Kurvenal (Gottfried von Straßburg, Tristan): Unterschied zwischen den Versionen

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Als Rual mit seinen Söhnen und Tristan auf das norwegische Handelsschiff geht, um dort Jagdvögel zu kaufen, bleibt Kurvenal auf Geheiß Ruals mit Tristan auf dem Schiff zurück, während Rual und seine Söhne sich nach Hause begeben (V. 2250 f.). Kurvenal kann nicht verhindern, dass Tristan entführt wird, beide merken nicht, dass sich das Schiff vom Ufer entfernt: ''si stiezen an und vuoren dan: / sô lîse, daz es Tristan / noch Curvenal nie wart gewar [...]'' (V. 2309-2311), da sie in das Schachspiel vertieft sind. Als sich Tristan und Kurvenal ihrer Lage bewusst werden, weinen beide. Kurvenal wird von den Kaufleuten in ein ''schiffelîn'' (V. 2341) gesetzt, bekommt noch ein Ruder und ''ein cleine brôt'' (V. 2343) und wird sich selbst überlassen. (V. 2331 f.). Es wird von keiner Gegenwehr Kurvenals berichtet, vielleicht wäre sie sinnlos gewesen. Dass er Tristan alleine zurücklassen muss, scheint ihn jedoch zu bedrücken: ''in manegen wîs sô was im wê: / wê umbe daz michel ungemach, / daz er an Tristande sach; [...]'' (V. 2352-2354).
Als Rual mit seinen Söhnen und Tristan auf das norwegische Handelsschiff geht, um dort Jagdvögel zu kaufen, bleibt Kurvenal auf Geheiß Ruals mit Tristan auf dem Schiff zurück, während Rual und seine Söhne sich nach Hause begeben (V. 2250 f.). Kurvenal kann nicht verhindern, dass Tristan entführt wird, beide merken nicht, dass sich das Schiff vom Ufer entfernt: ''si stiezen an und vuoren dan: / sô lîse, daz es Tristan / noch Curvenal nie wart gewar [...]'' (V. 2309-2311), da sie in das Schachspiel vertieft sind. Als sich Tristan und Kurvenal ihrer Lage bewusst werden, weinen beide. Kurvenal wird von den Kaufleuten in ein ''schiffelîn'' (V. 2341) gesetzt, bekommt noch ein Ruder und ''ein cleine brôt'' (V. 2343) und wird sich selbst überlassen. (V. 2331 f.). Es wird von keiner Gegenwehr Kurvenals berichtet, vielleicht wäre sie sinnlos gewesen. Dass er Tristan alleine zurücklassen muss, scheint ihn jedoch zu bedrücken: ''in manegen wîs sô was im wê: / wê umbe daz michel ungemach, / daz er an Tristande sach; [...]'' (V. 2352-2354).
Während Kurvenal auf dem Meer treibt hat er Todesangst, da er nicht rudern kann. Er betet zu Gott und bittet um Rettung. Anschließend fühlt er sich dann doch in der Lage zu Rudern und gelangt sicher an den Heimathafen. Kurvenal berichtet Rual und Floraete von der Enführung, beide scheinen ihm jedoch keine Vorwürfe zu machen (V. 2375 f.).
Während Kurvenal auf dem Meer treibt hat er Todesangst, da er nicht rudern kann. Er betet zu Gott und bittet um Rettung. Anschließend fühlt er sich dann doch in der Lage zu Rudern und gelangt sicher an den Heimathafen. Kurvenal berichtet Rual und Floraete von der Enführung, beide scheinen ihm jedoch keine Vorwürfe zu machen (V. 2375 f.).
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Version vom 9. Januar 2011, 17:34 Uhr

Kurvenal ist ein Lehrer Tristans und begleitet Tristan circa acht Jahre lang auf dessen Bildungsreise (Tristan ist zu Beginn der Reise sieben Jahre alt (V. 2056 f.), bei der Rückkehr dreizehn oder vierzehn (V. 2131 f.). Auch nach der Reise ist Kurvenal weiterhin Tristans Lehrer.

Der Ziehvater Rual vertraut Tristan Rual an, als Tristan sieben Jahre alt ist (V. 2057). Kurvenal wird als kluger Mann (V. 2061) beschrieben, der viele höfische Fertigkeiten erlernt hat und von vornehmer Besinnung ist (V. 2260 f.). Er ist Tristans Lehrer und Freund („Curvenal sîn vriunt“ V. 2334) und begleitet ihn ins Ausland, wo Tristan Fremdsprachen erlernen soll. Aus den Informationen, die Tristan gibt, als er an Markes Hof kommt, lässt sich erkennen, welche Regionen Rual und Tristan bereist haben (u. a. Parmenien, Wales, die Stadt Lut. V. 3675 f.) und welche Sprachen Tristan auf seiner Bildungsreise erlernt hat (Bretonisch, Walisisch, Lateinisch, Französisch, Norwegisch, Irisch, Deutsch, Schottisch und Dänisch. V. 3690 f.). Als Tristan ca. vierzehn Jahre alt ist, lässt Rual Kurvenal und Tristan zurückkommen.

Als Rual mit seinen Söhnen und Tristan auf das norwegische Handelsschiff geht, um dort Jagdvögel zu kaufen, bleibt Kurvenal auf Geheiß Ruals mit Tristan auf dem Schiff zurück, während Rual und seine Söhne sich nach Hause begeben (V. 2250 f.). Kurvenal kann nicht verhindern, dass Tristan entführt wird, beide merken nicht, dass sich das Schiff vom Ufer entfernt: si stiezen an und vuoren dan: / sô lîse, daz es Tristan / noch Curvenal nie wart gewar [...] (V. 2309-2311), da sie in das Schachspiel vertieft sind. Als sich Tristan und Kurvenal ihrer Lage bewusst werden, weinen beide. Kurvenal wird von den Kaufleuten in ein schiffelîn (V. 2341) gesetzt, bekommt noch ein Ruder und ein cleine brôt (V. 2343) und wird sich selbst überlassen. (V. 2331 f.). Es wird von keiner Gegenwehr Kurvenals berichtet, vielleicht wäre sie sinnlos gewesen. Dass er Tristan alleine zurücklassen muss, scheint ihn jedoch zu bedrücken: in manegen wîs sô was im wê: / wê umbe daz michel ungemach, / daz er an Tristande sach; [...] (V. 2352-2354). Während Kurvenal auf dem Meer treibt hat er Todesangst, da er nicht rudern kann. Er betet zu Gott und bittet um Rettung. Anschließend fühlt er sich dann doch in der Lage zu Rudern und gelangt sicher an den Heimathafen. Kurvenal berichtet Rual und Floraete von der Enführung, beide scheinen ihm jedoch keine Vorwürfe zu machen (V. 2375 f.).