Parzival und Feirefiz

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Dieser Artikel soll die Parallelen und Unterschiede der Halbbrüder Parzival und Feirefiz thematisieren.

Schwerpunkte sollen die Familienkonstellation, die groben Charakterzüge der beiden Männer, deren äußeres Erscheinungsbild sowie das Leben vor dem ersten Aufeinandertreffen sein. Anhand dieser genannten Aspekte werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Parzival und Feirefiz aufgezeigt.


1. Die erste Begegnung ( XV. Buch; 735, 4-753, 9)

Parzival und Feirefiz treffen das erste Mal in einem Wald aufeinander. Allerdings weiß zu diesem Zeitpunkt weder Parzival noch Feirefiz wer sich in der Rittermontur gegenüber überhaupt verbirgt. Und so kommt es zu einem ehrwürdigen Kampf zwischen den beiden Männern. Da beide sehr gut im Tjostieren sind, konnte dadurch noch kein Sieger ermittelt werden und der Kampf verlagerte sich von den Pferden runter auf den Boden. Dort kämpfen die beiden mit ihren Schwertern gegeneinander. Die Schläge des Heiden treffen Parzival mit einer starken Wucht. Feirefiz schöpft Kräfte für den Kampf aus der Liebe zu Secundille und aus der Magie der Steine seiner Rüstung, die ihn mit neuen Kräften versorgen. Auch Parzival schöpft neue Kräfte für den Kampf aus seiner Liebe zur Königin. Nach einem intensiven Kampf auf Augenhöhe entscheidet wohl die Hand Gottes über das Ende des Kampfes. Denn das Schwert von Parzival zerspringt und daraufhin wendet auch Feirefiz sein Schwert von Parzival ab. Der Heide bekennt Parzival seinen Respekt gegenüber seinen Kampfkünsten und fragt diesen nach seinem Namen und seiner Herkunft. Parzival verweigert eine Antwort und daraufhin macht Feirefiz den Anfang. Er stellt sich Parzival als Feirefiz von Anschevîn vor. Daraufhin erwidert Parzival, dass auch er ein Anschevîn ist und er angeblich einen Bruder aus dem Heidenland haben soll. Er bittet Feirefiz doch seinen Helm abzunehmen damit er ihn erkennen kann. Bevor die Männer jedoch ihre Helme abziehen, wirft Feirefiz sein Schwert in die Wildnis, denn er möchte, dass sie die gleichen Chancen haben. Feirefiz fragt Parzival woran er denn seinen angeblichen Bruder erkennen würde. Dieser antwortet: „ Als ein geschriben permint, swarz und blanc her unde dâ.“ (747, 26-27). Feirefiz bestätigt, dass er dieser ist und beide ziehen schnell ihre Helme ab und legen ihre Feindschaft mit einem Kuss ab.



XV. Buch (752, 6-10)

Wil ich der wârheit grîfen zuo,

beidiu mîn vater unde ouch duo

und ich, wir wâren gar al ein,

doch ez an drîen stücken schein.


In dieser Textstelle sagt Feirefiz, dass Parzival, ihr gemeinsamer Vater und er das gleiche Wesen waren. Sie erscheinen nur in drei Gestalten. Diese Feststellung soll als Ausgangspunkt dienen, um einen Vergleich zwischen den beiden Halbbrüdern zu ziehen. Denn diese Textstelle als Ausgangspunkt zeigt sehr schön, dass es sehr wohl einige unbekannte Prallelen und mit Sicherheit auch Unterschiede zwischen den beiden Männern geben wird.

siehe auch: Parzival und Feirefiz

Hochspringen ↑ Alle Versangaben beziehen sich auf die Ausgabe: Wolfram von Eschenbach: Parzival. Studienausgabe. Mittelhochdeutscher Text nach der sechsten Ausgabe von Karl Lachmann. Übersetzung von Peter Knecht. Mit einer Einführung zum Text der Lachmannschen Ausgabe und in Probleme der 'Parzival'-Interpretation von Bernd Schirok, 2. Aufl., Berlin/New York 2003.