Seminar:Ergebnisse-17-11-2010

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Gegenstand der Sitzung war Gottfrieds Gestaltung des Minnetranks, ausgehend vom Konzept passionierter Liebe: Markiert der Minnetrank im Tristan eine absolute Zäsur, die zwischen Tristan und Isolde Liebe erstmalig motiviert, oder fungiert der Trank eher als sekundäres Symbol, das eine (bereits bestehende Liebesentwicklung) allenfalls bezeichnet?

Anhand fünf einschlägiger Textpassagen [1] erarbeiteten wir Aspekte, die für beide Positionen sprechen. Unser Ergebnis war, dass Gottfried dem Minnetrank auf unterschiedlichen Ebenen (Erzähler, Figuren, Komposition, Diskurs) unterschiedliche Funktionen zuweist. Damit entsteht ein komplexes, ambivalentes Funktionsgefüge:

(Bild: Astrid Hahn)

  1. Nach der Ausgabe von Rüdiger Krohn: Beschreibung des Trankes, V. 11429-11479; Kajütenszene, V. 11536-11644; Isolde betrachtet Tristan, V. 9983-10045; Tristan und Isolde trinken das Elixier, V. 11645-11706; innere Wandlung, V. 11707-11740.