eisernes Hemd.
limmende als ein ber er gat; Knurrend wie ein Bär geht er,
guot muot ist im vremde. ein guter Wille ist ihm fremd.
erst kint, der in bestat. Er ist ein Kind (einfältig), der ihn bestätigt

IVa

Lanze der hat noch die frünt, Lanze hat noch die Eigenschaft,
die in niht enlazen, die ihn nicht loslässt,
swie gar er si ein kint. zu sein wie ein Kind.
dri han ich iu schiere gekünt, Drei habe ich gleich erkannt,
die im uf der strazen die ihm auf der Straße
bigestendic sint: beigestanden sind.
Isenbolt und Isenhart Isenbolt und Isenhart
und der junge Vrite. und der junge Vrite.
Rüele der wart nie so zart, Rüele, der war nie so vertraut.
er waer an dem strite Er wurde bei dem Streit
ze verhe wol bewart. wohl verschont.

IVb

So laz wirs vehten umb den lip. So lassen wir das Streiten um den Mensch.
und ge wir zuo dem tanze: Und wir gehen zu dem Tanz:
da spring wir schone enbor. Dort springen wir schön empor.
nu wol uf, meide und jungiu wip, Nun wohl auf, Mädchen und junge Weiber,
Afra, Englin, Franze, Afra, Englin, Franze,
diu wil uns singen vor. die wollen uns vorsingen.
Metze beit..... Metze zögert.....
und kumet Adelheite und kommt Adelheit
und über ..... Engellint und über ..... Engellint
und Irmengart gemeite, und die fröhliche Irmengart,
daz sint gar schoeniu kint. das sind gar schöne Mädchen.

7. Übersetzung: Winterlied 27

I

Mittelhochdeutscher Text Neuhochdeutsche Übersetzung
Mirst von herzen leide, Es ist mir von Herzen leid,
daz der küele winder dass der kühle Winter
verderbet schoener bluomen vil: so viele schöne Blumen verdirbt.
so verderbet mich ein senelichiu arebeit. Ebenso verdirbt mich eine Sehnsucht.
dise sorge beide Diese beiden Sorgen
dringent mich hin hinder drängen mich nach hinten
ze ende an miner vreuden zil. zum Ende meiner Freuden Ziel.
owe, daz diu guote mit ir willen daz vertreit, Weh, dass die Gute dies mit ihrem Willen vertritt,
sit si wol geringen mac
alle mine swaere! alle meine Leiden!
hei, gelebte ich noch den tac, Hei, erlebte ich noch den Tag,
daz si gnaedic waere! dass sie mir gnädig wäre!

II

Swenne ich mich vereine
unde an si gedenke,
waer inder wibes güete da,
diune haete sich so lange bi ir niht verholn.
sit si lonet kleine
miner niuwen klenke,
wan mag ich dienen anderswa?
nein, ich wil mit willen disen kumber langer doln.
waz, ob noch ein saelic wip
gar den muot verkeret?
vreu min herze und troeste den lip!
diu zwei diu sind geseret.

III

Zuo dem umgemache,
den ich von ir lide,
so twinget mich ein ander leit,
daz vor allem leide mich so sere nie betwanc,
swiech dar umbe lache
und gebare blide:
mir hat ein dörper widerseit
umb anders niht wan umbe den minen üppeclichen sanc.
derst geheizen Adeltir,
bürtic her von Ense,
zallen ziten drot er mir
als einer veizten gense.

IV

Hiwer an einem tanze
gie er umbe und umbe.
den wehsel het er al den tac:
glanziu schapel gap er umbe niuwiu krenzelin.
Etzel und Lanze,
zwene knappen tumbe,
die phlagen ouch, des jener phlac.
Lanze der beswaeret ein vil stolzez magedin:
eine kleine risen guot
zarte er ab ir houbet,
dar zuo einen bluomenhuot:
wer het im daz erloubet?

V

Owe siner hende!
daz si sin verwazen!
die vinger müezen werden vlorn,
da mit er gezerret hat den schedelichen zar!
hiete er ir gebende
ungezerret lazen,
daz kränzel hiete ouch si verkorn.
er ist ungevüeger danne wilen Engelmar,
der gewalticlichen nam
den spiegel Vriderune,
des bin ich dem dörper gram,
dem selben Walberune.

VI

Dise alten schulde
wecket mir diu niuwe:
ez hat ein geiler getelinc
hiwer an mir erwecket, swaz mir leides ie geschach.
e ichz langer dulde,
set des mine triuwe,
gespringe ich zuo zim in den rinc,
er bestat sin buoze, daz er ir ze vrouwen jach,
der ich lange gedienet han
der mit ganzer staete!
wolde er si geruowet lan,
wie rehte der danne taete!

VII

We, waz hat er muochen!
si kumt im niht ze maze.
zwiu sol sin pineclich gebrech?
im enmac gehelfen niht sin hovelich gewant.
er sol im eine suochen,
diu in werben laze.
diu sinen roten buosemblech
diu sint ir ungenaeme gar, dar zuo sin hiufelbant.
enge ermel treit er lanc,
die sint vor gebraemet,
innen swarz und uzen blanc.
mit siner rede er vlaemet.

VIIa

Siner snüere strangen
tengelnt an den orten:
da hanget wunder pfeffers an,
muscat, negele, pfawenspiegel: dest der dörper glanz.
er wil überdrangen
ein meit mit süezen worten,
des im doch niht gehelfen kan
sin üppiclich gewant und dar zuo sin vil waeher swanz.
ein vil guotez linin tuoch,
sehzehn elen kleine,
hat sin hemde und ouch sin bruoch:
der site ist ungemeine.

VIIb

Her Nithart, mugt irz lazen?
iu mac misselingen.
nu habt ez uf die triuwe min.
und mag ich, ez muoz iu bi dem tanze werden leit!
welt ir uf der strazen
vil mit uns gedringen,
swie breit ab iuwer multer sin,
da gelpfe schinet under iuwer ringelehte pfeit,
und sult ir sin der tiuvel gar
mit iuwerm glitzeden huote,
zware ich mache in bluotes war
mit minem swerte guote.

VIIc

"Nu dar, ziere gesellen,
nu stat mir algeliche,
helfet, daz wir in bestan,
der uns bi dem tanze mit gemache niht enlat!
ich truwe in wol ervellen",
so sprach Amelriche;
"die hant die muoz er mir hie lan,
da der spreckelehte vogel oben ufe stat,
und dar zuo den zeswen fuoz,
dar an der spore klinget.
ja geschaffe ich mir sin buoz,
daz er von uns niht singet."