Komik in den Winterliedern (Neidhart)

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Der vorliegende Artikel kombiniert eine Analyse der Gruppe "Winterlieder" (Neidhart) in Hinsicht auf enthaltene "Komik" mit einer Interpretation der Regelmäßigkeiten und Funktionen dieser vorkommenden "Komik". Aus diesen Untersuchungen werden dann Horizonte eröffnet/Schlüsse gezogen, welche Bedeutung man diesem "komischen Element" für die Gattung und die Produktivität der "Winterlieder" anrechnen kann.

Motiv für die Untersuchung

Generell liegt das Interesse einer jeden Untersuchung in der Aufdeckung neuer Aspekte oder neuer Erkenntnis und das Stilmittel "Komik" scheint auf genau solche Stellen hinzuweisen, die neue Sichtweisen oder Erkenntnisse versprechen:

Es gibt für gewöhnlich zwei prominente Mittel, um eine Rezipientenschaft - d.h. hier eine Hörerschaft - tiefgreifend anzusprechen: Die "Tragik" oder die "Komik". Diese Mittel erreichen wie keine anderen, dass der Rezipient sich in das Geschehen einfühlt, die Ereignisse nachvollzieht und damit selbst in hohem Maße in die Handlung oder die Erzählung verwickelt ist. Auf dieser Betrachtungsebene ist es dem Rezipienten dann möglich außergewöhnlich abstrakte Interpretationen und Urteile vorzunehmen. Kurz: Wann immer diese Mittel auftauchen, soll die Hörerschaft tiefgreifend angesprochen und zu einer Betrachtung / Interpretation angeregt werden, die das Thema von außergewöhnlich naher und gleichzeitig außergewöhnlich abstrakter Perspektive beleuchtet. Die Möglichkeiten für den Autor ein solches Mittel anzubringen sind indes äußerst vielfältig. Der Inhalt kann in verschiedenster Weise stilistisch so aufbereitet sein, dass man von Komik sprechen würde. Folglich steht dem Autor ein ganzes Instrumentarium an "komischen Mitteln" zur Verfügung, um verschiedenste "Botschaften" in dieselben Inhalte zu stecken. Der Rezipient steht dann nicht nurmehr vor der Aufgabe eine Komik als solche zu identifizieren und zu interpretieren, sondern muss dabei die Art der Komik, Umsetzung der Komik und Bezug der Komik in der Interpretation berücksichtigen. Die Interpretationsmöglichkeiten und potentiellen Inhalte im Bereich der Komik - gerade wenn man berücksichtigt, dass sich Komik durchaus auf mehrere Dinge gleichzeitig beziehen kann - vermehren sich so um ein vielfaches. Das Vorkommen von Komik verspricht somit grundsätzlich nicht nur einen weiteren Sinn sondern auch potentiell eine ganze Bandbreite verschiedenster Konnotationen, Bewertungen und Bedeutungen. Es kann deshalb mit guten Gründen vermutet werden, dass diejenigen Stellen, bei denen das Mittel "Komik" verwendet wurden, einer besonderen Betrachtung wert sind. Komik, wie andere Stilmittel, markiert eine Stelle, so die Annahme, die unsere besondere Aufmerksamkeit verlangt.

Bei der Lektüre der Neidhartlieder kommt man aus verschiedenen Gründen gelegentlich ins Schmunzeln. Da sich die Komik -nach Aristoteles - offensichtlich/freilich im Lachen erfüllt, kann man davon ausgehen, dass in den Neidhartliedern an der ein oder anderen Stelle dieses oben beschriebene Mittel Verwendung fand.

Es gibt also ein Mittel, das auf eine größere versteckte Bedeutung hinweist, und es lässt sich vermuten, dass dieses Mittel in den Neidhartliedern verwendet worden ist:

Die Betrachtung der Verwendung dieses Mittels der "Komik" in den Winterliedern verspricht also weiterreichende Erkenntnisse über die Winterlieder.

Einführung

Die Lieder Neidharts stellen eine der produktivsten, nachhaltigsten und bestüberliefersten metrisch gebundenen lyrischen Schriftserien dar des deutschsprachen Spätmittelalters dar. --Zum Autor und die Einordnung in das literaturwissenschaftliche/zeitgeschichtliche Geschehen-- Generelle Zusammenfassung des Inhalts der Lieder -- Minnegesang -- Ständeclash -- rabiate Ausdrucksart -- perfekte Voraussetzungen für Komik bzw. erstellte Bedingungen, damit Komik zustande kommt Komik in der Geschichte/Geschichte der Komik -- Was ist Komik - ganz allgemein - -- Konjunktur der Komiktheorie --


---einiges zur Geschichte der Komik---

Grundlegende Vorbemerkungen und Leitfragen

Die Komik muss erkennbar sein und zwar flächenhaft. Weshalb nicht die Sommerlieder? Von welcher Art der Komik sprechen wir? Was wird in der Untersuchung betrachtet? Was soll das hier nicht leisten? Was soll es leisten? Das komische Potential. Nun ist gerade bei der Lektüre des Gruppe "Winterlieder" augenfällig, dass viele Umstände nicht den Umstand selbst repräsentiert, sondern etwas "hinter" dem Umstand. Das ist nicht etwa das nachvollziehbare Leiden des Sängers, sondern vielmehr die parodistische Wirkung oder Präsentation dieser Umstände. Beschränkungen der Analyse - nur dörperstrophen. Hier ist Komik ein Stilmittel.

zentrale Leitfrage der Interpretation: Welche Funktionen trägt die Komik?

