Benutzer:Laura Kienzle
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Übung
Verse mit Übersetzung
Do nam der herr Tristrand | Tristrant ergriff |
den truchsässen bÿ der hand | die Hand des Truchseß |
und gieng fúr den kúng ston. | und trat Seite an Seite mit ihm vor den König. |
"herr", sprach der held san, | "Oh Herrscher", sprach der Held zu ihm, |
"hett ich uch gedienet so wol, | "wenn ich Euch bislang gut gedient |
gern wúrd ich ritter, ob ich sol, | und das Recht dazu erworben habe, möchte ich gern ein Ritter werden. |
wöltent ir mir helffen dar zuo | Bitte erfüllt meinen Wunsch!" |
(V. 521-527)[1]
Zitat
"Hier könnte ein Zitat stehen!" [Autorname 2020]
Übersetzungen Seminar "Neidhart" (WS 20/21)
Winterlied 10 (Str. I - VIb)
Mittelhochdeutsch Übersetzung Dô der liebe summer Als der liebe Sommer ureloup genam, Abschied nahm, dô mouse man der tänze da musste man die Tänze ûfm anger gar verphlegen. auf der Wiese schließlich beenden. des gewan sît kummer Daher überkam der herre Gunderam: den Herrn Gunderam seither Kummer: der mouse ouch sîn gestänze Musste er auch seine Landstreicherei/Prahlerei dô lâzen under wegen. nun bleiben lassen. der ist bickelmeister disen winder: Der ist diesen Winter Aufseher beim Würfelspiel: œder gouch ist in dem lande ninder; Es gibt nirgendwo einen törichteren Narr im Land; sîn rûmegazze kaphet zallen zîten wol hin hinder. sein Schwert gafft jederzeit weit nach hinten.
Waz er an den meiden Was er an den Mädchen wunders dâ begât, Unvorstellbares da hat verübt, ê daz mîn vrouwe Schelle ehe meine Herrin Schelle volende ir gebot! ihr Verbot zu Ende brachte! erst vil unbescheiden, Zuerst sehr rücksichtslos, wan swelhe er bestât, als er welche herausfordert, diu wirt von slegen helle diese werden von Schlägen ertönt und mîdende den spot; und meiden den Spott dâ von lâzen alle ir smutzemunden, darum sollen alle ihr Schmunzeln lassen, des die jungen niht verheln enkunden! welches die Knaben nicht verbergen konnten! des hât ir hant von solher meisterschefte dicke enphunden. Deshalb hat sie solch eine Gewalt oft erfahren.
Immer, sô man vîret, Immer, wenn man feiert, sô hebent sî sich dar dann machen sie sich auf mit einer samenunge, mit einer Menschenmasse, den ich wol schaden gan. der ich gewiss Schaden gönne. Werenbreht der lîret, Werenbreht spielt die Leier, sô sumbert Sigemâr. während Sigemâr trommelt. daz in dâ misselunge, Dass ihnen da missglückt, daz læge et eben an! das wäre nur sinnvoll! daz sich doch vil lîhte mac verrîden: Dass sich das vielleicht ändern mag: wellents ir getelse niht vermîden, Will ihr Lärm nicht aufhören, sich mugen zwêne an mîner weibelruotem wol versnîden. mögen sich die zwei wohl an meinem Gerichtsschwert schneiden!
Kœme ich zeinem tanze, Käme ich zu einem Tanz, dâs alle giengen bî, zu dem sie alle gingen, dâ wurde ein spil von hende da beginnt ein Spiel mit Händen mit beiden ekken zuo. samt beiden Schwertern. lîhte geviele ein schanze, Vielleicht fällt ein Wurf, daz vor mir lægen drî. sodass vor mir drei liegen. ich hielte ez âne wende, Ich hielt es für möglich, verbüte ez einer vruo. eine Frau es vertauscht. sige und sælde hulfen mir gewinnen, Überlegenheit und Glück halfen mir gewinnen, daz si halbe müesen dan entrinnen. sodass sie dann davonlaufen müssen. nu ziehen ûf und lâzen in ir gogelheit zerinnen! Nun brecht auf und lasst ihren Übermut dahinschwinden!
