Baumgartenszene (Gottfried von Straßburg, Tristan): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:3.jpg]]
Datei:3.jpg|Tristan und Isolde vor dem Ölbaum an der Quelle. Marke und Melot im Baum.
Casket, Oak, geschnitzt und gemalt, ca. 1350-1375 (London, British Museum, nr. 2173-1855)


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=='''XXIII. Baumgartenszene''' (V. 14583- bis 15046)==
=='''XXIII. Baumgartenszene''' (V. 14583- bis 15046)==



Version vom 30. November 2010, 12:40 Uhr

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Datei:3.jpg

XXIII. Baumgartenszene (V. 14583- bis 15046)

Inhalt

Die Baumgartenszene beginnt damit, dass Melot zu Marke in den Wald reitet und ihn über die vergangenen Geschehnisse an der Quelle aufklärt. Melot überzeugt Marke noch am selben Abend zur Quelle zu gehen um sich selbst davon zu überzeugen, dass die Gerüchte um eine heimliche Liebe zwischen Isolde und Tristan stimmen. Marke und Melot finden kein Versteck und klettern letztlich an einem Ölbaum nahe der Quelle hinauf, von wo aus man das Geschehen gut beobachten kann. Als die Nacht anbricht erscheint Tristan und seine Boten die Quelle hinuterfahren um Isolde über seine Anwesenheit zu informieren. Nach einiger Zeit bemerkt Tristan im Schatten des Baumes die Umrisse zweier Personen und erkennt, dass er in eine Falle geraten ist. Tristan bittet Gott, Isolde vor diesem Hinterhalt zu schützen. Isolde und Brangäne gehen in den Garten und warten auf die Nachricht von Tristan. Nachdem Brangäne die Boten findet, macht sich Isolde auf den Weg zum Ölbaum. Als sie Tristan stillstehend dort anfindet wundert sie sich, denn an anderen Tagen ist er ihr immer entgegen gekommen. Isolde bemerkt während sie auf Tristan zugeht die Umrisse zweier Gestalten im Schatten des Baumes und erkennt ebenfalls, dass sie in eine Falle geraten ist. Nun spricht Isolde zu Gott und bittet ihn darum, dass ihnen nicht passieren möge. Isolde ermahnt Tristan, dass es unhöflich sei, sie zu so später Stunde zu einer Unterredung holen zu lassen und ihr solche Heimlichkeiten zu zumuten. Sie betont, dass sie lieber einen Finger ihrer Hand verlieren würde, als mit ihm gesehen zu werden. Sie schämt sich der Gerüchte über die beiden und glaubt, dass wenn man sie beide hier reden sehen würde, diese Gerüchte bestätigt wären. Sie bekennt zu Gott, dass sie keinen anderen Mann liebt, als den dem sie ihre erste Blüte ihrer Jungfräulichkeit geschenkt hat. und gihe's zu gote, daz ich nie ze keinem manne muot gewan und hiute und iemer alle man vor mînem herzen sint verspart niwan der eine, dem dâ wart der êrste rôsebluome von mînem magetuome. (V. 14760 ff.) Tristan antwortet darauf, dass die Gerüchte um ihn und Isolde nicht stimmen. Isolde soll Marke seinen Zorn nehmen, für eine Woche, sodass er seine Abreise vom Hofe vorbereiten kann und das Land verlassen kann. Isolde erwidert darauf, dass sie ihren König nie um etwas bitten würde, dass ihm oder seinem Reich schaden könne. Sie betont, wie schlecht sie beide stehen und sagt,Gott möge es bei Zeiten ändern. Sie erbittet, dass sie nun gehen dürfe, ihrem Mann seine Bitte jedoch vortragen würde. Tristan und Isolde verlassen den Ölbaum an der Quelle. Marke bereut jeden Verdacht, den er gegen seinen Neffen und Isolde hegte und verwünscht all jene, die ihn dazu angestifftet haben. Melot und Marke reitet zur Jagd zurück. Am nächsten Tag reitet Marke alleine zum Hofe und fragt Isolde wie es ihr ergangen sei und wie es Tristan ginge. Isolde wiederholte alles, was Tristan ihr am Abend zu vor gesagt hatte. Marke hörte genau darauf was sie sagte, obwohl er es selbst am Abend zuvor gehört hatte. Marke beschießt, dass Isolde nun darüber entscheiden soll, wie es mit dem Streit zwischen Marke und Tristan weiter gehen soll. Diese weist dies jedoch von sich, da es sie zu sehr belasten würde. Marke schwört darauf, dass er allen Gram gegen Tristan beilegen will. Es soll nach Tristan gerufen werden und der Streit wird augenblicklich beigelegt. Von nun an ist Isolde wieder der Obhut Tristans unterstellt. Isolde und Tristan leben weiter glücklich.