Adressaten des Parzivals: Unterschied zwischen den Versionen

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Dieser Artikel setzt sich zum Ziel, die Adressaten des Parzivals herauszuarbeiten. Diesbezüglich wir der Prolog des Werkes analysiert.
Dieser Artikel setzt sich zum Ziel, die Adressaten des Parzivals herauszuarbeiten. Diesbezüglich wir der Prolog des Werkes analysiert.


=== Einführung in die Adressaten Typen ===
Im Prolog nennt Wolfram von Eschenbach drei Adressaten-Gruppen: den ''wîsen'', den ''tumpen'' und den "''schwarz-weiß-gemischt-elsternfarbige''" an die sich sein Werk wenden soll. Hierfür wird das [[Das_Elsterngleichnis_(Wolfram_von_Eschenbach,_Parzival)|Elsterngleichnis]]
Im Prolog nennt Wolfram von Eschenbach drei Adressaten-Gruppen: den ''wîsen'', den ''tumpen'' und den "''schwarz-weiß-gemischt-elsternfarbige''" an die sich sein Werk wenden soll. Hierfür wird das [[Das_Elsterngleichnis_(Wolfram_von_Eschenbach,_Parzival)|Elsterngleichnis]]
als Initiierung angewandt.
als Initiierung angewandt.


==== Adressaten Typus I : Der schwarz-weiß-gemischt elsternfarbige Adressat ====
Der erste eingeführte Adressaten Typus ist- der schwarz-weiß-gemischt elsternfarbige Adressat.
Der erste eingeführte Adressaten Typus ist- der schwarz-weiß-gemischt elsternfarbige Adressat.
Auffällig in [http://www.mediaevum.de/autoren/wolfram_von_eschenbach.htm Wolfram von Eschenbach] Parzival ist, dass diesem Adressaten die größte Aufmerksamkeit gewidmet ist [vgl. Schirok 2003: CIV].
Auffällig in [http://www.mediaevum.de/autoren/wolfram_von_eschenbach.htm Wolfram von Eschenbach] Parzival ist, dass diesem Adressaten die größte Aufmerksamkeit gewidmet ist [Schirok 2003: CIV].
Dieser Adressat wird in den nachfolgenden Versen 1,1 -1,14 [vgl. Schirok 2003: CIII ]folgendermaßen umschrieben:
Dieser Adressat wird in den nachfolgenden Versen 1,1 -1,14 [Schirok 2003: CIII ]folgendermaßen umschrieben:
                                                
                                                


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Somit wird der Anschein geweckt, er habe den größeren Anteil. Achtet man im Folgenden auf die Symbolik seiner Farbgebung (schwarz/weiß bzw. Himmel/Hölle), bildet er den Kontrast zwischen dem Schwarzen und dem Weißen und scheint mittig zwischen ihnen zu stehen.
Somit wird der Anschein geweckt, er habe den größeren Anteil. Achtet man im Folgenden auf die Symbolik seiner Farbgebung (schwarz/weiß bzw. Himmel/Hölle), bildet er den Kontrast zwischen dem Schwarzen und dem Weißen und scheint mittig zwischen ihnen zu stehen.


==== Quellen ====
<HarvardReferences />
<HarvardReferences />
*[*Schirok 2003] Schirok, Bernd: Einführung in Probleme der 'Parzival'-Interpretation, Walter de Gruyter, Berlin; New York 2003
*[*Schirok 2003] Schirok, Bernd: Einführung in Probleme der 'Parzival'-Interpretation, Walter de Gruyter, Berlin; New York 2003
*[*PZ] von Eschenbach, Wolfram: Parzival. Text und Übersetzung. 2. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin; New York 2003

Version vom 31. Mai 2015, 13:32 Uhr

Dieser Artikel setzt sich zum Ziel, die Adressaten des Parzivals herauszuarbeiten. Diesbezüglich wir der Prolog des Werkes analysiert.

Einführung in die Adressaten Typen

Im Prolog nennt Wolfram von Eschenbach drei Adressaten-Gruppen: den wîsen, den tumpen und den "schwarz-weiß-gemischt-elsternfarbige" an die sich sein Werk wenden soll. Hierfür wird das Elsterngleichnis als Initiierung angewandt.

Adressaten Typus I : Der schwarz-weiß-gemischt elsternfarbige Adressat

Der erste eingeführte Adressaten Typus ist- der schwarz-weiß-gemischt elsternfarbige Adressat. Auffällig in Wolfram von Eschenbach Parzival ist, dass diesem Adressaten die größte Aufmerksamkeit gewidmet ist [Schirok 2003: CIV]. Dieser Adressat wird in den nachfolgenden Versen 1,1 -1,14 [Schirok 2003: CIII ]folgendermaßen umschrieben:


Mittelhochdeutsch Neuhochdeutsch
Ist zwîvel herzen nâchgebûr, Wenn zwîvel sich im Herzen als Mitbewohner breitmacht,
daz mouz der sêle werden sûr. dann wird das bitter für die Seele.
gesmaehet unde gezieret Schmach und Schmuck sind
ist, swâ sich parrieret zusammengenäht, wenn zwîvel unbeirrbare
unverzaget mannes muot Entschlossenheit entgegengesetzt wird
als agelstern varwe tuot. wie beim (schwarz-weißen) Federkleid
der mac dennoch wesen geil: der Elster. Ein solcher elsternfarbener
wand an im sint beidiu teil, Mensch kann trotz des zwîvels
des himels und der helle. hoffnungsvoll sein, denn an ihm haben
der unstete geselle beide Anteil, Himmel und Hölle. Der Haltlose
hât die swarzen varwe gar, ist ganz und gar schwarz und
und wirt och nâch der vinster var: landet auch dort, wo ewige Finsternis
sô habet sich an die blanken herrscht. An die weiße Farbe hält sich,
der mit staeten gedanken dessen Sinnen und Trachten unerschütterlich ist.

Der vollkommen Schwarze wird hier in lediglich drei Versen umrissen. Sein Gegenüber - der ganz Weiße – erhält bei ihm einen noch geringeren Anteil in seiner Umschreibung. Der schwarz-weiß-gemischt-elsternfarbige Adressat wird durch ambivalente Umschreibungen gekennzeichnet: zwîvel – unverzaget mannes muot [PZ 1,1 ; 1,]; gesmaehet unde gezieret [PZ 1,3] charakterisiert. Sein Schicksal steht offen vor ihm, da an ihm sint beidiu teil, des himels und der helle [PZ 1,8-1,9]. Er hat - durch seine weiße Farbgebung - ein Anrecht in den Himmel zu kommen [PZ 1,12- 14]. Doch führt seine schwarze Charakterisierung als unstaete geselle [PZ 1,10-12] zu einer Offenheit in dieser Entscheidung. Diese Entscheidung gilt es für diesen Typus durch dessen Handeln selbst zu treffen „ sô habet sich an die blanken der mit staeten gedanken.“ [PZ 1,13-1,14]. Somit wird der Anschein geweckt, er habe den größeren Anteil. Achtet man im Folgenden auf die Symbolik seiner Farbgebung (schwarz/weiß bzw. Himmel/Hölle), bildet er den Kontrast zwischen dem Schwarzen und dem Weißen und scheint mittig zwischen ihnen zu stehen.


Quellen

<HarvardReferences />

  • [*Schirok 2003] Schirok, Bernd: Einführung in Probleme der 'Parzival'-Interpretation, Walter de Gruyter, Berlin; New York 2003
  • [*PZ] von Eschenbach, Wolfram: Parzival. Text und Übersetzung. 2. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin; New York 2003