Benutzer:Lukas18: Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 128: | Zeile 128: | ||
|noch sin hiubelhuot; || noch sein Helm. | |noch sin hiubelhuot; || noch sein Helm. | ||
|- | |- | ||
|ez wirt im in getrenket:|| Es wird Rache an ihm | |ez wirt im in getrenket:|| Es wird Rache an ihm geben, | ||
|- | |- | ||
|er zuhte ir einen bal.|| hat er ihr doch einen Ball gestohlen. | |er zuhte ir einen bal.|| hat er ihr doch einen Ball gestohlen. | ||
Zeile 142: | Zeile 142: | ||
|hin und her so vil gewentschelieren, || so viel umherstreichen will, | |hin und her so vil gewentschelieren, || so viel umherstreichen will, | ||
|- | |- | ||
|er wirt wol zezeiset under vieren.|| wird er unter anderen sicher zersaust. | |er wirt wol zezeiset under vieren.|| wird er unter anderen sicher zersaust sein. | ||
|- | |- | ||
|der Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren?|| Dem Werenbrecht, was kann ich dafür, wird ihm auch etwas überbleiben? | |der Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren?|| Dem Werenbrecht, was kann ich dafür, wird ihm auch etwas überbleiben? |
Version vom 9. November 2020, 16:10 Uhr
Übersetzung 01: "Neidhart" Winterlied 10; Str. I - VIb
Mittelhochdeutscher Text Neuhochdeutsche Übersetzung Do der liebe summer Als der freundliche Sommer ureloup genam, sich verabschiedet hatte, do mouse man der tänze da musste man die Tänze ufm anger gar verphlegen. auf der Wiese schließlich aufgeben. des gewan sit kummer Deshalb erfuhr seitdem der herre Gunderam: den Fürst Gunderam Kummer. der muose ouch sin gestränze Dieser musste auch seine Großtuerei do lazen under wegen. deswegen unterlassen. der ist bickelmeister disen winder: Er ist zwar Meister beim Würfelspiel diesen Winter, oeder gouch ist in dem lande ninder; aber es gibt keinen Narren wie ihn in diesem Lande. sin rumegazze kaphet zallen ziten wol hin hinder. Sein "Schwert" trägt er die ganze Zeit affig nach hinten. Waz er an den meiden Was er sich bei den Damen wunders da begat, an Unerhörtem herausnahm, e daz min vrouwe Schelle bevor meine Herrin Schelle volende ir gebot! ihr Verbot verhängen konnte! erst vil unbescheiden, Er ist sehr rücksichtslos, wan swelhe er bestat, denn jede Frau, der er sich nähert, diu wirt von slegen helle heult durch seine Schläge und midende den spot; und enthält sich seither dem Spott. da von lazen alle ir smutzemunden, Deshalb vermeiden bei ihm alle ihr Schmunzeln, des die jungen niht verheln enkunden! welches die Jungen aber nicht verbergen konnten! des hat ir hant von solher meisterschefte dicke enphunden. Dafür hat ihre Hand dann häufig von seiner Gewalt erfahren. Immer, so man viret, Immer, wenn man feierte, so hebent si sich dar dann kamen sie mit einer samenunge, mit einer Gesellschaft dorthin, den ich wol schaden gan. denen ich Schaden wirklich gönne. Werenbreht der liret, Werenbrecht spielte auf der Leier, so sumbert Sigemar. während Siegmar trommelte. daz in da misselunge, Ich trachtete ihnen gerade danach, daz laege et eben an! dass etwas misslang. daz sich doch vil lihte mac verriden: Es kann sich vieles sehr schnell bestätigen: wellents ir getelse niht vermiden, Wenn ihr mit eurem Geklimper nicht aufhören wollt, sich mugen zwene an miner weibelruoten wol versniden. könnt ihr zwei euch sicher mal an meinem Schwert verletzen. Koeme ich zeinem tanze, Käme ich zu einem Tanz, das alle giengen bi, bei dem alle