Intertextualität: Parzival und die Aeneis

Aus MediaeWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wolfram von Eschenbach verwendet in seinem Roman Parzival intertextuelle Bezüge zu Vergils Aeneis beziehungsweise Veldekes Eineit. Diese Verweise sind auf zwei Arten im Text realisiert. Einerseits gibt es direkte Bezüge wie etwa der Vergleich zwischen der Burg in Karthago und Schanpflanzun (399,11-12), andererseits gibt es Ähnlichkeiten auf der makrotextuellen Ebene. An dieser Stelle sind die Liebesbeziehungen Gawans zu nennen, die parallele Strukturen zur Handlung zwischen Aeneas und Dido und später Lavinia aufweisen. Das Ziel dieses Artikels ist es nun, die Funktion dieser intertextuellen Bezüge herauszuarbeiten. Dabei wird besonders die durch die Verweise entstehende Rezeptionshaltung der Textadressaten eine wichtige Rolle spielen.


Vergils Aeneis und Veldekes Eineit

Makrotextuelle Ebene

Intertextuelle Ähnlichkeiten auf der makrostrukturellen Ebene beziehen sich in erster Linie auf parallele Erzählstrukturen. In Bezug darauf sind in den zwei Gahrumetbüchern vergleichbare Strukturen zwischen der Aeneis/Eineit und Parzival zu finden. So trifft Gahrumet wie Aeneas in einem fremden Land auf eine orientalische Herrscherin, in die er sich verliebt. Das Glück währt jedoch nur eine kurze Zeit und Gahrumet reist heimlich in einer Nacht ab um anschließend eine erneute Meeresreise zu begehen. Anschließend gelangt er jedoch in ein neues Reich, wo er eine Frau trifft, mit der eine christliche Hochzeit stattfindet.

Mikrotextuelle Ebene

Gawan als Aeneas

Balacane als Dido

Zusammenfassung

Litaraturverzeichnis

Im Folgenden immer zitiert aus: Wolfram von Eschenbach: Parzival. Nach der Ausgabe Karl Lachmanns revidiert und kommentiert von Eberhard Nellmann, übers. von Dieter Kühn, 2 Bde., Frankfurt a.M. 2006.

Bloetzer Ehret, Dominique. Didos Leid als literarisches Erbe in den Gahrumetbüchern, in: Études Médiévales. Revue 5 2003. S. 182-197.

Draesner, Ulrike. "Wege durch erzählte Welten." Intertextuelle Verweise als Mittel der Bedeutungskonstitution in Wolframs Parzival. Frankfurt am Main (1993).