Benutzer:V. Kirchner: Unterschied zwischen den Versionen
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|Die wîl ich die klingen|| | |Die wîl ich die klingen|| Deshalb will ich | ||
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|um mîne sîten trage,|| | |um mîne sîten trage,|| überall meine späte Trägheit erklingen (lassen), | ||
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|sô darf mir durch mîn sumber|| | |sô darf mir durch mîn sumber|| so darf mir niemand durch meine Trommel | ||
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|niemen stechen nieht.|| | |niemen stechen nieht.|| stechen. | ||
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|er mouz vil wîte springen:|| | |er mouz vil wîte springen:|| Er muss sehr weit galoppieren: | ||
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|begrîfe ichn mit dem slage,|| | |begrîfe ichn mit dem slage,|| erreichte ich ihn mit dem Schlag, | ||
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|ich slahe in, daz er tumber|| | |ich slahe in, daz er tumber|| ich schlüge ihn, sodass der Törichte | ||
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|schouwet nimmer lieht.|| | |schouwet nimmer lieht.|| nie wieder Licht erblicken würde. | ||
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|ich hilf im des lîbes in den aschen|| | |ich hilf im des lîbes in den aschen|| ich befreie ihm seinen Leib in die Asche | ||
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|und slah im mit willen eine vlaschen,|| | |und slah im mit willen eine vlaschen,|| und schlage ihn mit Gefallen mit einer Flasche, | ||
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|daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen.|| | |daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen.|| sodass ihm die Hunde das Hirn von der Erde naschen können. | ||
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|Her Nîthart hât gesungen,|| | |Her Nîthart hât gesungen,|| Herr Neidhart hat gesungen, | ||
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|daz ich in hazzen wil|| | |daz ich in hazzen wil|| dass ich ihn hassen will/werde | ||
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|durch mînes neven willen,|| | |durch mînes neven willen,|| durch den Willen meines Onkels | ||
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|des neven er beschallt.|| | |des neven er beschallt.|| dessen Neffen er beschallt. | ||
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|lieze | |lieze ers unbetwungen!|| Ließe er es ungeschoren! | ||
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|es ist im gar ze vil.|| | |es ist im gar ze vil.|| Es ist ihm gänzlich zu viel. | ||
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|enpflæge er sîner grillen|| | |enpflæge er sîner grillen|| Enflöhe er seiner Grillen, | ||
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|und het ouch der gewalt!|| | |und het ouch der gewalt!|| und hätte auch er Macht! | ||
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|ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet.|| | |ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet.|| Es ist ein drohen | ||
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|wirt diu weibelroute mir gewetzet,|| | |wirt diu weibelroute mir gewetzet,|| wirst du Gerichtsschwert mir gewetzt, | ||
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|ich trenne in ûf, daz man wol einen sezzel in in setzet.|| | |ich trenne in ûf, daz man wol einen sezzel in in setzet.|| ich trenne in auf, sodass man gut einen Sessel in ihn setzt. | ||
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Version vom 7. November 2020, 19:28 Uhr
Übersetzung für Woche 2: Winterlied 10 (Strophen I-VIb)
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
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Dô der liebe summer | Als der liebe Sommer |
urelopu genam, | Abschied nahm, |
dô mouse man der tänze | da musste man ganz auf die Tänze |
ûfm anger gar verphlegen. | auf der Wiese verzichten. |
des gewan sît kummer | Daher hatte Ritter Gunderam |
der herre Gunderam: | seither Kummer: |
der mouse ouch sîn gestänze | Dieser musste nun auch seine Landstreicherei |
dô lâzen under wegen. | unterwegs aufgeben. |
der ist bickelmeister disen winder. | Der ist der Meister beim Würfelspiel diesen Winter: |
œder gouch ist in dem lande ninder; | Nirgendwo in dem Land ist ein törichter Dummkopf; |
sîn rûmegazze kaphet zallen zîten wol hin hinder. | der seiner Gassenprahlerei immer mit Recht hinterher staunt. |
Waz er an den meiden | Was er an den Mädchen |
wunders dâ begât, | Unerhörtes verübt, |
ê daz mîn vrouwe Schelle | noch ehe meine Herrin Schelle |
volende ir gebot! | ihr Verbot vollendet! |
erst vil unbescheiden, | Er ist sehr grausam, |
wan swelhe er bestât, | wenn er jemanden angreift, |
