Stoffgeschichte des Tristanromans

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Stoffgeschichte des Tristanromans vor Gottfried von Straßburg.


Einleitung

Die Literatur im 12. Jahrhundert wird von der adligen Führungsschicht, die sich an adlig-ritterlichen Leitbildern orientiert, sehr beeinflusst. Die Nachfrage nach der Literatur, in der diese Gesellschaft dargestellt wird, steigt. Aus diesem Grund treten solche Erzählstoffe und Überlieferungen wie König Artus und Tristan und Isolde ein. Diese zwei Erzählmodelle stehen einander gegenüber. Während sich in den Artusgeschichten ein politisches Thema erkennen lässt, haben die Überlieferungen von Tristan und Isolde eine Liebesgeschichte im Mittelpunkt.


Die Quellen

Das narrative Kernelement des Tristanstoffes ist ein zwanghafte Liebeszauber, der die Hauptfigur Tristans gegen die geheiligten Ordungen von Ehe und Vasallität kämpfen lässt. Der Ursprung der leidenschaftlichen Liebesgeschichte ist umstritten. Die Einzelheiten weisen auf keltische, klassisch-antike und orientalische Quellen hin.

Keltische Elemente

Der Name des Helden ist keltischer Herkunft. Man hat piktische Belege für einen König Drust (Trist(an))schon aus den 6. Jahrhundert. Die andere Namen verteilen sich auf Cornwall, Wales, Irland und Bretagne (die französische Westküste), was auch der Raum der Erzählung ist.


Irische Sage

Parallelen gibt es auch zur irischen Sagen, die bis ins 18. Jahrhundert mündlich überliefert wurden, aber auf eine Sage von Diarmaid und Grainne (11. Jahrhundert?)zurückgehen. Grainne, die in Diarmaid verliebt ist, bindet ihn an sich durch einen Liebeszauber und beide fliehen in den Wald. Diarmaid bleibt aber seinem Lehnsherrn , dem König Finn und dem Gatten Grainnes, treu, indem er Grainne die körperliche Liebe verweigert und mit dem blanken Schwert zwischen den Körpern schläft. Man findet hier verwandte Motive mit Gottfrieds Tristan. Am Ende der irischen Sage werden jedoch die Ehe und Vasallentreie über die Liebe gestellt.





Quellen

Huber, Christoph: Gottfried von Straßburg: Tristan, Berlin,2000.

Stein, Peter K.: Tristan-Studien, hg. von Ingrid Bennewitz, Stuttgart/Leipzig, 2001.