Bestiarien

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Bodleian Library, The Ashmole Bestiary, Folio 21r: Monoceros and Bear, England, Early 13th century

Bestiarien

Als Bestiarien (von bestia, lateinisch „Tier“) werden Textsammlungen des Mittelalters bezeichnet, in denen verschiedene Tierarten in ihren Eigenschaften beschrieben werden. Es handelt sich dabei jedoch nicht zwangsläufig um tatsächlich lebende Tiere und ihre wahrhaftigen Eigenschaften. So tauchen unter anderem auch Fabelwesen wie zum Beispiel das Einhorn auf.


Deutung:

Die Tiergeschichten sollten dem Leser nicht einfach naturkundliche Informationen vermitteln, hinter ihnen verbergen sich meist moralische- lehrhafte- oder religiöse Bedeutungen, die dem Verfahren des vierfachen Schriftsinns zugrunde liegen. Denn in den beschriebenen tierischen Eigenschaften, Charakterzügen und Verhaltensweisen finden sich oft Parallelen zur christlichen Heilsgeschichte. Zum Beispiel: (----Vorlesungsbeispiel Pelikan---/ Opfertod Christus) Die Tiergeschichten dienen außerdem als lehrhaftes Beispiele für tugendhafte Verhaltensweisen. (weiteres Bsp.)


Entstehung:

als Vorlage mittelalterlicher Bestiarien diente der etwa im 2. Jh. n. Chr. in griechischer Sprache verfasste Physiologus. Er umfasste anfangs 49 Kapitel, die meist Beschreibungen wilder Tiere und verschiedener Pflanzen enthielten.


Quellennachweis:

zu Entstehung: Lexikon des Mittelalters, Artemis Verlag München, Seite 2075/207