Benutzer:Sara Hamzehei: Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 101: | Zeile 101: | ||
|- | |- | ||
| er konde mangen vbelen wanc. || Er wusste manch schlimme Streiche. | | er konde mangen vbelen wanc. || Er wusste manch schlimme Streiche. | ||
|} | |||
Reinhart Fuchs und die höfische Literatur (V. 253-274) | |||
{| | |||
|- | |||
! Mittelhochdeutsch !! Übersetzung | |||
|- | |||
| Nv horet, wie Reinhart, || Nun hört, wie Reinhart, | |||
|- | |||
| der vngetrewe hovart, || der untreue Hofhund, | |||
|- | |||
| warb vmb sines neven tot. || für den Tod seines Neffen sorgte. | |||
|- | |||
| daz tet er doch ane not. || Das tat er doch aus Not. | |||
|- | |||
| Er sprach: ,lose, Dizelin, || Er sprach: „Anmutiger Diezelin, | |||
|- | |||
| hilf mir, trvt neve min! || hilf mir, mein geliebter Neffe! | |||
|- | |||
| dir ist leider miner not niht kvnt: || Dir ist leider meine Not nicht bekannt: | |||
|- | |||
| ich wart hvete vru wunt; || Ich wurde heute früh verletzt; | |||
|- | |||
| der kese liet mir ze nahen bi. || der Käse liegt zu nahe bei mir. | |||
|- | |||
| er smecket sere, ich vurcht, er si || Er stinkt sehr, ich fürchte, dass er | |||
|- | |||
| mir zv der wunden schedelich. || für meine Wunden schädlich ist. | |||
|- | |||
| trvt neve, nv bedenke mich! || Geliebter Neffe, nun denk an mich! | |||
|- | |||
| dines vater trewe waren gvt, || Die Treue deines Vaters war gut, | |||
|- | |||
| ovch hore ich sagen, daz sippeblvt || auch höre ich sagen, dass das Blut der Sippe | |||
|- | |||
| von wazzere niht vertirbet. || von Wasser (?) nicht verdirbt. | |||
|- | |||
| din neve alsvst erstirbet. || Dein Neffe kommt auf diese Weise um. | |||
|- | |||
| daz macht dv erwenden harte wol. || Du bewirkst, das sehr wohl zu verhindern./Du kannst das sehr wohl verhindern (?) | |||
|- | |||
| vom stanke ich grozen kvmmer dol.' || Durch den Gestank habe ich sehr großes Leid.“ | |||
|- | |||
| Der rabe zehant hinnider vlovc, || Der Rabe flog sofort hinunter, | |||
|- | |||
| dar in Reinhart betrovc. || als Reinhart ihn betrog. | |||
|- | |||
| er wolde im helfen von der not || Er wollte ihm durch Treue aus der Not helfen, | |||
|- | |||
| dvrch trewe, daz was nach sin tot. || dadurch war er seinem Tode nahe. | |||
|} | |} |
Version vom 16. Dezember 2020, 03:53 Uhr
Reinhart der Verlierer Übersetzung V. 213 - 219
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
---|---|
des wart er trvric vnde vnvro, | Deshalb war er sehr traurig, |
er sprach: ,herre, wie kvmt ditz so, | er sprach: "Herr, wie kommt das so, |
daz mich ein voglin hat betrogen? | dass mich ein Vögelchen betrogen hat? |
daz mvet mich, daz ist vngelogen.' | Das bedrückt mich, das ist ungelogen." |
Reinhart kvndikeite pflac, | Reinhart war klug, |
doch ist hevte niht sin tac, | doch heute ist nicht sein Tag, |
daz iz im nach heile mvege ergan. | dass es ihm gut ergehen könne. |
Reinhart der Sieger
Übersetzung V. 385-401
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
---|---|
Do Reinhart die not vberwant, | Nachdem Reinhart die Not überwunden hatte, |
vil schire er den wolf Ysengrin vant. | fand er sofort den Wolf Ysengrin. |
do er in von erst ane sach, | Da er ihn sich zunächst befreien sah, |
nv vernemet, wie er do sprach: | hörte er nun zu, wie er da sprach: |
,got gebe evch, herre, gvten tac. | „Gott grüße Euch, Herr. |
swaz ir gebietet vnde ich mac | Was auch immer ihr befehlt und ich |
