Parzivals Schwerter: Unterschied zwischen den Versionen
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| von Ithêr du bist erborn: || Von Ithêr stammst du ab: | |||
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| er kan si wol geprüeven noch || und kann sie immer noch vor allen Augen zeigen. | |||
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Im Kampf mit Feirefiz zerbricht das Ither-Schwert (Pz. 744,10-18), womit der Tod von Parzivals nächstem Verwandten - und auch der des Heldens durch die Hand des eigenen Bruders -verhindert wird. | Im Kampf mit Feirefiz zerbricht das Ither-Schwert (Pz. 744,10-18), womit der Tod von Parzivals nächstem Verwandten - und auch der des Heldens durch die Hand des eigenen Bruders -verhindert wird. |
Version vom 27. Mai 2015, 00:35 Uhr
Dieser Artikel beschäftigt sich mit Parzivals Schwertern.
Ither-Schwert
Erst als er später auf Trevrizent trifft, realisiert er, dass einen Verwandten getötet hat, als dieser ihm sagt (Pz. 499,13-16)
von Ithêr du bist erborn: | Von Ithêr stammst du ab: |
dîn hant die sippe hât verkorn: | Deine Hand hat die Verwandschaft verkannt, |
got hât ir niht vergezzen doch, | doch Gott hat nichts davon vergessen |
er kan si wol geprüeven noch | und kann sie immer noch vor allen Augen zeigen. |
Im Kampf mit Feirefiz zerbricht das Ither-Schwert (Pz. 744,10-18), womit der Tod von Parzivals nächstem Verwandten - und auch der des Heldens durch die Hand des eigenen Bruders -verhindert wird.
von Gaheviez daz starke swert | Das starke Schwert von Gaheviez |
mit slage ûfs heidens helme brast | traf mit einem gewaltigen Hieb den Helm des Heiden und zersprang: |
sô daz der küene rîche gast | der mächtige, kühne Herr aus dem Orient |
mit strûche venje suochte. | ging in die Knie. |
got des niht langer ruochte, | Gott wollte es nicht länger dulden, |
daz Parzivâl daz rê nemen | daß Parzivâls Hand |
in sîner hende solde zemen: | mit Leichenraub umging. |
daz swert er Ithêre nam, | Er hatte ja einst dieses Schwert, |
als sîner tumpheit dô wol zam. | mit dem Recht kindlicher Dummheit, Ithêr abgenommen. |
Gral-Schwert
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Textausgabe
Wolfram von Eschenbach: Parzival. Studienausgabe. Mittelhochdeutscher Text nach der sechsten Ausgabe von Karl Lachmann. Übersetzung von Peter Knecht. Mit einer Einführung zum Text der Lachmannschen Ausgabe und in Probleme der ‚Parzival’-Interpretation von Bernd Schirok, 2. Aufl., Berlin/New York 2003.
Sekundärliteratur
Schröder, Werner: Parzivals Schwerter. In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur Bd. 100 / 1971, Heft 1/2, S. 111-132.
Tax, Petrus W.: Nochmals zu Parzivals zwei Schwertern. Ein nachdenklicher und narrativ-kombinatorischer Versuch über Schwerter und Kampfstrategien, Segen und Impotenzen in Wolframs 'Parzival'. In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur Bd. 135/ 2006, Heft 3, S. 275-308.
Weigand, Hermann J.: A Jester at the Grail Castle in Wolfram's Parzival?. In: PMLA 67.4/ 1952, S. 485-510.