Biographische Daten (Walther von der Vogelweide)

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Walther von der Vogelweide wurde um 1170 Geboren und starb wahrscheinlich um 1230. Über den Geburtsort gibt es mehrere Spekulationen die sich aus den rund 700 erhaltenen Strophen von Walther nähren, mehr Überlieferungen gibt es von keinem anderen Lyriker aus dem Mittelalter. Er vereinigte alle im Mittelalter gepflegten Generes (Minnelied, Sangspruch sowie das Religiöse Lied).

Walther von der Vogelweide gilt als der erste sichere Berufsdichter (mit ständerechtlichen Begriffen des Mittelalters nicht zu fassen). Alle gesicherten oder zu vermutenden Daten über Walthers Leben sind aus seinen Texten entnommen, mit Ausnahme der Reiserechnung des Bischofs Wolfger von Passau.[Scholz: S. 11] [Kuhn: S. 672]

Überlieferung

Die Umfangreichste Überlieferung Walthers ist die „Große Heidelberger (oder Manessische) Liederhandschrift C“, welche im ersten ‚Drittel des 14. Jahrhunderts entstand und 440 Strophen Walthers enthält. Zu den wichtigsten Handschriften die Strophen von Walther überliefern zählt noch die „Weingartner Liederhandschrift B“, welche um 1400 entstanden ist und 112 Strophen Walthers enthält. Ende des 13. Jahrhunderts ist „Die kleine Heidelberger Liederhandschrift A“ mit 151 Strophen von Walther entstanden (Ehrismann S.34).

Heimat

Es gibt mehrere Belege für Österreich (um Wien), Franken (Würzburg, Feuchtwangen) sowie für Südtirol (), jedoch sind keine Indizien für den Geburtsort stichhaltig. Das seine Jugendheimat in Österreich war kann man mit größerer Wahrscheinlichkeit annehmen. (Scholz S. 5-8) Zu Herzog Leopold hat Walther einmal gesagt „ze Esterrîch lernde ich singen unde sagen“(32,14) und in einer Strophe von ihm heißt es „wol ûf mit mir, und vare wir dâ heim in Osterrîche!“ (XXIX,7;C). Es gibt mehrere Verse in denen Walther davon spricht das Österreich ihm zur Heimat geworden sei (Scholz S.1).

Name

Der Namenszusatz Walthers „von der Vogelweide“ kann zweierlei bedeuten. Zum einen könnte es einen Hinweis auf den Geburtsort Walthers sein. Eine Vogelweide ist ein Fangplatz oder ein Nistplatz für Vögel (davon gibt es ca. 20 Gegenden in Deutschland). Zum anderen könnte es sich auch um einen Künstlernamen handeln, den er sich selbst gegeben hat, oder von anderen zugesprochen bekam (Scholz S.8-9). Der Ausspruch „den man ê von der Vogelweide nande“ (Z) und das Gottfried von Straßburg ihn als „nahtegalen“ beschrieb (Scholz S.8f.) spricht eher für einen Beinahmen Walthers.

Titel

Ob Walther adlig war oder nicht ist auch bis heute nicht eindeutig geklärt. In einigen Quellen tritt zwar der Titel „her“ auf, dieser kann aber durchaus als Zeichen der Konvention gemeint sein und muss nicht zwingend für Ritterbürtigkeit stehen. Auch das er um 1220 von König Friedrich II. „lêhen“ erhielt dokumentiert nicht zwangsläufig Walthers Anspruch auf Lehen (und damit seine Adligkeit). In Walters Bittschrift an Friedrich II. sind keine Anspielungen auf den Stand enthalten und es ist darüber hinaus nicht sicher in welcher Form das Lehen ausgefallen ist (Scholz S.10).

Grab

Zum Tod Walthers gibt es eine Handschrift des Würzburger Protonotars Michael de Leone welche um 1350 entstanden ist (ca. 120 Jahre nach Walthers Tod). „Her walther von der uogelweide. begraben ze wirzeburg. Zu dem nuwemunster in dem grasehoue.“ (Scholz S.16f.)