evch gedinen vnde der vrowen min, | Euch und meiner Dame dienen kann, |
des svlt ir beide gewis sin. | dessen könnt ihr euch sicher sein. |
ich bin dvrdt warnen her zv ev kvmen, | Ich bin gekommen, um Euch zu warnen, |
wan idt han wol vernumen, | denn ich habe wahrhaftig erfahren, |
daz evdt hazzet manic man. | dass Euch viele Menschen hassen. |
wolt ir midt zv gesellen han? | Wollt ihr mich zum Gefährten haben? |
ich bin listic, starc sit ir, | Ich bin listig, ihr seid stark, |
ir mochtet gvten trost han zv mir. | ihr könnt gutes Vertrauen zu mir haben. |
vor ewere kraft vnde von minen listen | Von eurer Kraft und meinen Listen |
konde sidt niht gevristen, | könnte man sich nicht bewahren, |
idt konde eine bvrc wol zebredten.' | ich könnte gewiss eine Burg zerstören.“ |
Täter oder Opfer? Gerechtigkeit im Zwielicht
Übersetzung V. 2155-2167
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
---|---|
alsvs lonet ir Reinhart, | Auf diese Weise lohnt ihr Reinhart, |
daz si sin vorspredte wart. | dass sie seine Fürsprecherin war. |
Iz ist ovdt nodt also getan: | Es ist auch noch folgendermaßen beschaffen: |
swer hilfet einem vngetrewen man, | Wenn jemand einem untreuen Menschen hilft, |
daz er sine not vberwindet, | sodass er seine Not überwindet, |
daz er dodt an im vindet | dann findet er doch Falsches an ihm, |
valsdts, des han wir gnvc gesehen | das haben wir genug gesehen |
vnde mvz ovdt dicke alsam geschen. | und muss sich auch oft so ereignen. |
alsvst hat bewart | Auf diese Weise hat Reinhart sich vor |
sine vrteilere Reinhart. | seinem Urteil gehütet. |
der arzet was mit valsche da, | Der Arzt war betrügerisch, |
den kvnic verriet er sa, | den König verriet er sogleich. |
er konde mangen vbelen wanc. | Er wusste manch schlimme Streiche. |
Reinhart Fuchs und die höfische Literatur (V. 253-274)
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
---|---|
Nv horet, wie Reinhart, | Nun hört, wie Reinhart, |
der vngetrewe hovart, | der untreue Hofhund, |
warb vmb sines neven tot. | für den Tod seines Neffen sorgte. |
daz tet er doch ane not. | Das tat er doch aus Not. |
Er sprach: ,lose, Dizelin, | Er sprach: „Anmutiger Diezelin, |
hilf mir, trvt neve min! | hilf mir, mein geliebter Neffe! |
dir ist leider miner not niht kvnt: | Dir ist leider meine Not nicht bekannt: |
ich wart hvete vru wunt; | Ich wurde heute früh verletzt; |
der kese liet mir ze nahen bi. | der Käse liegt zu nahe bei mir. |
er smecket sere, ich vurcht, er si | Er stinkt sehr, ich fürchte, dass er |
mir zv der wunden schedelich. | für meine Wunden schädlich ist. |
trvt neve, nv bedenke mich! | Geliebter Neffe, nun denk an mich! |
dines vater trewe waren gvt, | Die Treue deines Vaters war gut, |
ovch hore ich sagen, daz sippeblvt | auch höre ich sagen, dass das Blut der Sippe |
von wazzere niht vertirbet. | von Wasser (?) nicht verdirbt. |
din neve alsvst erstirbet. | Dein Neffe kommt auf diese Weise um. |
daz macht dv erwenden harte wol. | Du bewirkst, das sehr wohl zu verhindern./Du kannst das sehr wohl verhindern (?) |
vom stanke ich grozen kvmmer dol.' | Durch den Gestank habe ich sehr großes Leid.“ |
Der rabe zehant hinnider vlovc, | Der Rabe flog sofort hinunter, |
dar in Reinhart betrovc. | als Reinhart ihn betrog. |
er wolde im helfen von der not | Er wollte ihm durch Treue aus der Not helfen, |
dvrch trewe, daz was nach sin tot. | dadurch war er seinem Tode nahe. |