Gattungszuordnung (Gottfried von Straßburg, Tristan): Unterschied zwischen den Versionen

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Diesbezüglich gibt es jedoch auch Argumente, die gegen eine Anlehnung sprechen oder besser gesagt, Argumente die überzeugen, dass der Tristan dem klassischen Artusroman nicht zugeordnet werden darf.
Diesbezüglich gibt es jedoch auch Argumente, die gegen eine Anlehnung sprechen oder besser gesagt, Argumente die überzeugen, dass der Tristan dem klassischen Artusroman nicht zugeordnet werden darf.
Eine besonders typische Eigenschaft des Artusroan ist die Doppelwegstruktur. Dieser "Weg" bezeichnet den Werdegang eines Ritters, auch [http://wikipedia.org aventiure]
Eine besonders typische Eigenschaft des Artusroan ist die Doppelwegstruktur.  


Dieser "Weg" bezeichnet den Werdegang eines Ritters, auch der Weg der [http://wikipedia.org Âventiure] genannt. Auf diesem Weg muss der Ritter in die Welt ausziehen und sich beweisen, sich Tugenden und Ehre zu Eigen machen, vorher gilt er nicht als Ritter. Der Doppelweg beschreibt indes die Dopplung seines Weges, indem er Etappen erfolgreich meistert, dann an einen Tiefpunkt gelangt und sich, nachdem er zu seinen ritterlichen Idealen zurückgegekehrt ist, den selben Weg erneut gehen muss, um letztlich die ritterlichen Tugenden für sich zu gewinnen.<ref>Wolfzettel, Friedrich; Ihring, Peter (Hg.): Erzählstrukturen der  Artusliteratur. Forschungsgeschichte und neue Ansätze. Tübingen 1999.</ref>




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Version vom 27. November 2010, 00:53 Uhr

Das Heldenepos

Ordnet man das Werk "Tristan" des Gottfried von Straßbourg dem Heldenpos zu oder der Struktur des Artusromans?

Das Heldenepos, oder auch die Heldenepik bzw. Hedendichtung, bezeichnet ein Genre, in welchem die heroische Figur einer Erzählung im Mittelpunkt steht.


Auf der anderen Seite gibt es diverse Theorien, die eine Parallele des Tristanromans und der Artussage, bzw. Anlehnungen an den klassischen Artusroman sehen. Die Forschungsansätze enthalten im Wesentlichen grundsätzlich die gleiche Aussage, nämlich, dass die Geschichte von Tristan eng mit der Artussage verknüpft ist, wenn nicht sogar einen Teil der Artusgeschichte reflektiert.[1]

Diesbezüglich gibt es jedoch auch Argumente, die gegen eine Anlehnung sprechen oder besser gesagt, Argumente die überzeugen, dass der Tristan dem klassischen Artusroman nicht zugeordnet werden darf. Eine besonders typische Eigenschaft des Artusroan ist die Doppelwegstruktur.

Dieser "Weg" bezeichnet den Werdegang eines Ritters, auch der Weg der Âventiure genannt. Auf diesem Weg muss der Ritter in die Welt ausziehen und sich beweisen, sich Tugenden und Ehre zu Eigen machen, vorher gilt er nicht als Ritter. Der Doppelweg beschreibt indes die Dopplung seines Weges, indem er Etappen erfolgreich meistert, dann an einen Tiefpunkt gelangt und sich, nachdem er zu seinen ritterlichen Idealen zurückgegekehrt ist, den selben Weg erneut gehen muss, um letztlich die ritterlichen Tugenden für sich zu gewinnen.[2]







  1. William C. McDonald: On the Intersection of Legends in German Medieval Literature. New York 1991.
  2. Wolfzettel, Friedrich; Ihring, Peter (Hg.): Erzählstrukturen der Artusliteratur. Forschungsgeschichte und neue Ansätze. Tübingen 1999.