Und ferner

Die "Winterlieder" lassen jedoch ein durchgängiges Muster erkennen. Ein Set aus übergeordneten Kriterien, die einzeln notwendig und zusammen hinreichend sind, um von einem Winterlied auszugehen. Man kann sagen, dass dieses Set an Kriterien die Gattung der Winterlieder spezifizieren, d.h. sie sind gattungsspezifisch. Gattungsmerkmal?

Macht Komik Attraktiv für Reproduktion? Ist die Komik das spezifische Grund für das following?

Eine Hypothese

Der Autor hat dieses komische Potential nicht ohne Grund angebracht. Weder Grund liegt in dem Interesse eine spezielle Partei lächlerlich zu machen noch der Zweck in einem bloßen Amüsement. Die Intention des Autors ist zum Nachdenken /zur Reflexion anzuregen. Jede Stellung, jede Handlung und jedes Auftreten wird neutral-humoristisch in Frage gestellt, wobei die gesamte "Richtung" der Komik in den Winterliedern zur Satire neigt. Die Winterlieder enthalten also zugleich Minnesatire und Standessatire mit dem - vom Autor vorgesehenen/beabsichtigten - Zweck zur Reflexion und ultimativ zum Diskurs über jene Themen/Problemata anzuregen.

Die Analyse

Analyse der verwendeten Begrifflichkeiten

Das Kriterium der Analyse

Der Gegenstand der Analyse

Die Serie ist grob in die Gruppen der "Sommerlieder" und "Winterlieder" einteilbar, wobei der Titel der Gruppe von der jeweilige rahmengebende Jahreszeit und deren Auswirkung auf bzw. Verbindungen mit der erzählten Handlung bestimmt ist. Die Lieder der Gruppe der "Winterlieder" sind dementsprechend durch den vorherrschenden bzw. eintretenden Winter und den abwesenden Sommer bestimmt. Das heißt auch, dass die Lieder dieser Gruppe von all denjenigen assoziierten Gefühlen und Gemütshaltungen vorgeprägt ist, die man mit dem Winter in Verbindung bringt oder durch den Winter verursacht sieht, und eben nicht mit all denjenigen Gefühlen und Gemütshaltungen, die man mit dem Sommer in Verbindung bringt oder durch den Sommer verursacht sieht. Aus diesen Gefühlen und Gemütshaltungen, die mit dem Winter in Verhältnis stehen, entwickeln sich dann -verkürzt- die Handlungen, Motive und Themen der Gruppe, die oftmals denen entgegengestellt werden können, die sich aus dem Rahmen "Sommer" heraus entwickeln. Welche das sind, kann man sich, wenn man sich die eigenen Assoziationen und Erfahrungen mit dem Winter in Erinnerung ruft, gut vorstellen: Einsamkeit, Schmerz, Trauer, Sehnsucht, Reizbarkeit und dann unbefriedigende, indifferente, verzweifelte Handlungen und daraus Gewalt, Folgen, Eifersucht, Flucht, Ruhelosigkeit und Spott, Klage, Gewalt; und eben nicht Liebe, Lust, Freude, Zufriedenheit/Ausgelassenheit und dann ausgelassene, freizügige, befriedigende Handlungen und daraus Liebe, Minne, Lob/Ode, Tanz und Lob, Hymne, Tanz. Dass es sich eben nicht um die letztere Folge handelt, ist ebenso für die Gruppe bezeichnend wie der Fakt, dass es sich um die erstere handelt - die einzelnen Handlungen, Motive und Themen sollen in der Analyse noch genauer differenziert und erläutert werden.

Die Gruppe der "Winterlieder" besteht aus X Lieder, unterscheiden sich durch Länge, metrischer-gebundener qualitativen Eigenschaften und der Richtung, Vollständigkeit oder Ausprägung der Themen und Motive.

Analyse der "Winterlieder"


Notizen: Motiv zur Untersuchung - Einführung - Grundlegende Vorbemerkungen und Leitfragen - Eine Hypothese - Analyse - Kriterium der Analyse: "Komik" (Vorstellung der Arten der Komik anhand von Beispielen aus den Winterliedern Übersetzung)- Gegenstand der Analyse: "Neidharts Winterlieder" - - Analyse der Winterlieder (nach den Winterliedern / unterschiedlichen Unterpunkten der "Komik") - Vergleich/Auswertung der Ergebnisse - Regelmäßigkeiten und Unregelmäßigkeiten - Ausfälligkeiten - Interpretation - Regelmäßigkeiten/Auffälligkeiten (und Unregelmäßigkeiten) - Gibt es eine Richtung? - Funktionen der "Komik" in den Winterliedern (Motiv des Autors diese Komik zu verwenden - Handelt es sich nun um "Komik" oder "Satire"// Wie Standessatire hier (hohe) Minnesatire?) - Unterschiedliche Wirkung in der Rezession - Schluss: Ist die Komik ein Gattungsmerkmal der "Winterlieder" (Indiz: Die Ganze Exposition ist so komponiert, dass nicht viel außer Komik (oder Tragik) übrig bleibt / folgen kann - Oder gar nur für Komik so ausgelegt?)? Wie kann gerade das "komische Element" die Gattung für ein "Following" attraktiv machen? - Aufgreifen der Hypothese: Intention des Autors? -- Fazit (Hypothese bestätigen // Die Neidhartlieder unterscheiden sich gerade in der Intention von Verwendung der Komik in hohem Maße von den Followern und Schwankliedern // Ansprechen der Bürgerschaft (Bürgerschaft kann sogar teilweise lesen! als neue potentielle Rezipienten // Es ist für die Intension bezeichnend, dass aus dem Clash der Stände keine Tragik oder eine allein amüsierende seichte Komik hervorgeht -obwohl man das durchaus machen könnte-, sondern eine Konstruktive. Der Clash wird damit nicht zur Verschmähung der Stände herbeigeführt, sondern um eine konstruktive, einladende, freundliche Komik)