Sîne wiedegenge Seine Jagden die verewent mich grâ, die lassen mich ergrauen, swenn er verwendeclîchen wann immer er hochmütig vür mîne vrouwen gât. vor meine Herrin tritt. trîbet erz die lenge, Triebe er es auf die Dauer, bestât er danne dâ, verbleibt er doch dabei, man hilft im ûz der kîchen, man helfe ihm beim keuchen , daz er vil riuwic stât. damit er leidvoll steht. er und etelîche sîn geselle, Er als auch einige seiner Freunde, den ich tanzent an ir hant ersnelle, die ich tanzend an ihrer Hand erwische, des sî gewis, ich slahe in, daz sîn offen stât ein elle! das sei gewiss, ich schlage ihn, sodass seine Elle offen steht!
Im hilft niht sîn treie Ihm hilft weder sein Wams, noch sîn hiubelhout; noch sein Helm; ez wirt im in getrenket: auch er wird ins Wasser geworfen: er zuhte ir einen bal. er hat ihr einen Ball entrissen. erst eon tœrscher leie; Erst ein törichter Leie; sîn tumbelîcher muot sein unbedachter Mut der wirt im dâ bekrenket. der wir ihn da verletzten. wil er vür Riuwental Will er für Reuental hin und her sô vil gewentschelieren, doch eifrig umherstreifen, er wirt wol zezeiset under vieren. er wird wohl von vieren zerzaust. her Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren? Herr Werenbreht, was kann ich dafür, wenn für ihn etwas abfällt?
Die wîl ich die klingen Will ich überall meine Verdrossenheit um mîne sîten trage, erklingen lassen, sô darf mir durch mîn sumber so darf mir niemand durch meine Trommel niemen stechen nieht. stechen. er muoz vil wîte springen: Er muss sehr weit springen: begrîfe ichn mit dem slage, treffe ich ihn mit einem Schlag, ich slahe in, daz er tumber ich schlage ihn, sodass er besinnungslos schouwet nimmer lieht. kein Licht mehr sieht. ich hilf im des lîbes in den aschen ich half ihm freudig in die Asche und slah im mit willen eine vlaschen, und gebe ihm mit Vergnügen einen Hieb, daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen. sodass ihm die Hunde das Hirn von der Erde lecken können.
Her Nîthart hât gesungen, Herr Neidhart hat gesungen, daz ich in hazzen wil dass ich ihn hassen will durch mînes neven willen, wegen meines Neffens Willen, des neven er beschalt. den Neffen, den er beeinträchtigt. lieze ers unbetwungen! Ließe er es ungeschoren! es ist im gar ze vil. Es ist ihm viel zu viel. enpflæge er sîner grillen Soll er seine grellen Schreie zurückhalten und het ouch der gewalt! und auch die Gewalt! ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet. Es ist eine Beleidigung, die mich an der Freude hindert. wirt diu weibelruote mir gewetzet, Wenn mir das Gerichtsschwert gewetzt wurde, ich trenne in ûf, daz man wol einen sezzel in in setzet. dann trenne ich ihn auf, sodass man einen Sessel in ihn setzten kann.
Sommerlied 4
Mittelhochdeutsch Übersetzung Heid, anger , walt in fröuden stât; Heide, Wiese, Wald in herrlicher Zuverlässigkeit/Beständigkeit; diu hânt sich bereitet mir ir besten wât, diese haben sich in ihrer besten Gewändern bekleidet , die in der meie hât gesant. welche ihnen der Mai geschickt hat. sî wir alle Wir sind alle frô mit schalle! fröhlich jubelnd! sumer ist komen in diu lant. Sommer ist in das Land gekommen.
Wol ûz der stuben, ir stolzen kint, Heraus aus der Stube, ihr törichten Kinder, lât iuch ûf der strâze sehen! hin ist der scherfe wint lasst euch auf der Straße sehen! Fort ist der beißende Wind unde ouch vil kalte snê. und auch der sehr kalte Schnee. hebt iuch balde Brecht sogleich zuo dem walde! zum Wald auf! vogelîn singent, den was wê. Vöglein singet, wenn etwas schmerzt/darauf war es schön.
Diu sint ergetzet leides gar. Damit wird der Kummer seither vollkommen entschädigt. ir sult mirz gelouben! nemt sîn selbe war, Ihr sollt es mir glauben! Nehmt selbst wahr, waz der sumer erzeiget hât! was der Sommer geschaffen hat! er wil rîchen Er will sîcherlichen bestimmt manege boum mit loubes wât. viele Bäume mit einem Laubgewand belohnen.
Diu nû vor grôzer huote megen, Die nun mit großer Vorsicht mögen, die suln balde ir bestez vîrtacgwant an legen, die sollen bald ihr bestes Festtagsgewand überstreifen, lâzen sich dar inne ersehen! lasst euch darin sehen! wir suln schouwen Wir sollen uns vor den ouwen fortan die Wiesen ansehen maneger hande bluomen brehen. vielerlei Blumen leuchten.
