Munsalvaesche (Wolfram von Eschenbach, Parzival): Unterschied zwischen den Versionen
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Repanse de Schoy hieß sie, von der der Grâl sich tragen ließ. | Repanse de Schoy hieß sie, von der der Grâl sich tragen ließ. | ||
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Version vom 29. Juni 2012, 11:06 Uhr
Die Beschreibung der Gralsburg
Die Gralsburg Munsalvaesche ist die prachtvollste und größte Burg in Wolframs von Eschenbach Parzival. Sie wird auch die Burg Gottes genannt, da sich in ihr der heiligen Gral befindet und gehütet wird.
Zu Beginn des fünfen Buches trifft der junge Parzival erstmals auf die Burg. Auf der Suche nach einer Unterkunft für die Nacht begegnet er an einem See einem Fischer und frägt diesen um Rat. Dieser weist ihm den Weg zu dem einzigen Haus in der Umgebung, welches sich später als die Gralsburg herausstellt. Als Parzival die Burg erblickt, ist er überwältigt von dessen Schönheit und Stärke:
(226, 14 - 19)
Original | Übersetzung |
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diu burc an veste niht betrogen.
si stuont reht als si wäre gedræt. ez enflüge od hete der wint gewæt. mit stürme ir niht geschadet was. vil türne, manec palas dâ stuont mit wunderlîcher wer. |
Die Burg log nicht, wenn sie sich Festung nannte.
Wie gedrechselt stand sie da. Mit Sturm war ihr im Krieg nicht beizukommen, höchstens mit Wind - wenn man geflogen wäre. Viele Türme und so mancher Palast standen da in märchenhafter Macht. |
Auf der Burg angekommen, wird Parzival von deren Bewohnern herzlich empfangen und bekommt Einblick in das Innere der Burg. Die Beschreibung von Reichtum und Pracht wird fortgesetzt und in detaillierter Ausführung geschildert. Die Burg ist das Prächtigste, das Parzival jemals gesehen hat und lässt keinerlei Wünsch offen. Nachdem er dem König, den Rittern und dem Gefolge begegnet, erblickt er zum ersten Mal den Grâl, welcher von der Königin Repanse de Schoye getragen wird:
(235, 20 - 27)
Original | Übersetzung |
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ûf einem grüenen achmardî
truoc si den wunsch von pardîs, bade wurzeln unde rîs. daz was ein dinc, daz hiez der Grâl, erden wunsches überwal. Repanse de schoy se hiez, die sich der grâl tragen liez. |
Auf grünem Achmardî
trug sie des Paradieses Glück, Wurzel und Sproß in einem. Das war ein Ding, das hieß Der Grâl, alles Glück, das man auf Erden wünschen kann, vermag ihn nicht zu fassen. Repanse de Schoy hieß sie, von der der Grâl sich tragen ließ. |
Fazit
Quellenverzeichnis
- Backes, Susanna: Von Munsalvaesche zum Artushof: Stellenkommentar zum fünften Buch von Wolframs Parzival. Bochum 1999.
- Ebersold, Günther: Wildenberg und Munsalvaesche: auf den Spuren eines Symbols. Frankfurt am Main 1988.
- Kolb, Herbert: Munsalvaelsche. München 1963.
- Kordt, Christa-Maria: Parzival in Munsalvaesche. Herne 1997.