Sangspruch

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Eine der zwei Lyrischen Hauptgattungen im Mittelalter ist der Sangspruch. Er zeichnet sich durch thematische Heterogenität, räsonierenden, belehrenden oder preisenden Charakter aus. Themen im Sangspruch sind Moral- und Lebenslehre, religiöse Unterweisung, Herrenlob und -tadel und beschäftigt sich mit der ungesicherten Existenz der Berufsliteraten.

Entwicklung

Die Sangspruchdichtung zeichnet sich vom 12. bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts durch eine starke Tendenz zur Eigenständigkeit der Einzelstrophe aus. Jede Strophe kann für sich allein vorgetragen werden und bildent ein abgeschlossenes Ganzes. Wobei es Ausnahmen gibt, bei denen Strophen formal und inhaltlich miteinander verknüpft werden.[Baldzuhn: S.55] „Aber aufs Ganze gesehen ist die Eigenständigkeit der Einzelstrophen in der Sangspruchdichtung dieser Zeit weit größer als im Minnesang." (Baldzuhn 2002, S.55) Die entscheiden Aussagen werden am Schluss platziert.

Die Eigenständigkeit der Einzelstrophe löst sich zur Mitte des 14. Jahrhunderts allmählich auf. Der Sangspruch entwickelt sich über die Reformation zum Meistersang. Jener zeichnet sich im Gegensatz zum Sangspruch durch mehrstrophige Lieder aus. Überlieferte Einzelstrophen aus älteren Zeiten werden durch neu gedichtete Strophen ergänzt[Baldzuhn: S.55].

Sangspruch bei Spervogel

Sangspruch bei Walther


Literatur

<HarvardReferences />

  • [*Baldzuhn] Baldzuhn, Michael: Vom Sangspruch zum Meisterlied, Band 120. Tübingen 2002
  • [*Scholz] Scholz, Manfred Günter: Walther von der Vogelweide. 2.Auflage. 2005
  • [*Ehrismann] Ehrismann, Otfrid: Einführung in das Werk Walthers von der Vogelweide. 1.Auflage. 2008