Swie Riuwental mîn eigen sî, Auch wenn Reuental mein Eigen ist, ich bin disen summer aller sorgen frî, ich bin diesen Sommer von allen Sorgen frei, sît der winter ist dâ hin. seit der Winter fort ist. ich wil lêren Ich will die jungen êren die Jungen lehren freude: dar nâch stêt mîn sin. die Freude zu ehren: danach steht mir mein Sinn.
Sommerlied 18
Mittelhochdeutsch Übersetzung "Uns wil ein sumer komen", "Uns will der Sommer erreichen", sprach ein magt: "jâ hân ich den von Riuwental vernomen. sprach ein Mädchen: "Ja, den von Reuental habe ich gehört. jâ wil ich in loben. Ich will ihn wirklich loben. mîn herze spilt gein im vor vreuden, als ez welle toben. Wegen ihm springt mein Herz springt vor Freude, als ob es toben wollen würde. ich hœr in dort singen vor den kinden. Ich höre ihn dort vor den Kindern singen. jâne wil ich nimmer des erwinden, Fürwahr, ich will niemals damit aufhören, ich springe an sîner hende zuo den linden." ich springe an seiner Hand zu den Linden."
Diu muoter rief ir nâch; Die Mutter rief ihr nach; sî sprach: "tohter, volge mir, niht lâ dir wesen gâch! sie sprach: "Tochter, folge mir, handle nicht voreilig! weistû, wie geschach Weißt du, wie dîner spilen Jiuten vert, alsam ir eide jach? es voriges Jahr deiner Jiuten geschah, ebenso wie ihrer Mutter ? der wuohs von sînem reien ûf ir wempel, Dieser wuchs ihr Bauch wegen seinen Tänzen, und gewan ein kint, daz hiez si lempel: und bekam ein Kind, das nannte sie Lempel: alsô lêrte er sî den gimpelgempel." auf diese Weise lehrte er sie den Gimpelgempel."
"Muoter, lât iz sîn! "Mutter, lass das sein! er sante mir ein rôsenschapel, daz het liehten schîn, Er schickte mir einen Rosenkranz, welches einen leuchtenden Schein hat, ûf daz houbet mîn, auf meinen Kopf, und zwêne rôten golzen brâhte er her mir über Rîn: und zwei rote Hosen/Beinschienen brachte er mir über den Rhein her: die trag ich noch hiwer an mînem beine. die trage ich noch immer an meinen Beinen. des er mich bat, daz weiz ich niewan eine. Um was er mich bat, dass weiß nur ich allein. jâ volge ich iuwer ræte harte kleine." Ja folge ich euren Ratschlägen ganz und gar nicht.
Der muoter der wart leit, Der Mutter wurde es leid, daz diu tohter niht enhôrte, daz si ir vor geseit; dass die Tochter nicht darauf hörte, was sie ihr vorher sagte; iz sprach diu stolze meit: es sprach das stolze Mädchen: "ich hân im gelobt: des hât er mîne sicherheit. "Ich habe ihm versprochen: daher hat er meine Zusicherung. waz verliuse ich dâ mit mîner êren? Warum sollte ich damit mein Ansehen verlieren? jâne wil ich nimmer widerkêren, Ja, ich will niemals zurückkehren, er muoz mich sîne geile sprünge lêren." er muss mich seine frohen/übermütigen Sprünge lehren."
Diu muoter sprach: "wol hin! Die Mutter sprach: "Los! verstû übel oder wol, sich, daz ist dîn gewin: du wirst wohl oder übel, schau, das ist dein Glück: du hâst niht guoten sin. du hast keinen guten Verstand. wil dû mit im gein Riuwental, da bringet er dich hin: Willst du mit ihm nach Reuental, da bringt er dich hin: alsô kan sîn treiros dich verkoufen. So kann sein Tanz dich verkaufen. er beginnt dich slahen, stôzen, roufen er fängt an dich zu schlagen, zu stoßen, zu prügeln und müezen doch zwô wiegen bî dir loufen." und müssen doch zwei Wiegen bei dir laufen."