diu wirt von slegen helle | dann wird der von Schlägen hell |
und mîdende den spot; | und verzichtet auf den Spott; |
dâ von lâzen alle ir smutzemunden, | davon lassen alle ihr Schmunzeln, |
des die jungen niht verheln erkunden! | das die jungen Männer nicht verbergen können! |
des hât ir hant von solher meisterschefte dicke enphunden | Dagegen hat ihre Macht eine derartige Überlegenheit fest empfunden! |
immer, sô man vîret, | Immer, wenn man feiert, |
sô hebent sî sich dar | dann machen sie sich auf, |
mit einer samenunge, | mit einer Gesellschaft dort, |
den ich wol schaden gan. | denen ich wahrhaftig Schaden gönne. |
Werenbreht der lîret, | Wehrenbreht, der spielt auf der Leier, |
sô sumbert Sigemâr. | während Sigemâr trommelt. |
daz in dâ misselunge, | Dass ihnen das missglücke, |
daz læge et eben an! | das wäre genau angemessen! |
daz sich doch vil lîhte mac verrîden: | Dass sich doch viel Helligkeit wenden kann: |
wellents ir getelse niht vermîden, | Wollen sie ihre Zügellosigkeit nicht unterlassen, |
sich mugen zwêne an mîner weibelruoten wol versnîden. | können sich zwei an meinem Gerichtsschwert sehr verletzen. |
Kœme ich zeinem tanze, | Käme ich zu einem Tanz, |
dâs alle giengen bî, | bei dem sie alle mitmachten, |
dâ wurde ein spil von hende | da/dort/ wo/ als/ wurde ein Spiel von Händen |
mit beiden ekken zuo. | mit beiden Ecken dabei |
lîhte geviele ein schanze, | Vielleicht würde ein Wurf fallen, |
daz vor mir lægen drî. | sodass drei vor mir lägen. |
ich hielte ez âne wende, | Ich hielt es sicher, |
verbüte ez einer vrou. | gäbe (als eine Beute verteilen) es einer Dame. |
sige und sælde hulfen mir gewinnen, | Übermacht und Glück halfen mir zu gewinnen, |
daz si halbe müesen dan entrinnen. | dass sie zur Hälfte davon laufen müssen. |
nu ziehen ûf und lâzen in ir gogelheit zerinnen! | Nun bringen sie (ihren Einsatz) und lassen ihre Ausgelassenheit verrinnen! |
Sîne weidegenge | Seine Jagden |
die verewent mich grâ, | die färben mich grau, |
swenn er verwendeclîchen | immer wenn er hochmütig |
vür mîne vrouwen gât. | für meine Dame geht. |
trîbet erz die lenge, | Treibt er es auf Dauer, |
bestât er danne dâ, | bleibt er dann dabei, |
man hilft im ûz der kîchen, | man hilft ihm aus dem Asthma (schweren Atmen), |
daz der vil riuwic stât. | sodass er sehr schmerzerfüllt steht. |
er und etelîcher sîn geselle, | Er und einige seiner Getreuen, |
den ich tanzent an ir hant ersnelle, | wen ich davon tanzend an ihrer Hand erwische, |
des sî gewis, ich slahe in, daz sîn offen stât ein elle! | der kann gewiss sein, ich schlage ihn, dass eine Elle offen steht! |
Im hilft niht sîn treie | Ihm hilft weder sein Wams |
noch sîn hiubelhout; | noch sein Helm; |
ez wirt im in getrenket: | Es wird ihm in getrenkt |
er zuhte ir einen bal. | er entriss ihr einen Ball. |
erst ein tœrscher leie; | Er ist ein närrischer Laie; |
sîn tumbelîcher muot | sein törrichter Verstand |
der wirt im dâ bekrenket. | der wird ihm da verletzt. |
wil er vür Riuwental | Will er für Riuwental |
hin und her sô vil gewentschelieren, | so viel umherstreifen, |
er wirt wol zezeiset under vieren. | er wird gewiss zerzupft unter Vieren. |
her Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren? | Herr Werenbreht, was kann ich dafür, wenn für ihn etwas abfallen wird? |
Die wîl ich die klingen | Deshalb will ich |
um mîne sîten trage, | überall meine späte Trägheit erklingen (lassen), |
sô darf mir durch mîn sumber | so darf mir niemand durch meine Trommel |
niemen stechen nieht. | stechen. |
er mouz vil wîte springen: | Er muss sehr weit galoppieren: |
begrîfe ichn mit dem slage, | erreichte ich ihn mit dem Schlag, |
ich slahe in, daz er tumber | ich schlüge ihn, sodass der Törichte |
schouwet nimmer lieht. | nie wieder Licht erblicken würde. |
ich hilf im des lîbes in den aschen | ich befreie ihm seinen Leib in die Asche |
und slah im mit willen eine vlaschen, | und schlage ihn mit Gefallen mit einer Flasche, |
daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen. | sodass ihm die Hunde das Hirn von der Erde naschen können. |
Her Nîthart hât gesungen, | Herr Neidhart hat gesungen, |
daz ich in hazzen wil | dass ich ihn hassen will/werde |
durch mînes neven willen, | durch den Willen meines Onkels |
des neven er beschallt. | dessen Neffen er beschallt. |
lieze ers unbetwungen! | Ließe er es ungeschoren! |
es ist im gar ze vil. | Es ist ihm gänzlich zu viel. |
enpflæge er sîner grillen | Enflöhe er seiner Grillen, |
und het ouch der gewalt! | und hätte auch er Macht! |
ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet. | Es ist ein drohen |
wirt diu weibelroute mir gewetzet, | wirst du Gerichtsschwert mir gewetzt, |
ich trenne in ûf, daz man wol einen sezzel in in setzet. | ich trenne in auf, sodass man gut einen Sessel in ihn setzt. |