Doppelwegstruktur
‚Prinzip des doppelten Weges‘ oder ‚doppelter Corsus‘
Er gilt als das wesentliche Strukturmerkmal eines Artusromans. Durch ihn erhält die literarische Gattung ihren Sinn und ihre Lehre. Die Ritter, die an Artus Tafelrunde teilnehmen dürfen, haben sich durch großen Mut und Ehrenhaftigkeit in einem Abenteuer persönlich bewährt. Einer dieser Helden gerät durch einen Konflikt in eine Krise und ist nicht mehr berechtigt an der Runde teilzunehmen. Um seine Frau, sein Heil und die Herrschaft wieder zu erlangen, muss er sich erneut in Abenteuer (Aventiuren) stürzen und sich dadurch gesellschaftlich rehabilitieren. Hier beginnt der ‚longues tudes‘, der nicht den reinen Mut und die Ehrenhaftigkeit des Helden fordert, sondern vor allem seine Hilfsbereitschaft und sein Dienst an der Gesellschaft. Erst wenn diese zweiten Herausforderungen es geschafft haben sein Selbstverständnis zu ändern, ist sein Ansehen und sein Besitz von Dauer.