Benutzer:Philipp Leisenheimer: Unterschied zwischen den Versionen

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==Übersetzung 01: "Reinhart Fuchs" V. 213-219==
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!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|des wart er trvric vnde vnvro, || "Deshalb wurde er sehr betrübt,
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|er sprach: "herre, wie kvmt ditz so, ||  er sprach: "Herr, wie kommt es,
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|daz mich ein voglin hat betrogen? ||  dass mich ein Vöglein betrogen hat?
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|daz mvet mich, daz ist vngelogen." || Ganz ehrlich, das ärgert mich."
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|REinhart kvndikeite pflac, || Reinhart war klug,
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|doch ist hevte niht sin tac, || doch heute ist nicht sein Tag,
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|daz iz im nach heile mvege ergan. || dass es ihm entsprechend gut ergehen könnte.
|} (vgl. RF, V. 213-219)
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==Übersetzung 02: "Reinhart Fuchs" V. 385-401==
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!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|Do Reinhart die not vberwant, || "Als Reinhart die Gefahr überwunden hatte,
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|vil schire er den wolf Ysengrin vant. ||  traf er ganz plötzlich auf den Wolf Isengrin.
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|do er in von erst ane sach, ||  Als er ihn zuerst sah,
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|nv vernemet, wie er do sprach: || nun hört zu, wie er da sprach:
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|"got gebe evch, herre, gvten tac.||"Gott schenke euch einen guten Tag, mein Herr.
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|swaz ir gebietet vnde ich mac, || Ich mache, was auch immer ihr gebietet,
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|evch gedinen vnde der vrowen min, || ich diene euch und meiner Herrin, 
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|des svlt ir beide gewis sin. || darauf könnt ihr euch verlassen.
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|ich bin dvrch warnen her zv ev kvmen, || Ich bin gekommen, um euch zu warnen,
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|wan ich han wol vernumen,|| denn ich habe tatsächlich gehört,
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|daz evch hazzet manic man. || dass euch mancher Mann verfolgt.
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|wolt ir mich zv gesellen han? ||  Wollt ihr mich als Diener haben?
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|ich bin listig, starc sit ir, || Ich bin listig und ihr seit stark,
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|ir mochtet gvten trost han zv mir.|| mit mir könntet ihr guten Beistand haben.
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|vor ewere kraft vnde von minen listen || Vor eurer Kraft und vor meinen Listen
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|konde sich niht gevristen, ||  könnte man sich nicht retten,
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|ich konde eine bvrc wol zebrechen." || sogar eine Festung könnte ich einnehmen."
|} (vgl. RF, V. 385-401)
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==Übersetzung 03: "Reinhart Fuchs" Verse mit Wortbelegen "kündikeit"==
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!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|REinhart ''kvndikeite'' pflac, || Reinhart war gerissen,
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|} (vgl. RF, V. 217)
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!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|do was im ''kvndikeite'' zit. || Da war ihm Zeit für Umsicht.
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|} (vgl. RF, V. 307)
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!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|do bedorfte er wol ''kvndikeit'': || nun brauchte er wirklich Geschicklichkeit:
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|} (vgl. RF, V. 364)
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!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|siner amien warf er dvrch den mvnt || er zog seiner Geliebten seinen Schwanz
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|sinen zagel dvrch ''kvndikeit''. ||  mit Geschick durch das Maul.
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|} (vgl. RF, V. 1163)
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!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|ez sold in wol erlozen || Reinhart konnte ihn tatsächlich
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|Reinhart mit siner ''kvndikeit''. || mit seiner List berauben.
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|} (vgl. RF, V. 1420f.)
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!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|nieman evch gezelen mack || Niemand ist im Stande euch
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|Reinhartes ''kvndikeit''-, || Reinharts Verschlagenheit zu beschreiben.
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|} (vgl. RF, V. 1822f.)
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!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|Reinhart sich ''kvndikeite'' vleiz: || Reinhart bemühte sich um Klugheit:
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|} (vgl. RF, V. 2037)
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==Übersetzung 04: "Reinhart Fuchs" V. 2155-2167==
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!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|alsvs lonet ir Reinhart, || So dankte Reinhart ihr,
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|daz si sin vorspreche wart. ||  dass sie seine Fürsprecherin war.
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|Iz ist ovch noch also getan: || Außerdem verhält es sich folgendermaßen:
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|swer hilfet einem vngetrewen man, || Wir haben genug davon gesehen 
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|daz er sine not vberwindet,|| und ebenso häufig muss es auch vorkommen,
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|daz er doch an im vindet || dass derjenige, der einem betrügerischen Mann hilft,
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|valschs, des han wir gnvc gesehen || sodass er seine Gefahr überwindet,
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|vnde mvz ovch dicke alsam geschen. ||  doch betrügerisches an ihm findet.
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|alsvst hat bewart || Auf diese Weise hat Reinhart
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|sine vrteilere Reinhart.|| sich um seine Verurteilung gekümmert.
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|der arzet was mit valsche da,|| Der Arzt war mit betrügerischen Absichten da
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|den kvnic verriet er sa. ||  und verriet gleich darauf den König.
