Spiegelmotivik im Sommerlied 22 (Neidhart)

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Der Spiegel ist in der Literatur ein vielfach aufgeladenes Motiv, spielt er doch sowohl in Form einer Wasseroberfläche - etwa in Ovids Narzissus-Mythos - als auch als schlicht der normativierten Weiblichkeit attribuirtes Accessoire, was vor allem in Märchen zum Audruck kommt, eine tragende Rolle. Welche Wirkung erzielt der literarische Einsatz des Spiegels? Sind Liebe, Tod sowie deren Koordination eine Bedeutungskomponente, die auch in Neidharts Sommerlied 22 festgestellt werden kann? Wie verhält es sich mit weiblichem Selbsverständnis oder - um in der Spiegelmetaphorik zu bleiben - einem weiblichen Selbstbild? Ein Raub des Gegenstandes, der so entscheidende Aspekte birgt, kann nicht folgenlos bleiben. Ziel des Artikels ist, die Wirkung des Spiegels, des Spiegelbildes und final des Raubes ebendieses Objekts zu analysieren, sodass zuletzt erkannt werden kann, weshalb der Spiegel nicht ohne Einbüßung auf Deutungsebene durch andere Besitztümer Frideruns ersetzt werden kann. Interessant ist dabei auch die Frage nach sowohl liedinternen als auch liederübergreifenden Spiegelungen auf inhaltlicher und formaler Ebene.