Feirefiz (Wolfram von Eschenbach, Parzival): Unterschied zwischen den Versionen

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===Feirefiz Erscheinen im Verlauf des Parzival===
===Feirefiz Erscheinen im Verlauf des Parzival===


Danach wird dieser Teil der Erzählung von Wolfram von Eschenbach erst sehr viel später, nämlich in Buch XV wieder aufgegriffen. Nur kurz wird in Buch VI von Feirefiz erzählt, besonders von seinem Auftreten als erfolgreicher Minneritter und ebenso erfolgreicher orientalischer Nachfolger Gahmurets und wird berichtet. Sein besonderes Aussehen spielt auch hier eine besondere Rolle. In Buch XV treffen die beiden als tapfer beschriebenen Brüder Parzival und Feirefiz schließlich auf einer Waldlichtung zu einem heftigen Kampf aufeinander, da sie sich gegenseitig in ihren Rüstungen nicht als Brüder zu erkennen vermögen. Im Anschluss an
Danach wird dieser Teil der Erzählung von Wolfram von Eschenbach erst sehr viel später, nämlich in Buch XV wieder aufgegriffen. Nur kurz wird in Buch VI durch die Figur der Cundrîe von Feirefiz erzählt, besonders von seinem Auftreten als erfolgreicher Minneritter und ebenso erfolgreicher orientalischer Nachfolger Gahmurets wird berichtet. Laut Cundrie sei es Feirefiz gelungen die Heidenkönigin Trabronite durch harte Kämfe zu erwerben. Sein besonderes Aussehen spielt auch hier eine besondere Rolle. In Buch XV treffen die beiden als tapfer beschriebenen Brüder Parzival und Feirefiz schließlich auf einer Waldlichtung zu einem heftigen Kampf aufeinander, da sie sich gegenseitig in ihren Rüstungen nicht als Brüder zu erkennen vermögen. Im Anschluss an


===Feirefiz am Ende des Parzival===
===Feirefiz am Ende des Parzival===

Version vom 23. Mai 2012, 14:50 Uhr

Zur Person

Feirefiz ist der Sohn von Gahmuret und der dunkelhäutigen Königin Belakane. Damit haben er und Parzival denselben Vater und sind Halbbrüder, kennen sich jedoch lange Zeit nicht.

Allgemein

Vorgeschichte und Zeugung (16,1 - 58,26)[1]

Gahmuret lernt die Königin Belacane auf seiner Reise in den Orient kennen, als er ihre belagerte Stadt Patelamunt erfolgreich gegen die Angreifer Raßalig von Aßagog und Friedebrand verteidigt. Nachdem jedoch Gahmuret die als wunderschön beschriebene Königin geheiratet hat und zudem Feirefiz mit ihr zeugte, verlässt er sie wieder, vorgeblich, weil sie nicht christlich getauft ist, augenscheinlich aber auch, weil seine Abenteuerlust ihn nicht ruhen lässt.

Feirefiz Erscheinen im Verlauf des Parzival

Danach wird dieser Teil der Erzählung von Wolfram von Eschenbach erst sehr viel später, nämlich in Buch XV wieder aufgegriffen. Nur kurz wird in Buch VI durch die Figur der Cundrîe von Feirefiz erzählt, besonders von seinem Auftreten als erfolgreicher Minneritter und ebenso erfolgreicher orientalischer Nachfolger Gahmurets wird berichtet. Laut Cundrie sei es Feirefiz gelungen die Heidenkönigin Trabronite durch harte Kämfe zu erwerben. Sein besonderes Aussehen spielt auch hier eine besondere Rolle. In Buch XV treffen die beiden als tapfer beschriebenen Brüder Parzival und Feirefiz schließlich auf einer Waldlichtung zu einem heftigen Kampf aufeinander, da sie sich gegenseitig in ihren Rüstungen nicht als Brüder zu erkennen vermögen. Im Anschluss an

Feirefiz am Ende des Parzival

Dieser Kampf könnte von Feirefiz entschieden werden, als Parzivals Schwer an dem Helm des Feirefiz zerspringt und Parzival damit wehrlos ist. Feirefiz nutzt jedoch diesen Zufall nicht aus und schont seinen Halbbruder. Schließlich sind beide Kämpfer so beeindruckt von dem Können des Anderen, dass sie beschließen den Kampf nicht fortzuführen. Im nun folgenden Gespräch wird beiden Helden klar, dass sie Brüder sind und sie schließen Freundschaft. (S.121, Sproedt) Nach einigen Festtagen wird der Heide Feirefiz sogar in die Tafelrunde aufgenommen und sitzt an der Tafel neben König Artus.

