Panegyrik (Herrscherlob): Unterschied zwischen den Versionen

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Panegyrik war im Mittelalter eine Art der [[Mittelalterliche Auftragsliteratur|Auftragsliteratur]], die im Dienst von Herrschern geschrieben wurde. Herrscher beauftragten dabei Dichter lobend über den Herrscher und dessen Herrschaft zu schreiben, daher Herrscherlob.
Panegyrik war im Mittelalter eine Art der [[Mittelalterliche Auftragsliteratur|Auftragsliteratur]], die im Dienst von Herrschern geschrieben wurde. Herrscher beauftragten dabei Dichter lobend über den Herrscher und dessen Herrschaft zu schreiben, daher Herrscherlob.


Ein Beispiel ist zu finden von Walther von der Vogelweide, der Preislieder auf Philipp von Schwaben und auf Otto IV. verfasst hat.<ref name="test">[Buch], zusätzlicher Text. </Buch> Aus dem ersten Philippston:
Ein Beispiel ist zu finden von Walther von der Vogelweide, der Preislieder auf Philipp von Schwaben und auf Otto IV. verfasst hat.
Diu krône ist elter danne der künic Philippes sî (Kronenspruch)
L 18,29
Diu krône ist elter danne der künic Philippes sî,
dâ mugent ir alle schouwen wol ein wunder bî,
wie si ime der smit sô ebene habe gemachet.
sîn keiserlîchez houbet zimt ir alsô wol,
daz si ze rehte nieman guoter scheiden sol,
ir dewederz dâ daz ander niht enswachet.
si lachent beide ein ander an,
daz edel gesteine wider den jungen süezen man,
die ougenweide sehent die fürsten gerne.
Swer nû des rîches irre gê,
der schouwe, wem der weise ob sîme nacke stê, der stein ist aller fürsten leitesterne.


Die Krone ist älter als Philipp,
Aus dem ersten Philippston:<br />
dennoch hat der damalige Schmied sie genau
Diu krône ist elter danne der künic Philippes sî (Kronenspruch)<br />
passend für den jetzigen Träger, Philipp, gemacht.
L 18,29<br />
Sie passen so gut zueinander,
 
dass niemand sie trennen soll.
Diu krône ist elter danne der künic Philippes sî,<br />
Philipp unter der Krone: eine
dâ mugent ir alle schouwen wol ein wunder bî,<br />
Augenweide für alle Fürsten. Wer jetzt noch an
wie si ime der smit sô ebene habe gemachet.<br />
ihm zweifelt, achte auf den Waisen, den Solitär in
sîn keiserlîchez houbet zimt ir alsô wol,<br />
der Krone, und folge diesem leitesterne.
daz si ze rehte nieman guoter scheiden sol,<br />
ir dewederz dâ daz ander niht enswachet.<br />
si lachent beide ein ander an,<br />
daz edel gesteine wider den jungen süezen man,<br />
die ougenweide sehent die fürsten gerne.<br />
Swer nû des rîches irre gê,<br />
der schouwe, wem der weise ob sîme nacke stê, der stein ist aller fürsten leitesterne.<br />
 
Die Krone ist älter als Philipp,<br />
dennoch hat der damalige Schmied sie genau<br />
passend für den jetzigen Träger, Philipp, gemacht.<br />
Sie passen so gut zueinander,<br />
dass niemand sie trennen soll.<br />
Philipp unter der Krone: eine<br />
Augenweide für alle Fürsten. Wer jetzt noch an<br />
ihm zweifelt, achte auf den Waisen, den Solitär in<br />
der Krone, und folge diesem leitesterne.<br />
 
Literatur
Georgi, Annette (1969) "Philologische Studien und Quellen. Das lateinische und deutsche Preisgedicht des Mittelalters," Berlin: Erich Schmidt Verlag, S. 141 f.
 
[http://www.hs-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/13Jh/Walther/wal_ge04.html#18,29 http://www.hs-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/13Jh/Walther/wal_ge04.html#18,29]
 
 
[www.slm.uni-hamburg.de/ifg1/Personal/.../VL-E-Lyrik-III-ppt.pdf www.slm.uni-hamburg.de/ifg1/Personal/.../VL-E-Lyrik-III-ppt.pdf]

Version vom 27. Januar 2012, 15:57 Uhr

Panegyrik war im Mittelalter eine Art der Auftragsliteratur, die im Dienst von Herrschern geschrieben wurde. Herrscher beauftragten dabei Dichter lobend über den Herrscher und dessen Herrschaft zu schreiben, daher Herrscherlob.

Ein Beispiel ist zu finden von Walther von der Vogelweide, der Preislieder auf Philipp von Schwaben und auf Otto IV. verfasst hat.

Aus dem ersten Philippston:
Diu krône ist elter danne der künic Philippes sî (Kronenspruch)
L 18,29

Diu krône ist elter danne der künic Philippes sî,
dâ mugent ir alle schouwen wol ein wunder bî,
wie si ime der smit sô ebene habe gemachet.
sîn keiserlîchez houbet zimt ir alsô wol,
daz si ze rehte nieman guoter scheiden sol,
ir dewederz dâ daz ander niht enswachet.
si lachent beide ein ander an,
daz edel gesteine wider den jungen süezen man,
die ougenweide sehent die fürsten gerne.
Swer nû des rîches irre gê,
der schouwe, wem der weise ob sîme nacke stê, der stein ist aller fürsten leitesterne.

Die Krone ist älter als Philipp,
dennoch hat der damalige Schmied sie genau
passend für den jetzigen Träger, Philipp, gemacht.
Sie passen so gut zueinander,
dass niemand sie trennen soll.
Philipp unter der Krone: eine
Augenweide für alle Fürsten. Wer jetzt noch an
ihm zweifelt, achte auf den Waisen, den Solitär in
der Krone, und folge diesem leitesterne.

Literatur Georgi, Annette (1969) "Philologische Studien und Quellen. Das lateinische und deutsche Preisgedicht des Mittelalters," Berlin: Erich Schmidt Verlag, S. 141 f.

http://www.hs-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/13Jh/Walther/wal_ge04.html#18,29


[www.slm.uni-hamburg.de/ifg1/Personal/.../VL-E-Lyrik-III-ppt.pdf www.slm.uni-hamburg.de/ifg1/Personal/.../VL-E-Lyrik-III-ppt.pdf]