Farbsymbolik in Wolframs Parzival
Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Interpretation von Farbsymbolik in Wolfram von Eschenbachs Parzival. Hierfür werden exemplarisch besonders markante Szenen oder Charaktere herausgegriffen und auf ihre farbbestimmte Bildlichkeit und deren Funktion hin untersucht.
Unter anderem inkludiert dies die Blutstropfenszene, die oftmals wiederkehrenden Farben Rot-Weiß, den schwarz-weiß gescheckten Feirefiz sowie eine Untersuchung der Farbbeschreibungen bei zeremoniellen Momenten, die den Gral beinhalten.
Um die Farbsymbolik im Parzival fruchtbar auswerten zu können, soll hierfür als Basis ein kurzer Exkurs in die Farbenlehre und Farbattribuierung des Mittelalters gegeben werden. Dieses Wissen wird anschließend auf Wolfram von Eschenbachs Roman angewandt. Auch soll analysiert werden, inwieweit die mittelalterlichen Färbetechniken und -mittel im Stande waren, die von Wolfram oftmals extrem farbenprächtig und farbintensiv beschriebene Kleidung der höfischen Gesellschaft auch wirklich umzusetzen. Ein kurzer Einblick in die Forschung zum möglichen Realitätsgehalt seiner Beschreibungen soll darüber Aufschluss geben.
V. Buch, Gralsburg
zwei stöllelîn | Sie trugen zwei |
si truogen von helfenbein. | Tischgestelle aus Elfenbein. Flammendes |
ir munt nâch fiwers roete schein. | Rot leuchtete von ihren Mündern. |
(233, 2-4)