Feirefiz auf der Gralsburg

Als Parzival schließlich verkündet wird, dass er vorbestimmt sei, der neue Gralskönig zu werden, begleitet ihn sein Halbbruder Feirefiz auf der Reise nach Munsalwäsche(?) zu dem alten Gralskönig Anfortas. Als der Gral schließlich von der Jungfrau Repanse de Schoye in den Saal getragen wird, ist es dem Heiden Feirefiz nicht möglich diesen zu sehen. Dennoch verliebt er sich in die Jungfrau. Um ihre Minne gewinnen zu können erlegt ihm Parzival die Taufe auf, von deren Ablauf oder Bedeutung Feirefiz kaum eine Vorstellung zu haben scheint. Feirefiz stimmt zu, kehrt seinen alten Göttern von der Minne gefangen den Rücken und kann nach der Taufe den Gral ebenfalls sehen. Im Anschluss daran bringt ein Bote Kunde vom Tod der Sekundille (?), der Königin von Indien, in deren Minnediensten Feirefiz weite Teile der Welt unterworfen hatte und somit das Minnerittertum in dem Versroman zu einem Höhepunkt geführt hatte (Müller, 221). Nach dieser Botschaft steht dem Glück des ehemaligen Heiden und der Jungfrau Repanse de Schoye nichts mehr im Weg.

Die Darstellung des Feirefiz

Feirefiz selbst wird als eine Art Wiedererkennungsmerkmal eine schwarz-weiß gescheckte Hautfarbe zugeschrieben:


Diu frouwe an rehter zît genas

eins suns, der zweier varwe was,

an dem got wunders wart einein:

wîz und swarzer varwe er schein.

V. 57, 15-18.

Hier kann eine Parallele zu der Elstern-Metapher gezogen werden, mit der Wolfram von Eschenbach seine Erzählung beginnen lässt. Dieses einmalige Hautbild des Feirefiz bleibt im gesamten Epos sein Erkennungszeichen. Parzival beschreibt ihn als „beschriftetes Stück Pergament“ (Müller,11). Zudem werden Feirefiz neben seinem Hautbild und seinem orientalischen (und damit für den mittelalterlichen Leser schon per se exotischen) Königtum noch weitere äußerliche Attribute zugeschrieben, die ihm eine exotische und machterfüllte Aura verleihen. So wird vor dem Zweikampf mit Parzival seine Rüstung beschrieben als ein nicht von Menschenhand sondern ein von einer Art Feuersalamander geschaffenen Körperschutz, die mit kostbaren, für jeden okzidentalischen König unbezahlbaren, Steinen gespickt ist. (Parzival S. 739)


Zur Interpretation des Feirefiz

Auch wenn Feirefiz im Laufe der Erzählung nur drei Mal erscheint, spielt er eine bedeutende Rolle. Dies liegt vor allem begründet in seiner Darstellung als eine Art erfolgreiche orientalische Version seines Bruders Parzival, als dieser in Buch VI für seinen Fehler auf der Gralsburg Munsalvaesche getadelt wird. [Artikel in Bearbeitung]

Quellenachweise

  1. Alle Versangaben beziehen sich auf die Ausgabe: Wolfram von Eschenbach: Parzival. Studienausgabe. Mittelhochdeutscher Text nach der sechsten Ausgabe von Karl Lachmann. Übersetzung von Peter Knecht. Mit einer Einführung zum Text der Lachmannschen Ausgabe und in Probleme der 'Parzival'-Interpretation von Bernd Schirok, 2. Aufl., Berlin/New York 2003.