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|er konde mangen vbelen wanc. || Er konnte eine üble Wendung entbehren.
|} (vgl. RF, V. 2155-2167)
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==Übersetzung 05: "Reinhart Fuchs" V. 253-274==
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!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|Nv horet, wie Rheinhart, || Nun hört, wie Reinhart,
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|der vngetrewe hovart, ||  der betrügerische Hund,
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|warb vmb sines neven tot. ||  sich um seines Neffen Tod bemühte.
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|daz tet er doch ane not. ||  Jedoch tat er dies aus Not.
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|Er sprach: "lose, Dizelin,||Er sprach: "horch, Dizelin,
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|hilf mir, trvt neve min! || hilf mir, mein treuer Neffe!
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|dir ist leider miner not niht kvnt: || Du bist dir leider meiner schlimmen Lage nicht bewusst: 
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|ich wart hvete vru wunt; || Ich wurde heute früh verwundet;
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|der kese liet mir ze nahen bi. || Der Käse liegt genau neben mir.
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|er smecket sere, ich vurcht, er si|| Er richt sehr streng, ich fürchte,
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|mir zv der wunden schedelich. || er ist schädlich für meine Wunden.
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|trvt neve, nv bedenke mich! ||  Lieber Neffe, hab` Mitleid!
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|dines vater trewe waren gvt, || Die Taten deines Vaters waren ehrenhaft,
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|ovch hore ich sagen, daz sippeblvt|| zudem höre ich Geschichten, dass Familienblut
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|von wazzere niht vertirbet. || von Wasser nicht verläuft.
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|din neve alsvst erstirbet. ||  So wird also dein Neffe sterben.
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|daz macht dv erwenden harte wol. || Durch den Gestank erleide ich großen Schmerz.
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|vom stanke ich grozen kummer dol." || Dies alles kannst du sicher verhindern."
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|Der rabe zehant hinnider vlovc, ||  Der Rabe flog sofort hinunter,
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|dar in Reinhart betrovc. || worauf Reinhart ihn betrog.
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|er wolde im helfen von der not|| Jener wollte ihm aus Pflichtgefühl
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|dvrch trewe, daz was nach sin tot. || aus der Not helfen, dies bedeutete beinahe sein Tod.
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|} (vgl. RF, V. 253-274)
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==Übersetzung 06: "Reinhart Fuchs" V. 1784-1790==
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!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|nv vernemet seltzene dinc || Hört nun die ungewöhnlichen Dinge
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|vnde vremde mere, ||  und unbekannten Geschichten,
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|der die glichesere ||  welche der Heuchler zum Besten gibt,
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|v kvnde geit, wen si sint gewerlich. || denn sie sind wirklich passiert.
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|(...) er ist geheizen Heinrich, || (...) er hieß Heinrich,
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|der hat die bvch zesamene geleit || der hat die Schriften
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|von Isengrines arbeit. || über Isengrins Mühsal zusammengestellt.
|} (vgl. RF, V. 1784-1790)
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==Übersetzung 07: "Reinhart Fuchs" V. 423-427, V. 1170-1183==
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!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|Reinhart sprach zv der vrowen: || Reinhart sprach zu der Dame:
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|"gevatere, mochtet ir beschowen||  "Gevatterin, könnt ihr den großen Kummer erkennen,
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|grozen kvmmer, den ich trage: ||  den ich ertrage:
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|von eweren minnen, daz ist min clage, || von euren Liebesbekundungen, das ist meine Klage,
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|bin ich harte sere wunt."|| bin ich zutiefst verletzt."
|} (vgl. RF, V. 423-427)
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!Mittelhochdeutscher Text !! Neuhochdeutsche Übersetzung
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|do gewan si schire schande genuc: || Da erfuhr sie plötzlich große Schande:
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|sine mochte hin noch her, ||  sie konnte sich nicht bewegen,
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|Reinhart nam des gvten war, ||  Reinhart ergriff die Gelegenheit,
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|zv eime andern loche er vz spranc, || sprang durch ein anderes Loch hinaus
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|vf sine gevateren tet er einen wanc. || und auf seine Gevatterin. 
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|Isengrine ein herzen leit geschach: || Isengrin überkam ein tiefes Leid:
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|er gebrvtete si, daz erz an sach. || jener vergewaltigte sie so, dass er es sah.
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|Reinhart sprach: "vil libe vrvndin, || Reinhart sprach: "seid froh meine Liebe,
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|ir schvlt talent mit mir sin. || ihr sollt heute den ganzen Tag mit mir verbringen.
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|izn weiz niman, ob got wil, || So Gott will, weiß es Niemand, 
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|dvrch ewer ere ich iz gerne verhil."|| angesichts eurer Ehre verschweige ich es gerne."
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|vern Hersante schande was niht cleine. || Für Hersante war die Schande groß.
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|si beiz vor zorne in die steine, || Sie biss vor Zorn in die Steine,
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|ir kraft konde ir nicht gefrvmen.|| ihre Kraft konnte ihr nicht helfen.
|} (vgl. RF, V. 1170-1183)
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Version vom 26. Oktober 2020, 14:58 Uhr