Verwandtschaftsbeziehungen bei der Gralssuche (Wolfram von Eschenbach, Parzival)

Aus MediaeWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Im Zentrum des Buches von Wolfram von Eschenbach stehen ohne Zweifel der Gral und die Tafelrunde. Findet die Tafelrunde ihren Sitz auf dem Hof von König Artus, so hat der Gral die Gralsburg und die damit einhergehende Grasgesellschaft zum Dreh und Angelpunkt. Jedoch im Gegenzug zu Artus und seinem Artushof, herrscht in der Gralsgesellschaft ein anderes Verständnis von Ehre. Diente die Ehre in der Tafelrunde als Kriterium zur Aufnahme, da sie Ritterlichkeit und Wertschätzung widerspiegelt. So ist im gegensätzlichen Fall die Ehre ein Verständnis das einer religiösen Konnotation folgt.


Doppelwegstruktur

Parzivals Aufnahme in die Tafelrunde ist geprägt von einer Doppelwegstruktur. Er muss sich bewähren, um in die Tafelrunde Eintritt zu finden. Dies ist jedoch in seinem Fall auf eine zweimalige Aufnahme - beim zweiten Male mit allen Ehren - somit eine doppelte Doppelwegstruktur zurückzuführen.

Sein Weg in die Gralsgesellschaft erfüllt jedoch einen vollkommen anderen Ansatz. In diesem Fall ist es auf seiner aventiure so, dass er Unterschlupf in der Burg Munsalvaesche findet. Ohne sein Wissen befindet er sich auf dem Hof des Grals. Dort wird er freudig erwartet. Denn er ist ein direkter Nachkomme des ersten Gralkönigs - Titurel - und damit legitimer Nachfolger auf den Thron. Jedoch versäumt er - seiner ritterlichen Erziehung geschuldet - den Burgherren nach seinem Leiden zu fragen, und damit den Platz auf dem Thron einzunehmen.


Die Geheimnisse des Grals

Gilt der Gral in diverser Literatur als das Symbol der Christenheit, und wurden in der Geschichte seit jeher Kämpfe und Kreuzfahrten aufgenommen um ihn zu finden. Erste Erwähnung findet das Gralsmotiv in der mittelalterlichen Literatur. Das Gralsmotiv wie wir es in heutiger Zeit kennen geht hierbei auf Werke wie Le Conte du Graal ( Erzählungen vom Gral), Chrétien de Troyes Perceval zurück [Graf 2008: vgl. S.3]