Das Motiv der Doppelung (Wolfram von Eschenbach, Parzival)
Das Motiv der Dopplung durchzieht das Werk Wolframs leitmotivisch. Parzival benötigt nicht nur einen doppelten Anlauf, um Anforts von seinen Leiden erlösen zu können; der säkularen Artuswelt Hartmanns von Aue wird im "Parzival" die geistlich-christliche Gralsburg Munsalvaesche zur Seite gestellt. Und so ist das Motiv der Doppleung in weiteren Paaren angelegt: Doppelte Protagonisten mit Parzival und Gawan; Orient und Okzident; zweifache Erziehung (Gurnemanz und Trevrizent); usw...
Orient und Okzident
Wolfram bemüht sich in "Parzival" intensiv um eine Darstellung des Orients, die für den Literaturbetrieb des Mittelalters relativ ungewöhnlich anmutet. Diese Sicht auf den Orient kann an mehreren Antagonismen aufgezeigt werden, die Wolfram in ihrer Gegensätzlichkeit auch immer wieder zu versöhnen sucht.
Parzival und Feirefiz
Parzival und Feirefiz sind Söhne ein und desselben Vaters, allerdings unterschiedlicher Mütter.[1] Die beiden Brüder treffen in der Handlung erst relativ spät aufeinander und erkennen sich zunächst nicht, was zu einer kriegerischen ersten Begegnung führt. Interesannt an diesem Kampf ist vor allem die absolute Gleichwertigkeit der Kämpfenden: Sie stehen sich in ihren Fähigkeiten in nichts nach, sie beschwören beide die kraftgebende Macht der Minne herauf und schöpfen beide Kraft aus verschiedenen Steinen: Parzival aus dem Gral; Feirefiz aus Edelsteinen aus dem Orient. Der Erzähler zieht hier bewusste Parallen zwischen den Brüdern; die durch Hautfarbe, Religion und geographischer Herkunft ungleichen und verschiedenen Brüder scheinen sich so fremd nicht zu sein.
Christen und Heiden
Geographische Aspekte
Zwischenergebnis
Parzival und Gawan
säkularer Artushof und geistlich-christliche Gralsburg
Zur Frage der "Doppelwegstruktur" im Parzival
Anmerkungen
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Literatur
- ↑ Vgl. dazu die Artikel Belacane und Herzeloyde!