Paläographie: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Form der Schrift ist zudem immer vom '''Beschreibstoff''', dem beschriebenen Material, abhängig. Während heute nahezu ausschließlich Papier verwendet wird, gab es im Mittelalter eine Vielzahl an Schreibstoffen. Bereits aus der Antike waren '''Papyrus''' und '''Pergament''' bekannt, ab dem Spätmittelalter verbreitete sich zunegmend auch '''Papier'''. <br /> | Die Form der Schrift ist zudem immer vom '''Beschreibstoff''', dem beschriebenen Material, abhängig. Während heute nahezu ausschließlich Papier verwendet wird, gab es im Mittelalter eine Vielzahl an Schreibstoffen. Bereits aus der Antike waren '''Papyrus''' und '''Pergament''' bekannt, ab dem Spätmittelalter verbreitete sich zunegmend auch '''Papier'''. <br /> | ||
Für die Datierung und Lokalisierung von Handschriften ist auch der '''Entstehungsort''' von großer Bedeutung. Die mittelalterliche Schreibstätte nannte sich '''Scriptorium''', der Schreiber war der '''Scriptor'''. In weiteren Schritten wurde insbesondere Prachthandschriften mit roter Farbe verziert ('''Rubricator''') und mit Buchmalerein versehen ('''Illuminator'''). Im Lauf der Jahrhunderte veränderten sich die Standorte von Scriptorien. Die klösterlichen Schreibstuben wichen zunehmend höfischen und universitären Scriptorien. Dies führte nicht nur zur Veränderung der Inhalte, sondern sorgte auch für die Weiterentwicklung der Schriftarten. | Für die Datierung und Lokalisierung von Handschriften ist auch der '''Entstehungsort''' von großer Bedeutung. Die mittelalterliche Schreibstätte nannte sich '''Scriptorium''', der Schreiber war der '''Scriptor'''. In weiteren Schritten wurde insbesondere Prachthandschriften mit roter Farbe verziert ('''Rubricator''') und mit Buchmalerein versehen ('''Illuminator'''). Im Lauf der Jahrhunderte veränderten sich die Standorte von Scriptorien. Die klösterlichen Schreibstuben wichen zunehmend höfischen und universitären Scriptorien. Dies führte nicht nur zur Veränderung der Inhalte, sondern sorgte auch für die Weiterentwicklung der Schriftarten.<br /> | ||
=== Wichtige Begriffe für den Umgang mit Handschriften === | |||
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==Handschriften von der römischen Antike bis zum europäischen Buchdruck == | ==Handschriften von der römischen Antike bis zum europäischen Buchdruck == |
Version vom 18. September 2023, 15:34 Uhr
Paläographie als Unterdisziplin der Handschriftenkunde
Für die Arbeit mit mittelalterlichen Texten ist die Auseinandersetzung mit Handschriften oftmals unerlässlich. Insbesondere Hoch- und Spätmittelalterliche Schriften bereiten oftmals Schwierigkeiten beim Lesen. Unter Paläographie wird die Lehre der Geschichte der Handschrift von der ausgehenden Antike bis zum Ende des Mittelalters verstanden. Schrift hat sich im Lauf der Jahrhunderte immer verändert. Der folgende Artikel soll einen Überblick über die wichtigsten Schriftarten für die Entwicklung der Deutschen Sprache geben. Beispiele aus Handschriften und Übersichtsdarstellungen der verschiedenen Alphabete geben zudem Hilfestellung für die Bestimmung und Datierung von weiteren Handschriften.
Grundlagen der Paläographie
Die Schrift hat sich über Jahrhunderte entwickelt. Um Schriften miteinander vergleichen und beschreiben zu können, haben sich Grundbegriffe herausgebildet.
Grundsätzlich wird zwischen Buchschriften (kalligraphisch) und Gebrauchsschriften (kursiv) unterschieden. Insbesondere im Spätmittelalter und mit zunehmendem Universitäts- und Kanzleiwesen kommt es jedoch zu vermischten Schriftarten.
Die Form der Schrift ist zudem immer vom Beschreibstoff, dem beschriebenen Material, abhängig. Während heute nahezu ausschließlich Papier verwendet wird, gab es im Mittelalter eine Vielzahl an Schreibstoffen. Bereits aus der Antike waren Papyrus und Pergament bekannt, ab dem Spätmittelalter verbreitete sich zunegmend auch Papier.
Für die Datierung und Lokalisierung von Handschriften ist auch der Entstehungsort von großer Bedeutung. Die mittelalterliche Schreibstätte nannte sich Scriptorium, der Schreiber war der Scriptor. In weiteren Schritten wurde insbesondere Prachthandschriften mit roter Farbe verziert (Rubricator) und mit Buchmalerein versehen (Illuminator). Im Lauf der Jahrhunderte veränderten sich die Standorte von Scriptorien. Die klösterlichen Schreibstuben wichen zunehmend höfischen und universitären Scriptorien. Dies führte nicht nur zur Veränderung der Inhalte, sondern sorgte auch für die Weiterentwicklung der Schriftarten.
Wichtige Begriffe für den Umgang mit Handschriften
Codex | ||
Rotulus | Beispiel | |
Foliierung | Beispiel | |
Blattzählung | Beispiel | |
Seitenzählung | Beispiel | |
Linierung | Beispiel | |
Recto | Beispiel | |
Verso | Beispiel | |
Spaltenzählung | Beispiel | |
Recto | Beispiel |