Belacane (Wolfram von Eschenbach, Parzival)

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Die zentrale Frauenfigur des ersten Buches des Parzivalromans in Wolfram von Eschenbach ist die Mohrenkönigin Belacane von Zazamanc. Der Ritter Gahmuret trifft durch einen Sturm geleitet in ihrer Stadt ein während diese gerade schwer belagert wird. Ihre Feinde sind zahlreich und aus verschiedensten Gruppen zusammengestellt, das Motiv für die Belagerung ist Rache für den verstorbenen Helden Isenhart welcher angeblich durch die Schuld der Belacane getötet wurde. In ihrer Not engagiert sich die junge Königin sehr für die Hilfe des berühmten Ritters Gahmuret. Durch seine unglaubliche Kampfesstärke können die wichtigsten ihrer Feinde geschlagen und die Belagerung somit beendet werden. Aus Dank dafür wird Gahmuret zum König von Zazamanc und wird der Ehemann der heidnischen Belacane und Nachfolger des Isenhart. Nach einer gewissen Zeit in ihrem Reich, zieht es ihn jedoch wieder hinaus in die Ferne um Abenteuer und Kämpfe zu erleben und so verlässt er Belacane heimlich. In einem Abschiedsbrief schiebt er ihre heidnische Herkunft und Religion als Gründe vor, zuvor störte er sich jedoch nicht weiter daran. Belacane war zu diesen Zeitpunkt bereits schwanger und erwartete ihr gemeinsames Kind, den elsterngleichen Halbbruder Parzivals, Feirefiz.

Beschreibung bei Wolfram

Auftreten und Aussehen

Reaktionen der Umwelt

Selbstzweifel wegen der Farbe und ob ihre Vasallen Gahmuret akzeptieren(22,8-14)

Belacanes Beziehung zu Isenhart

Vorgeschichte

Vor dem Eintreffen Gahmurets hat Belacane bereits eine bewegende Geschichte hinter sich, diese wird im 1. Buch des Romans durch Belacane und ihre Leute selbst erläutert. Sie berichtet von ihrem geliebten Isenhart, dem König von Azagouc, der um sie geworben hatte und viele ritterliche Taten in ihrem Namen vollbracht hatte. Doch in ihrer mädchenhaften Scham wollte Belacane sich ihm nicht so bald hingeben und gab ihm immer weitere Questen, um seine Mühen aber auch ihre Leiden der Sehnsucht weiter zu verlängern. (27,9-10)

nu hât mîn schamndiu wîpheit Nun hat meine mädchenhafte Scham
sîn lôner erlenget und mîn leit. die Zeit bis zur Belohnung immerfort gesteckt und auch meine Leiden.

Obwohl sie betont ihn sehr geliebt zu haben. (27,3)

er was mir lieber danne in. Ich habe ihn mehr liebgehabt, als sie es tun

In diese Questen steigerte sich Isenhart immer weiter hinein bis es ihn Schlussendlich sein Leben gekostet hatte. (27,11-28,5)

eines spers durh schilt und durh den lîp. || ein Speereisen fühlen, das fuhr durch den Schild und durch den Leib.
dem helde erwarp mîn magetuom So brachte meine Jungfernschaft,
an rîterschefte manegen ruom. dem Helden viel Ehre ein in Ritterkämpfen.
do versuocht i'n, ober kunde sîn Da stellte ich ihn dann auf die Probe, ob er
ein friunt. daz wart vil balde schîn. mein Geliebter sein könne. Das wurde schnell offenbar:
er gap durh mich sîn harnas Seine Rüstung schenkte er, um mir zu gefallen
enwec, daz als ein palas weg, und alles Kriegsgerät, auch das, was
dort stêt (daz ist ein hôch gezelt: dort steht wie eine Burg, es ist ein hohes Zelt:
daz brâhten Schotten ûf diz velt). Die Schotten brachten es auf dieses Felt.
dô daz der helt âne wart, Als der Held nun ohne Rüstung war,
sin lîp dô wênic wart gespart. so wurde erst recht der Leib nicht viel geschont.
das lebens in dâ nâch verdrôz, Das Leben war ihm da fast widerwärtig,
mange âventiure suohter blôz. vielen Abenteuern bot er die bloße Brust.
dô ditz alsô was, Als dies so war,
ein fürste (Prôthizilas da ritt einmal ein Fürst- Prothizilas
der hiez) mîn massenîe, hieß der, mein Lehensmann,
vor zageheit der vrîe, er kannte keine Feigheit -
ûz durch âventiure reit, hinaus auf Abenteuer:
dâ grôz schade in niht vermeit. Da gab ein schlimmes Unglück,das verfehlte ihn nicht.
zem fôrest in Azagouc Im Wald von Azagouc
ein tjost im sterben niht erlouc, log diese Tjost nicht, die ihm vom Sterben sprach.
die er tet ûf einem küenen man, Die zielte er auf einen kühnen Mann,
der ouch sîn ende aldâ gewann. Der auch an diesem ort sein Ende fand,
daz was mîn friunt Isenhart. das war mein Geliebter Isenhart.
ir ieweder innen wart Jeder von den beiden mußte

Schuldfrage

Belacanes Beziehung zu Gahmuret

Handlungsverlauf

Belacane sieht Gahmuret (interessant) (23,22-28)

Trennung

Vergleichbarkeit mit Herzeloyde

Feirefiz

Das Erbe der Belacane


Literaturangaben

Alle Textbelege aus: Wolfram von Eschenbach: Parzival. Studienausgabe. Mittelhochdeutscher Text nach der sechsten Ausgabe von Karl Lachmann. Übersetzung von Peter Knecht. Mit einer Einführung zum Text der Lachmannschen Ausgabe und in Probleme der 'Parzival'-Interpretation von Bernd Schirok, 2. Aufl., Berlin/New York 2003.