Benutzer:Kai.kilian: Unterschied zwischen den Versionen
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| Koeme ich zeinem tanze, || | | Koeme ich zeinem tanze, || Käme ich zu einem Tanz, | ||
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| dâs alle giengen bî, || | | dâs alle giengen bî, || wo alle teilnähmen, | ||
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| dâ wurde ein spil von hende|| | | dâ wurde ein spil von hende|| da würde ein Spiel beginnen | ||
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| mit beiden ekken zuo. || | | mit beiden ekken zuo. || mit beiden Schwertschneiden. | ||
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| lîhte geviele ein schanze, || | | lîhte geviele ein schanze, || Vielleicht fiele eine Chance, | ||
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| daz vor mit laegen drî. || | | daz vor mit laegen drî. || dass vor mir drei lägen. | ||
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| ich hielte ez âne wende, || | | ich hielte ez âne wende, || Ich würden den Einsatz beibehalten. | ||
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| verbüte ez einer vrou. || | | verbüte ez einer vrou. || Auch wenn es hart wäre. | ||
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| sige und saelde hulfen mir gewinnen,|| | | sige und saelde hulfen mir gewinnen,|| Glück würde mir dazu verhelfen zu gewinnen | ||
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| daz si halbe müesen dan entrinnen.|| | | daz si halbe müesen dan entrinnen.|| dass sie halb davon laufen müssten. | ||
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| nu ziehen ûf und lâzen in ir gogelheit zerinnen! || | | nu ziehen ûf und lâzen in ir gogelheit zerinnen! || Nun ziehen sie ein und lassen sich ihre 'gogelheit' vergehen! | ||
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Version vom 12. November 2020, 20:19 Uhr
1. Übersetzung - Winterlied 10
I
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| Dô der liebe summer | Als der liebe Sommer |
| ureloup genam, | sich verabschiedet hatte, |
| dô mouose man der tänze | musste man die Tänze auf der Wiese |
| ûfm anger gar verphlegen. | aufgeben. |
| des gewn sît kummer | Das bereitete |
| des herre Gunderam: | dem Herrn Gunderam seitdem Kummer: |
| der muose ouch sîn gestränze | Der musste jetzt auch seine |
| dô lâzen under wegen. | Angeberei aufgeben. |
| der ist bickelmeister disen winder: | Diesen Winter ist er Würfelmeister. |
| oeder gouch ist in dem lande ninder; | Einen widerwärtigeren Narren gibt es im ganzen Land nicht. |
| sîn rûrnegazze kaphet zallen zîten wol hin hinder. | Sein Gassenträumer gafft immer weit nach hinten. |
II
| Waz er an den meiden | Was er sich bei den Mädchen |
| wunders dâ begât, | für ungeheuerliche Dinge gewährt |
| ê daz mîn vrouwe Schelle | bevor Frau Glocke |
| volende ir gebot! | ihren Einsatz vollendet. |
| erst vil unbescheiden, | Er ist rücksichtslos, |
| wan swehle er bestât | denn jede, der er sich nähert, |
| diu wirt von slegen helle | schreit vor Schlägen laut auf |
| und mîdende den spot; | und unterlässt daraufhin jeden Scherz. |
| dâ von lâzen alle ir smutzemunden, | Deswegen sollen alle ihr Schmunzeln unterlassen, |
| des die jungen niht verheln enkunden! | dasdie Jungen nicht verbergen konnten. |
| des hât ir hant von solher meisterschefte dicke enphunden. | Dafür hat ihre Hand unter dieser Herrschaft oft Leid ertragen müssen. |
III
| Immer, sô man vîret, | Jeden Feiertag |
| sô hebent sî sich dar | ziehen sie los |
| mit einer samenunge, | mit einer ganzen Versammlung, |
| den ich wol schaden gan. | denen ich wirklich Schaden gönne. |
| Werenbreht der lîret, | Werenbreht spielt, |
| sô sumbert Sigemâr. | während Sigemâr trommelt. |
| daz in dâ misselunge, | Möge es ihnen misslingen, |
| daz laege et eben an! | das wäre nur angemessen! |
| daz sich doch vil lîhte mac verrîden: | Es kann sich doch auch sehr leicht zum Schlimmeren wenden: |
| wellents ir getelse niht verrîden, | Wenn sie mit ihrem Verhalten nicht aufhören, |
| sich mugen zwêne an mîner weibelrouten wol versnîden. | können sich zwei an meinem Schwert schneiden. |
IV
| Koeme ich zeinem tanze, | Käme ich zu einem Tanz, |
| dâs alle giengen bî, | wo alle teilnähmen, |
| dâ wurde ein spil von hende | da würde ein Spiel beginnen |
| mit beiden ekken zuo. | mit beiden Schwertschneiden. |
| lîhte geviele ein schanze, | Vielleicht fiele eine Chance, |
| daz vor mit laegen drî. | dass vor mir drei lägen. |
| ich hielte ez âne wende, | Ich würden den Einsatz beibehalten. |
| verbüte ez einer vrou. | Auch wenn es hart wäre. |
| sige und saelde hulfen mir gewinnen, | Glück würde mir dazu verhelfen zu gewinnen |
| daz si halbe müesen dan entrinnen. | dass sie halb davon laufen müssten. |
| nu ziehen ûf und lâzen in ir gogelheit zerinnen! | Nun ziehen sie ein und lassen sich ihre 'gogelheit' vergehen! |
V
| Sîne weidegenge | Seine Jagdzüge |
| die verewnt mich grâ | lassen mich ergrauen. |
| swenn er verwendeclîchen | Wenn er eitel |
| vür mîne vrouwen gât. | vor meine Herrin tritt. |
| trîbet erz die lenge, | Treibt er das noch länger so, |
| bestât er danne dâ, | und bleibt er dabei, |
| man hilft im ûz der kcîhen, | hilft man ihm [...], |
| daz er vil riuwic stât. | dass er sehr lange steht. |
| er und etelîcher sîn geselle, | Wenn ich ihn oder einen seiner Gesellen |
| den ich tanzent an ir hant ersnelle, | ihre Hand halten und mit ihr tanzen sehe, |
| des sî gewis, ich slahe in, daz sîn offen stât ein elle! | kann er sicher sein, dass ich ein ellengroßes Loch in ihn hineinschlage. |
VI
| Im hilft niht sîn treie | |
| noch sîn hiubelhot; | |
| ez wirt im in getrenket: | |
| er zuhte ir einen bal. | |
| erst ein toerscher leie; | |
| sîn tumbelîcher muot | |
| der wirt im dâ bekrenket. | |
| wil er vür Riuwental | |
| hin und her sô vil gewentschelieren, | |
| er wirt wol zezeiset under vieren. | |
| her Werenbrecht, waz mag ich des, wirt im der umberieren? |