Entstehungsgeschichte und historischer Hintergrund (Wolfram von Eschenbach, Parzival)
Dieser Artikel behandelt die Entstehungsgeschichte des Parzival von Wolfram von Eschenbach und beschreibt kurz den historischen Hintergund, der für die Konzeption des Werkes entscheidend war.
Der Autor
Alle Erkenntnisse über Wolfram von Eschenbach stammen von Aussagen seines Erzählers in den verschiedenen Werken. Historisch belegt ist er nicht.
Die Quellen
Die heutige Forschung ist sich einig, dass der Conte du Graal von Chrétien de Troyes die wichtigste literarische Quelle für den Parzival gewesen ist. Die Handlung folgt in weiten Teilen der französischen Vorlage, zahlreiche wörtliche Zitate untermauern diesen Eindruck. Und dennoch ist Wolfram verhältnismäßig frei mit der Umgestaltung des Textes verfahren. Zunächst ist der Textkorpus des Parzival in etwa doppelt so lang, dies liegt wohl auch an dem Umstand, dass die Handlung des Conte du Graal mitten in der zweiten Gauvain-Passage abbricht. (vgl. [Bumke 2004: 238]) Weiterhin haben bei Wolfram zahlreiche Figuren erst einen Namen bekommen oder wurden umbenannt. Der Gral unterscheidet sich zum Original ebenso wie die Verwandtschaftsverhältnisse der auftretenden Personen. (vgl. [Bumke 2004: 239]) Ebenso neu ist die zentrale Rolle der Komik, die ein wichtiges Kriterium des Erzählers darstellt.
Neben der Hauptquelle werden häufig weitere französische, orientalische, deutsche und lateinische Quellen angegeben, deren Stoffe in die Handlung des Parzival mit eingewoben wurden.
Anmerkungen
Bibliographie
<HarvardReferences />
- [*Bumke 2004] Joachim Bumke: Wolfram von Eschenbach. 8., völlig neu bearb. Aufl., Stuttgart; Weimar: Metzler, 2004.