mitmachten, da wurde ein spil von hende würde ein zweischneidiges Spiel mit beiden ekken zuo. beginnen. lihte geviele ein schanze, Vielleicht fällt das Glück in meine Hände, daz vor mir laegen dri. dass drei vor mir lägen. ich hielte ez ane wende, Ich halte das frei von Schande, verbüte ez einer vruo. auch wenn es schlimm wäre. sige und saelde hulfen mir gewinnen, Glück würde mir helfen dabei zu gewinnen, daz si halbe müesen dan entrinnen. sodass sie dann halb davonlaufen müssten. nu ziehen uf und lazen in ir gogelheit zerinnen! Nun erhebt euch und lasst ihnen ihren Übermut vergehen! Sine weidegenge Seine Jagdzüge die verewent mich gra, machten mir graue Haare, swenn er verwendeclichen vor allem wenn er sich wieder hochmütig vür mine vrouwen gat. meiner Herrin zuwendete. tribet erz die lenge, Treibt er das lange bestat er danne da, und behält es dann bei man hilft im uz der kichen, verhilft man ihm zu schweren Atem, daz er vil riuwic stat. sodass er dann sehr traurig dasteht. er und etelicher sin geselle, Wenn ich ihn oder einen seiner Gesellen wden ich tanzent an ir hant ersnelle, tanzend mit meiner Herrin erwische, des si gewis, ich slahe in, daz sin offen stat ein elle! ist es gewiss, dass ich ihn so schlage, bis ein ellengroßes Loch entsteht. Im hilft niht sin treie Im hilft weder sein Wams noch sin hiubelhuot; noch sein Helm. ez wirt im in getrenket: Es wird Rache an ihm geben, er zuhte ir einen bal. hat er ihr doch einen Ball gestohlen. erst ein toerscher leie; Er ist ein törichter Laie. sin tumbelicher muot Sein torenhafter Verstand der wirt im da bekrenket. wird ihn dann verletzen. wil er vür Riuwental Wenn er vom Riuwental hin und her so vil gewentschelieren, so viel umherstreichen will, er wirt wol zezeiset under vieren. wird er unter anderen sicher zersaust sein. der Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren? Dem Werenbrecht, was kann ich dafür, wird ihm auch etwas überbleiben? Die wil ich die klingen Ich will die Klinge um mine siten trage, an meiner Seite tragen. so darf mir durch min sumber So kann mich niemand durch meine Trommel niemen stechen nieht. erstechen. er muoz vil wite springen: Er muss sehr weit entspringen, begrife ichn mit dem slage, denn erreiche ich ihn mit einem Schlag, ich slahe in, daz er tumber schlage ich ihn, dass der Törichte schouwet nimmer lieht. nie wieder Licht sieht. ich hilf im des libes in den aschen Ich helfe seinen Körper zu Asche zu tragen und slah im mit willen einen vlaschen, und schlage ihn dafür entschlossen mit einer Flasche, daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen. sodass ihm die Hunde das Hirn von der Erde naschen können. Her Nithart hat gesungen, Seither hat Neidhart gesungen, daz ich in hazzen wil sodass ich ihn hassen will. durch mines neven willen, Durch meines Neffen willen des neven er beschalt. den Neffen, den er beeinträchtigte. lieze ers unbetwungen! Ließe er es nur ungeschoren! es ist im gar ze vil. Das ist ihm wohl zu viel. enpflaege er siner grillen Behandelt er seiner Grillen und het ouch der gewalt! und gleich auch die Gewalt! ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet. Es ist ein Ärger, der mich meiner Freude beraubt. wirt diu weibelruote mir gewetzet, Nachdem meine "Weibelrute" gewetzt wurde, ich trenne in uf, daz man wol einen sezzel in in setzet. schlitze ich ihn auf, sodass man gewiss einen Sessel in ihn stellen kann.