Winterlied 24
Ι
Mittelhochdeutsch Übersetzung Summer, dîner süezen weter müezen wir uns ânen: Sommer, auf dein freundliches Wetter müssen wir verzichten: dirre kalte winder trûren unde senen gît. dieser kalte Winter verursacht Trauer und Sehnsuchtsschmerz. ich bin ungetrœstet von der lieben wolgetânen. Ich bin deshalb hoffnungslos der Liebe zugewandt. wie sol ich vertrîben diese lange swære zît, Wie soll ich diese lange schwere Zeit überstehen, diu die heide velwet unde mange bluomen wolgetân? welche die Wiesen bleicht und die schönen Blumen verliert? dâ von sint die vogele in dem walde des betwungen, daz si ir singen müezen lân. Deshalb sind die Vögel im Wald dazu gezwungen, ihr Singen sein zu lassen.
ΙΙ
Alsô hat diu vrouwe mîn daz herze mir betwungen, Als meine Herrin mein Herz bezwungen hat, daz ich âne vröude muoz verswenden mîne tage. da musste ich meine Tage ohne Freude vergeuden. ez vervæhet niht, swaz ich ir lange hân gesungen; Es nützt nichts, wie sehr ich sie auch lange Zeit besungen habe; mir ist alsô mære, daz ich mêre stille dage. So ist es meine Absicht, dass ich fortan stillschweige. ich geloube niht, daz sî den mannen immer werde holt: Ich glaube nicht, dass sie den Männern je wohlgesonnen sein wird: wir verlisen, swaz wir dar gesingen unde gerûnen, ich und jener Hildebolt. wir geben auf, was wir da sangen und flüsterten, ich und jener Hildebolt.
ΙΙΙ
Der ist nû der tumbist under geilen getelingen, Dieser ist nun der Tor unter den fröhlichen Bauernburschen, er und einer, nennet man den jungen Willegêr. er und einer, den man den jungen Willegêr nennt. den enkunde ich disen sumer nie von ir gedringen, Den konnte ich diesen Sommer nie von ihr fortdrängen, sô der tanz gein âbent an der strâze gie entwer. als der Tanz gegen Abend an der Straße zu Ende ging. mangen twerhen blic den wurfen sî mich mit den ougen an, Manchen schiefen Blick warfen sie mir mit den Augen zu, daz ich sunder mînes guoten willen vor in beiden ie ze sweime muose [gân. sodass ich gegen meinen guten Willen immer von den beiden zum Gehen gedrängt [wurde.
ΙV
Wê daz mich sô manger hât von lieber stat gedrungen Wehe, dass mich so mancher von der schönen Stelle verdrängt hat beidiu von der guoten unde ouch wîlent anderswâ! sowohl von der Guten als auch manchmal anderswohin! œdelîchen wart von in ûf mînen tratz gesprungen. Töricht waren sie gegen meinem Trotz herbeigeeilt. ir gewaltes bin ich vor in mînem schophe grâ. Ihrer Gewalt wegen sind die Haare auf meinem Kopf grau. doch sô neic diu guote mir ein lützel über schildes rant. Dennoch grüßt mich die Gute über den Schildrand hinweg. gerne mugt ir hœren wie die dörper sint gekleidet: üppiclîch ist ir gewant. Gerne mögt ihr hören wie die Bauern gekleidet sind: unsinnig ist ihre Kleidung.
V
Enge röcke tragent sî und enge schaperûne, Sie tragen knappe Röcke und schmale Kapuzenmantel, rôte hüete, rinkelohte schuohe, swarze hosen. rote Hüte, Schnallenschuhe, schwarze Hosen. Engelmâr getet mir nie sô leide an Vriderûne Engelmâr fügte mir nie so Leid zu wie Vriderûne sam die zwêne tuont. ich nîde ir phellerîne phosen, als die beiden handelten. Ich hasse ihre purpurfarbenen Gürteltaschen, die sî tragent: dâ lît inne ein wurze, heizet ingeber. die sie tragen: darin liegt eine Wurzel, genannt Ingwer. der gap Hildebolt der guoten eine bî dem tanze; die gezuhte ir Willegêr. Diese gab Hildebolt der Guten eine beim Tanz: die entriss ihr Willegêr.
Va
VΙ
VΙa
VΙI
VIIΙ
ΙΧ
ΙXa
X
Xa
Xb
Winterlied 13
Winterlied 1
Winterlied 27
c1
Sommerlied 22
Anmerkungen
- ↑ Versangabe nach Eilhart von Oberg: Tristrant und Isalde, in: Danielle Buschinger und Wolfgang Spiewok (Hgg.), Greifswalder Beiträge zum Mittelalter 27, Greifswald 1993.
Literaturnachweise
- [*Autorname 2020]<HarvardReferences /> Autorname: Titel, Konstanz 2020.