Märtyrer in Legenden
Märtyrer in Legenden
Begriffsklärung
Definition
Der Begriff „Märtyrer“ leitet sich von dem griech. martuv ab und Bedeutet „Zeuge“. Die Märtyrer sind sog. Blutzeugen, die für ihren Glauben gestorben sind.
Etymologie
Der Gedanke des Martyriums geht aus dem antiken Totengedanken hervor und vertritt den Gedanken, dass die Personen, die als Märtyrer sterben, sofort heilig werden. Diese Vorstellung ist noch bis heute vertreten. An die verstorbenen Märtyrer wird an ihrem Todestag an den Gräbern gedenkt, dies führte nach und nach zu einem Erinnerungsritual in literarischer Form, der Einzug in den Gottesdienst fand. So ermöglichen die Märtyrerlegenden durch ihre literarische Form die Erinnerungsritualisierung nicht nur vor Ort am Grab, sondern delokalisiert auch in anderen Kirchen. Die ersten literarischen Formen festgehaltenen erzählten Märtyrerlebens wurden in den Märtyrerakten gesehen. Diese hatten ursprünglich die Funktion von Verhörprotokollen der Märtyrerprozesse, welche nachträglich narrativ aufbereitet wurden. Die erste narrativ aufbereitete Märtyrerlegende war die Legende von Polykarb von Syrna. Die Märtyrerlegenden zeigten sich das gesamte Mittelalter über, insbesondere zur Christenverfolgungszeit, großer Beliebtheit und konnte nicht durch andere Heiligentexte verdrängt werden.
Das Erzählen von Märtyrerlegenden
Grundlagen
Der Basis Nexus
Der Basis Nexus ist eines der wichtigsten Merkmale der Märtyrerlegenden. Es beinhaltet die Kernelemente Verhör, Haft und Hinrichtung, welche eine syntagmatische Reihung in der Legende aufweisen. Die Legende läuft stets auf den Tod des Märtyrers hinaus.