Der Königinnenstreit (Nibelungenlied): Unterschied zwischen den Versionen

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===Figur der Kriemhild===
===Figur der Kriemhild===
Bei Kriemhild handelt es sich um die Tochter der Königin Ute und des verstorbenen Dankrats (vgl. Str. 5) und die Schwester von Gunther, Gernot und Giselher (vgl. Str. 2). Zusammen mit ihrer Familie lebt sie im Burgundenland (vgl. Str. 1). Kriemhild wird als Frau beschrieben, welche durch ihre unendliche Schönheit gekennzeichnet ist (Vgl. Str. 1). Zunächst nimmt sie sich vor sich nie zu verlieben, um niemals Leid durch einen Mann zu erfahren (vgl. Str. 13). Doch dann trifft sie auf Siegfried und verliebt sich in ihn (vgl. Str. 291). Bereits zu Beginn des Nibelungenlieds verweist der Falkentraum Kriemhilds auf eine tragische Entwicklung dieser Liebesgeschichte (vgl. Str. 7). Später wird Kriemhild die Ehefrau von Siegfried. Somit weiß sie von der Standeslüge, welche Siegfried und Gunther Brünhild aufgetischt hatten, um Gunther mit Brünhild vermählen zu können. 
In dem Gespräch mit Brünhild beginnt sie das Thema auf ihre ruhmreichen Ehemänner zu lenken. Dadurch entsteht ein Konflikt der beiden Frauen, welcher der Ehemänner mehr Macht habe. Kriemhild beharrt darauf, dass beide Männer gleichgestellt seien, während Brünhild aufgrund der Standeslüge glaubt, dass Siegfried ein Leibeigener Gunthers sei. Durch Brünhilds Anschuldigungen wird Kriemhild zornig. Daraufhin geht sie strategisch vor und argumentiert für ihre Stellung. Sie merkt an, dass Siegfried als Leibeigener Gunthers Abgaben hätte tätigen müssen, was er allerdings nicht getan hat. Kriemhild treibt den Streit weiter und droht Brünhild an, vor ihr in das Münster einzutreten. So kommt es dazu, dass beide Frauen sich vor dem Münster antreffen und ihren Streit dort in aller Öffentlichkeit weiterführen. Kriemhild bezeichnet ihre Gegenspielerin als „kebse“ (Str. 835), woraufhin diese einen Beweis für diese Anschuldigung fordert. Daraufhin verweist Kriemhild auf Ring und Gürtel, die sie trägt. Diese Besitztümer hatten zuvor Brünhild gehört. Als Siegfried Brünhild im Bett überwältigt hat, nahm er diese Gegenstände mit. Somit dienen diese als Beweis, für Kriemhilds Anschuldigungen. Brünhild fängt an zu weinen. Durch die Aussagen Kriemhilds, dass ihr Ehemann mit Gunther gleichgestellt sei entfacht der Streit der beiden Königinnen erst. Sie führt den Streit immer weiter und stellt Brünhild in der Öffentlichkeit bloß, sodass der Streit eskaliert. Durch die Folgen des Streits verliert Kriemhild ihren Ehemann und wird daraufhin zur trauernden Witwe. Ihren Brüdern scheint sie die Ermordung Siegfrieds zu verzeihen, an Hagen übt sie allerdings Rache aus.


==Ablauf des Streits==
==Ablauf des Streits==

Version vom 28. August 2020, 12:03 Uhr