Gilan (Gottfried von Straßburg, Tristan)

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Dieser Artikel befasst sich mit der Person Gilanherrscht über::Swalesbesitzt::Petitcrü , der Herrscher von Swales und Besitzer der Zauberhündchens Peticrü. Die person Gilan taucht in der Petitcrü Episode auf, welche sich über die Verse 15765 bis Vers 16402 erstreckt.

Gilans Situation

Tristan besucht Gilanbefreundet mit::Tristan in seinem Land Swales. Das Land mit samt seinem Volk wird von dem Riesen Urgan beherrscht, da dieser einen Zins in Form von Rindern, Schafen und Kühen dafür verlangt, dass er das Volk weiterhin in Frieden leben lässt. Nachdem Gilan um Tristans Liebeskummer abzuwenden das Hündchen Petitcrü herbeiholen lässt, setzt sich Tristan in den Kopf das Hündchen für Isolde zu bekommen und will dafür Gilan und sein Volk von dem Riesen Urgan befreien.

Tristans Sieg über Urgan

Aus Angst davor, dass Tristan dieser Aufgabe nicht gewachsen ist und aus Kummer, dass er ihm diese Tat gewährte reitet Gilan Tristan entgegen, da er den Glauben an Tristans Sieg verloren hatte. Tristan zeigt die Hand des Riesen und erzählt Gilan was geschehen ist. Gilan ist erleichtert und erfreut zugleich über diese Wende.

nu liez Tristan sâ zestunt
die tôten hant des risen sehen
und seite im, alse ez was geschehen,
sîn gelücke und sîne linge
an allem disem dinge.
des wart Gilân harte vrô.
(V. 16190 ff.)[1]

Nachdem sie den Riesen von der Brücke aus gesehen hatten, ritten sie mit samt dem Zins zurück nach Hause. Nachdem sich die Nachricht über Tristans Sieg über den Risen Urgan im ganzen Land verbreitet hatte, erwies man Tristan Ruhm, Lob und Ehre.


Tristans Belohnung

Tristan erinnert Gilan an sein Versprechen und fordert das Hündchen Petitcrü. Gilan antwortet mit einem gegenvorschlag und bietet Tristan seine Schwester und die Hälfte seines Besitzes an. Tristan jedoch besteht auf das Hündchen und Gilan willigt ein, da er ein ehrlicher und vertauenswürdiger Freund und Herrscher ist. Obwohl Gilan sein Hündchen mehr liebt als alles auf der Welt und mit ihm sein Herz und sein Glück weggibt, so macht er es doch auf Grund seines Versprechens.

>>seht<< sprach er >>hêrre, ich wil iu sagen
und wil iu sweren einen eit
ûf alle mîne saelekeit,
daz ich des niht gehaben kan
noch nie sô liebes niht gewan
âne mîn êre und mîn leben,
ine wolte ez iu vil gerner geben
dan mînen hunt Petitcreiu.
nu nemet hin und habet in iu.
got lâze in iu ze vröuden komen!
ir habet mir zwâre an ime benomen
daz beste mîner ougen spil
und mînes herzens wunne vil.<<
(V. 16250 ff.)[2]


Beschreibung Gilans Person

Der Herzog Gilan aus Swales ist ein junger, freier, reicher, fröhlicher Herrscher. Er ist der Besitzer des Zauberhündchens Petitcrü aus Avalon. Das Hündchen war ein Geschenk von einer Göttin aus Zuneigung und Liebe. Gilan würde dieses Hündchen für nichts auf der Welt hergeben, denn es war so wundervoll und so voll Zauber, dass man all seinen Kummer vergaß, wenn es anwesend war. Es ist das kostbarste was Gilan besitzt. Doch gibt Gilan dieses Hündchen her, da er ein Versprechen an Tristan gab. Gilan erscheint hier nicht nur als dankbare Person darüber, dass er Petitcrü überhaupt besaß, sondern auch als treuer und ehrlicher Freund, der sich ohne List an seine Versprechen hält.

der was dô wîbes âne
und was junc unde rîch,
vrî und vrôlich.
(V.15772 ff.)[3]

Bedeutung der Szene

Gilan ist für Tristan die Verbindung zu Petitcrü. In Besitz dieses Hundes kann Tristan,zum einen wieder mit Isolde Kontakt aufnehmen, nachdem er Isolde den Hund geschickt hat. Hier wird wieder besonders hervorgehoben, was Tristan an Gefahren und Hürden auf sich nimmt um Isoldes Liebe zu gewinnen, bzw. um ihren Liebeskummer zu stillen. Zum anderen kann Tristan wieder zurück an den Hof Markes in Tintajol mit nicht schlechterem Ansehen als zuvor.

Anmerkungen

  1. Gottfried von Strassburg: Tristan.Dintzlingen: Reclam, 2009.
  2. Gottfried von Strassburg: Tristan.Dintzlingen: Reclam, 2009.
  3. Gottfried von Strassburg: Tristan.Dintzlingen: Reclam, 2009.

Literaturangaben

<HarvardReferences />

  • [*Strassburg, 2009] Gottfried von Strassburg: Tristan.Dintzlingen: Reclam, 2009.